Annia Jacomelli – die 1000. Peacekeeperin im Auslandeinsatz

Annia Jacomelli

Ich kann aus jeder Ausbildungssequenz eine Lektion für mein Leben mitnehmen.

Annia Jacomelli

Annia Jacomelli

Annia Jacomelli

Bild ZVG Schweizer Armee

Seit 1989 engagieren sich Frauen in der militärischen Friedensförderung. Aktuell ist die 1000. weibliche Armeeangehörige im Ausland im Einsatz. Im SWISSCOY-Kontingent 42 ist Annia Jacomelli als Beobachterin im Kosovo.

Frauen übernehmen in Auslandeinsätzen dieselben Funktionen wie Männer. Sie beteiligten sich bei sämtlichen Aspekten der militärischen Friedensförderung: unter anderem als UNO-Militärbeobachterinnen, als Spezialistinnen in der humanitären Minenräumung, als Offizierin an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea oder als Teil von Missionen zur Erhaltung des Friedens in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo. Im aktuellen SWISSCOY-Kontingent sind 28 der 165 Kontingentsangehörigen weiblich. Eine von ihnen ist Annia Jacomelli. Sie leistet ihren Einsatz als sogenannte Observerin im Liaison and Monitoring Team (LMT) in Malisevo.

Familientradition

Alles begann 1996, als Annia Jacomellis Vater seine erste UNO-Mission als Militärbeobachter in Israel antrat. Annia ist daher in verschiedenen Ländern aufgewachsen – so in Israel, in Italien und auch in Österreich. Ihren Bachelor in Werbung und Kommunikation hat sie in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo Domingo, abgeschlossen.

Die friedensfördernden Auslandeinsätze für die Schweizer Armee ziehen sich wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte. Annias Bruder absolvierte bereits zwei solche Einsätze: sechs Monate bei der SWISSCOY im Kosovo sowie sechs Monate bei der EUFOR in Bosnien-Herzegowina. Das inspirierte Annia dazu, sich selbst für einen Auslandeinsatz zu bewerben.

Anspruchsvolle Ausbildung

Die Ausbildung von Annia Jacomelli begann am 9. Januar 2020 und gliederte sich in drei Teile. In den drei Wochen vor dem offiziellen SWISSCOY-Ausbildungskurs absolvierte sie eine militärische Grundausbildung für Frauen, die keinen Militärdienst geleistet haben. In kurzer Zeit erlernte sie das nötige militärische Handwerk. Dabei wurden Themen wie korrekte Bekleidung, Kartenlesen, Selbstverteidigung oder auch der Umgang mit der persönlichen Waffe behandelt.

Anschliessend folgte die fünfwöchige einsatzbezogene Ausbildung mit allen Kontingentsangehörigen. In den letzten Wochen vor Einsatzbeginn wurden schliesslich alle auf ihre fachspezifischen Funktionen hin vorbereitet. Für Annia als Observerin bedeutete dies, dass sie in Gesprächsführung mittels Übersetzer oder auch in Gesprächstechniken ausgebildet wurde. Ihr Fazit: «Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll, bereichernd, nützlich und interessant. Ich kann aus jeder Ausbildungssequenz eine Lektion für mein Leben mitnehmen.»

Im Einsatz

Der Transportflieger von Annia startete am 3. April 2020 von Basel. Im Kosovo angekommen, nahm sie ihre Arbeit umgehend in Angriff und engagiert sich noch bis Oktober 2020 für die Erhaltung des Friedens im Kosovo. Anschliessend wird die Ablösung durch das nächste SWISSCOY-Kontingent erfolgen. In der Ausbildung wie auch im Einsatz zeigen sich ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen jeden Tag aufs Neue, wie wichtig Teamwork, Kameradschaft und gegenseitiges Vertrauen sind: «In der Ausbildung lernten wir, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Jetzt im Einsatz wissen wir, dass wir uns in jeder Situation aufeinander verlassen können.»

Quelle: Schweizer Armee

27.5.2020

Wo kann ich mich für einen Auslandeinsatz bewerben?

Auslandeinsatz der Schweizer Armee

Der Bewerbungs- respektive Rekrutierungsprozess ist bei Frauen und Männern derselbe. Interessierte Personen finden unter www.peace-support.ch Informationen zur Bewerbung für die unterschiedlichen Missionen. Die Personalabteilung SWISSINT hilft gerne weiter bei ungeklärten Fragen. Sie kann per Telefon unter +41 58 467 58 58 (Auswahl 1) oder per Mail an rekr.swissint@vtg.admin.ch erreicht werden.

Auslandeinsatz der Schweizer Armee. Bild ZVG Schweizer Armee

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