Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Fliegerabwehrlenkwaffen-Systems RAPIER feiert den 35. Geburtstag

Oberst René Meier

Das Waffensystem ist älter als ich.

Oberst René Meier

Fliegerabwehrlenkwaffen-System RAPIER

Fliegerabwehrlenkwaffen-System RAPIER

Brigadier Hugo Roux dankt dem Referenten Reinhard Siegfried. Bild ZVG Schweizer Armee

Das Parlament beschloss 1980 die Beschaffung des mobilen Fliegerabwehrlenkwaffen-Systems RAPIER. 1984, also vor 35 Jahren, erfolgte die Einführung der neuen Flab-Waffe mit dem ersten Umschulungskurs von leichten Fliegerabwehr-Abteilungen. Am 23. August 2019 erinnerte der Lehrverband Fliegerabwehr 33 (LVb Flab 33) mit einer kleinen und würdigen Feier unter dem Motto "Erinnern – Bedanken – Vernetzen" an die vergangenen 35 Jahre.

Zur Gedenkfeier begrüsste der Kommandant LVb Flab 33, Brigadier Hugo Roux, die zahlreich erschienen Gäste aus Politik und Militär, viele ehemalige und aktive Kommandanten der Mob Flab sowie viele mit dem Waffensystem verbunden Personen von armasuisse, Logistikbasis und RUAG im Ausbildungszentrum Rapier in Emmen LU. Nach seiner Begrüssung übergab er das Wort dem Gastreferenten und ehemaligen Chef Einsatz und Grundlagen RAPIER, Oberst Reinhard Siegfried, für einen geschichtlichen Rückblick.

Die Geschichte von RAPIER

Zum Schutz der drei mechanisierten Divisionen wurde 1980 für 1,1 Mia. Franken 60 Feuereinheiten RAPIER beschafft. 1984 erfolgten die ersten Umschulungskurse, ab 1985 wurde das System in der Fliegerabwehr Rekrutenschule 50 ausgebildet. Die drei gebildeten Mobilen Fliegerabwehr Lenkwaffen Abteilungen (Mob Flab Lwf Abt) 1, 4 und 11 wurden den drei mechanisierten Divisionen (mech Div) zugeteilt. „Erstmals in ihrer Geschichte verfügt die Heereseinheit nun über die Möglichkeit, mit divisionseigenen Mitteln den Flab-Raumschutz von Gegenschlägen wirkungsvoll sicherzustellen“, hält ein Dokument der mech Div 11 fest.

Mit der Armeereform 95 und der damit verbundenen Auflösung der drei mechanisierten Divisionen wurden die drei Mob Flab Lwf Abt im dazu neu gebildeten Mob Flab Lwf Regiment 9 zusammengefasst und der Flab Brigade 33 unterstellt. Mit dem Rüstungsprogramm 1998 erfolgte eine Kampfwertsteigerung. 2001 wurden neue Lenkwaffen Mk 2 beschafft und damit die Fähigkeit erlangt, Marschflugkörper zu bekämpfen. Die seit Beginn eingesetzten und inzwischen ins Alter gekommenen Zugfahrzeuge des Typs Pinzgauer wurden im Jahr 2005 durch Duro ersetzt.

Seit Anbeginn fanden auch regelmässige Munitionsüberwachungsschiessen statt wie auch gemeinsame Übungen mit dem deutschen Bundesheer, wie zum Beispiel 2007 und 2011 die Übung "OPEN SPIRIT".

Nur dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit aller Involvierten – vom Referenten als "RAPIER Family" bezeichnet – gelang (und gelingt) es, das Waffensystem während 35 Jahren und darüber hinaus am Leben zu erhalten.

Die Bodengestützte Luftverteidigung der Zukunft

Nach der Vergangenheit durfte auch ein Blick in die Zukunft der bodengestützten Luftverteidigung nicht fehlen. Oberst i Gst Christoph Schmon, bis vor Kurzem als Kommandant für den Bereich „Weiterentwicklung BODLUV“ zuständig, zeigte in seinem Referat den Fähigkeitsbedarf der bodengestützten Luftverteidigung von heute, basierend auf den möglichen Bedrohungssystemen, auf. Dabei führte er aus, dass neben einem System grösserer Reichweite, das als erstes zur Beschaffung gelangen soll, auch Mittel für die lokale Luftraumverteidigung und die Punktverteidigung notwendig sind. Sodann informierte er aus erster Hand über die laufenden Sensor-Feldversuche mit SAMP/T und PATRIOT in Menzingen.

Static Display

Im Anschluss liess es sich der Kommandant Luftwaffe, Divisionär Bernhard Müller, nicht nehmen, seine persönlichen Worte an die Gäste zu richten. Danach lud der Kommandant des LVb Flab 33 die Gäste ein, die statische Ausstellung der Mob Flab Lwf Abt 4 zu besichtigen. Nebst zwei kompletten Feuereinheiten war auch das neue „leichte Motorfahrzeug geländegängig 14“ zu sehen sowie viel Bildmaterial aus 35 Jahren RAPIER, welches die Teilnehmer zum Schwelgen in eigenen Erinnerungen einlud. Zum Schluss gesellten sich die Gäste bei Wurst und Bier zu einer gemütlichen Runde.

Quelle: Schweizer Armee

4.3.2020

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