Oberst im Generalstab Andreas Schmutz
Man muss der Zeit immer mindestens ein bis zwei Schritte voraus sein.
Oberst im Generalstab Andreas Schmutz
Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden nie mehr in so kurzer Zeit so viele Formationen mit so spezifischen logistischen Bedürfnissen aufgeboten und eingesetzt wie während der Coronapandemie. Eine Ausnahmesituation für alle Beteiligten, in der es darum geht, stets den Überblick über Material und Mensch zu behalten. Oberst im Generalstab Andreas Schmutz, Chef Logistik Operationen, steuert rund um die Uhr zusammen mit seinen Mitarbeitenden im Schichtbetrieb das logistische Lageverfolgungszentrum.
Die Lageverfolgung der Logistikbasis der Armee macht für die Schweizer Armee das, was das Operationscenter der SBB für den ordentlichen Ablauf im schweizerischen Schienenverkehr macht: Sie steuert das Material und die logistischen Tätigkeiten der Armee schweizweit. Dazu wird der Bedarf der Truppe erfasst, mit den verfügbaren Beständen und Kapazitäten verglichen und unter Berücksichtigung der Zeitverhältnisse Bilanz gezogen. Es gilt, den Überblick über Material und Mensch zu haben.
Menschen im Einsatz
Der Mensch bewegt die Mittel! Nach diesem Grundsatz stellt das Team der Lageverfolgung unter der Gesamtverantwortung von Oberst im Generalstab Andreas Schmutz die Verfügbarkeit von Material und weiteren Leistungen für die Truppe sicher.
Im Lageverfolgungszentrum laufen alle Informationen zusammen: vom Kommando Operationen, das den Armeeeinsatz führt, von den Armeelogistikcentren (ALC) und der Armeeapotheke, von der Truppe, der zivilen Logistik und der internen Materialsteuerung. Aus diesen Informationen wird laufend ein möglichst aktuelles Gesamtbild erstellt.
Ziel ist die Sicherstellung der Leistungen der Logistikbasis der Armee (LBA) zugunsten der Truppe. Dabei gilt es, längere Wartezeiten zu vermeiden. Nach der Bedarfsklärung geht es in der LBA darum, das Material auf den geforderten Zeitpunkt hin in richtiger Menge am vorgesehenen Ort für die Truppe bereitzustellen. Diese Aufgabe übernehmen bis heute die Mitarbeitenden der Armeelogistikcenter und der Armeeapotheke.
Komplexe Arbeit
Vorausdenkendes und proaktives Handeln sind in der Logistik deshalb zentral. «Wenn jemand das Material morgen im Tessin braucht, muss bereits gestern daran gedacht worden sein, es heute zu transportieren», so Schmutz und fügt an: «Man muss der Zeit immer mindestens ein bis zwei Schritte voraus sein.»
Die Koordination aller Aufträge ist komplex. Dementsprechend arbeiten in der Lageverfolgung unter der Leitung des Chefs Lageverfolgung Werner Dreyer in jeder Schicht durchschnittlich zehn Mitarbeitende und greifen bei Bedarf auf zusätzliche Fachspezialisten der Logistikführung zurück. Dazu zählen auch die Logistikberater, die als verlängerter Arm der Lageverfolgung in den ALC oder bei den Truppen die aktuelle Lage persönlich kennen. Schmutz ist stolz auf sein Team: «Die Stimmung ist gut, der Einsatzwille und die Eigeninitiative sind gross. Alle laufen die zusätzlichen Kilometer mit, die wir noch vor uns haben.»
Quelle: Schweizer Armee
16.4.2020