Luftwaffe und Fliegerabwehr: Es wächst zusammen, was zusammengehört

Major Philipp Schumacher, Flab-Klassenlehrer

Es geht darum, mehr als den eigenen Garten zu kennen.

Major Philipp Schumacher, Flab-Klassenlehrer

Luftwaffen-Offiziersschule

Luftwaffen-Offiziersschule

Die LW OS Klasse nach der Brevetierung am 22.11.2019. Bild ZVG Schweizer Armee

Im Sommer 2019 startete in Payerne VD die erstmalige gemeinsame Luftwaffen-Offiziersschule (LW OS) mit den Aspiranten der Ausbildungs- und -Trainingsbrigade (AT Br) und des Lehrverbands Fliegerabwehr 33 (LVb Flab 33). Flab-Klassenlehrer Maj Philipp Schumacher zieht nach der ersten Durchführung ein durchaus positives Fazit.

Ziel der neuen LW OS ist es, den Verbundsgedanken zu fördern – sprich das gegenseitige Verständnis der verschiedenen Spezialisten innerhalb der Luftwaffe zu fördern, wie Maj Philipp Schumacher, Klassenlehrer an der LW OS und verantwortlich für die Klasse der Fliegerabwehr, erklärt. «Besonders im Hinblick auf AIR 2030 ist es wichtig, dass der Luftwaffenoffizier die anderen Bereiche der Luftwaffe kennt.» Es gehe darum, mehr als den eigenen Garten zu kennen.

Ausbildung gemeinsam und in den Fachbereichen

Der Aufbau der LW OS sieht vor, dass die Offiziersanwärter der einzelnen Teile der LW gemeinsame Wochen haben und solche, in denen sie sich auf ihren Fachbereich konzentrieren. Gestartet wird gemeinsam in Payerne. Darauf folgt die fachtechnische und getrennte Ausbildung in Emmen und Grandvillard. Themen wie die Luftkriegsführung werden wiederum gemeinsam behandelt. In die gemeinsame Zeit fällt auch der Tag der Aspiranten, an dem das Kdo Ausb alle Offiziersschulen der Armee zusammenzieht, um eine truppengattungsübergreifende Offiziers-Kultur zu schaffen und den Austausch zwischen den Aspiranten aller Offiziersschulen der Schweiz, der politischen Führung und der Armeeführung zu fördern.», wie Schumacher weiter erklärt.

Und in der Mitte entspringt der Gemeinsinn

In der Mitte der OS treffen sich alle Aspiranten der LW OS zur U MEDIO (für Mitte) im Berner Oberland, der Zentralschweiz und in Dübendorf. Dort stehen die militärhistorische Ausbildung, der Marsch um den Sempachersee, ein Besuch auf dem Rütli, eine Visite beim Kdo SWISSINT in Stans und auf Einsatzflugplätzen der Luftwaffe, BODLUV-Stellungen und im Air Operation Center auf dem Programm. Es sei eine super Woche für die Aspiranten und sehr lehrreich. Nicht alleine wegen der Ausbildung, sondern auch wegen des Austauschs unter den Aspiranten, der zwischen den einzelnen Blöcken intensiv stattfinde. «Viele der angehenden Luftwaffenoffiziere erkennen in dieser Woche, wie wichtig die Vernetzung aller Verbände der Luftwaffe ist.» ergänzt Schumacher.

Praxis, Durchhalteübung und Beförderung

Anschliessend verbringen die jungen angehenden Offiziere zwei Wochen im Praktikum in der RS, bevor es danach zu Inspektion geht. «Abschluss und sicherlich ein Highlight sind die gemeinsame Durchhalteübung und der 100-Kilometer-Marsch, an denen alle Aspiranten wieder gemeinsam teilnehmen, bevor sie dann zum Offizier brevetiert und zum Leutnant befördert werden.»

Das Beste zusammengetragen

Das Fazit von Maj Schumacher nach der ersten gemeinsamen LW OS ist durchaus positiv: «Ich denke wir konnten den Verbundsgedanken zwischen luftgestützter Luftverteidigung LUFLUV und bodengestützter Luftverteidigung BODLUV fördern und das wichtige gegenseitige Verständnis schaffen.» In der Inspektion habe sich gezeigt, dass im Bereich der Entschlussfassung noch Optimierungsbedarf bestehe. «Daran arbeiten wir jetzt». Das vom zentralen Of-Lehrgang übernommene System der Übungs-Göttis, bei dem die Betreuer die gesamte LW OS ausbilden und beüben, habe sich ebenfalls bewährt: «So können wir die Einheitlichkeit der Ausbildung sicherstellen». Zudem sei es toll, dass bewährte und erprobte Module der früher getrennten Offiziersschulen zusammengezogen werden konnten. «Es ist zusammengewachsen, was zusammengehört – die Luftwaffe ist ein zusammenhängendes dynamisches System – und so bilden wir nun auch unsere jungen Offiziere aus» fasst Schumacher sein Fazit zusammen.

Quelle: Schweizer Armee

30.4.2020

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