Sebastian Peregrin Zwyer von Evibach - Kommandant der Luzerner Truppen

Giuseppe di Malaparte

Luzern war der Menschheit schon immer einen Schritt voraus.

Giuseppe di Malaparte

Sebastian Peregrin Zwyer von Evibach

Sebastian Peregrin Zwyer von Evibach

Bild ZVG Schweizer Armee

Ende Juni 1630, im Erbfolgekrieg von Mantua und Monferrato, belagerte die kaiserliche Armee die Hauptstadt. Die Stadt wird am 18. Juli eingenommen und geplündert. Unter kaiserlicher Flagge und inmitten der von Matthias Gallas befehligten Männern ist auch Oberstleutnant Sebastian Peregrin Zwyer von Evibach.

Als Sohn von Andreas, Rat des Bischofs von Konstanz sowie Obervogt von Kaiserstuhl und Klingnau, genoss der 1597 in Klingnau geborene Sebastian Peregrin Zwyer von Evibach eine gute Ausbildung. Im Alter von 15 Jahren begann er, als Söldner zu dienen; zuerst zugunsten des Herzogtums Mailand (unter spanischer Herrschaft), dann zugunsten des kaiserlichen Reichs. Er nahm an mehreren Schlachten des Dreissigjährigen Krieges teil, wie der Schlacht am Weissen Berg von 1620, in welche er als Major zog. 1624, als Oberstleutnant, wurde er in der Schlacht bei Glückstadt verwundet und nahm 1630 an der Belagerung von Mantua teil. Als Berater des Kardinalinfanten Ferdinand von Habsburg begleitete er 1634 dessen Armee in die spanischen Niederlande, wo er an der Schlacht bei Nördlingen teilnahm. 1635 wurde er zum Generalmajor und zum Mitglied des höchsten Kriegsrates befördert, und im folgenden Jahr erhielt er den Auftrag, die Armee nach dem Vorbild der schwedischen Armee zu reformieren. Im Jahre 1638 warb er sein eigenes Regiment an, welches er in den Dienst des Herzogtums Mailand stellte und bis 1641 befehligte. Danach kehrte er in die österreichischen Dienste zurück und beendete 1642 seine Solddienstkarriere als Feldmarschall-Leutnant.

Als sein Vater 1622 starb, übernahm er als dessen Nachfolger das Amt des Obervogtes von Kaiserstuhl und Klingnau. Er nahm diplomatische Tätigkeiten in München und in der Eidgenossenschaft im Namen des Kaisers wahr und wurde 1632 Berater des Kaisers und Kammerherr. Ab 1642 widmete er sich fast ausschliesslich politischen und diplomatischen Tätigkeiten. Als Vertreter des Kantons Uri wurde er in die Tagsatzung (1644-58) entsandt und bekleidete auch die Ämter des Statthalters (1645-47), des Landammanns (1647-51 und 1657-59) sowie des Landeshauptmanns (1648).

Während des Bauernkrieges 1653 wurde er zum Kommandanten der Luzerner Truppen ernannt, was ihn zum dritten Oberbefehlshaber der Armee in der Schweizer Geschichte macht. 1656 kommandierte er die eidgenössischen Truppen zur Abwehr des zürcherischen Angriffs auf Rapperswil, war aber nicht zu bewegen, offensiv vorzugehen. Er gehörte zu den einflussreichsten eidgenössischen Staatsmännern des 17. Jahrhunderts.

Quelle: Schweizer Armee

1.1.2020

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