Wie bewirbt man sich bei «Chatbots» und welchen Einfluss hat «Applicant Tracking»? Wie soll eine Bewerbung aussehen, um bei der Verwaltung einen Job zu bekommen, und wo muss man sich bewerben, wenn man Hacker werden will? Der Bund hat an der Langen Nacht der Karriere Antworten auf diese Fragen geliefert.
13 Universitäten und Fachhochschulen aus allen Landesteilen der Schweiz widmeten sich am 22. November einen Abend lang dem Thema, das Studienabgänger und Personalrekrutierer gleichermassen beschäftigt: Wie finden die talentiertesten jungen Menschen die interessantesten Arbeitsplätze? An vier Standorten war das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit dabei. Zwei Auftritte verantwortete die Führungsunterstützungsbasis der Schweizer Armee (FUB): einen in Neuenburg, einen anderen in Rapperswil.
Die Lange Nacht der Karriere ermöglicht Studierenden, Doktorierenden und Ehemaligen, sich an ihrer Hochschule während eines Abends mit ihrer beruflichen Zukunft zu beschäftigen. Sie können Ideen sammeln, Arbeitgeber von einer anderen Seite kennenlernen, Kontakte knüpfen und sich fit für eine Bewerbung machen.
Einblicke in die Cyber-Welt
«Ich habe an diesem Stand erfahren, dass die Armee den Bereich Cyberabwehr in Zukunft weiter stärken will», sagt eine Studentin am Stand der FUB in der Hochschule für Technik in Rapperswil. Sie ist neugierig. Bildschirme und Tastaturen laden zum Selbsttest ein, verschiedene Programme sind auf den Computern installiert, und die Besucher können ausprobieren, wie es um ihr Naturtalent im Hacking bestellt ist. «Die FUB scheint ein vielseitiger Arbeitgeber zu sein, das habe ich in meiner Rekrutenschule gar nicht so mitbekommen», sagt ein anderer Student, schnappt sich eine Broschüre und läuft weiter.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe war die Bundesverwaltung an zwei weiteren Hochschulen präsent und brachte den Studierenden ihre Berufe näher. In Lugano konnten die Besucherinnen und Besucher ihren Lebenslauf checken lassen. Experten stellten Studenten und Absolventen ihre Berufserfahrung zur Verfügung, um sie bei ihrem Lebenslauf und beim Einstieg in die Berufswelt zu unterstützen und zu beraten. Désirée Bosia, HR Beraterin Gruppe Verteidigung: «Eine hervorragende Gelegenheit, die sich uns Arbeitgebern bot, um uns bekannt zu machen und mit den jungen und gut ausgebildeten Menschen in Kontakt zu treten».
An der Universität Zürich bekamen die Besucher anlässlich einer Podiumsdiskussion Einblicke zum Thema Bewerbung im Zeitalter der Digitalisierung. Bewerbungsvideos oder Online-Assessments: Die Digitalisierung hält auch hier Einzug. Viele Firmen nutzen die Instrumente bereits, um effizienter und in besserer Qualität rekrutieren zu können. Videointerviews und Online-Assessment seien keine Instrumente, die in der Bundesverwaltung und im VBS verwendet würden. Die Evaluation und die Kandidateninterviews erfolgen noch ganz «normal», sprich «analog», betont Marc Santschi, Fachexperte Personalmarketing beim Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS. Es seien auch keine Initiativen erkennbar, die in diese Richtung gehen. Voraussetzung für eine Einführung solcher Instrumente ist, dass es genügend Bewerbungen auf die offenen Stellen gibt – in Zeiten des Fachkräftemangels eine besondere Herausforderung.
Quelle: Schweizer Armee
29.11.2018