Dominik Mangold, Panzersappeur
Als Tambour scheint man auch irgendwie auf einer gemeinsamen Wellenlänge zu liegen.
Dominik Mangold, Panzersappeur
Mehr als 100 Musikanten haben sich zum WK-Start des Militärspiels Mechanisierte Brigade 11 eingefunden. Als Militärmusiker haben sie alle eine entsprechende Rekrutenschule absolviert und vordienstliche Voraussetzungen erfüllt. Unter ihnen befand sich aber auch ein Panzersappeur, der einen Gast-WK absolvierte.
Im Interview gibt Soldat Dominik Mangold Aufschluss darüber, wie es zu dieser besonderen Konstellation kam.
Wo und wie hast du Trommeln gelernt?
Bei uns ist das Trommeln Familientradition. Praktisch die gesamte Familie musiziert in der Basler Fasnachtsclique „Glunggi“ mein Vater und mein Grossvater sind als Tambouren dabei. Mit sechs Jahren bin ich bei den „Binggis“, also den jüngsten Tambouren der Clique, eingestiegen. Obwohl mich neben dem Trommeln eigentlich das Fussballspiel und vor allen das Bogenschiessen mehr begeisterte, bin ich über die „Junge Garde“ - den Fortgeschrittenen Jungtambouren der Clique - bis in den Stammverein mitgezogen worden. Als Neuling im Stamm galt es das gesamte Repertoire von ganzen 45 Märschen auswendig zu lernen, was mich mehr und mehr dazu zwang, auch zu Hause seriöser für mich zu üben.
Warum hast du dann vor der Rekrutierung nicht die Fachprüfung zum Militärtambour absolviert?
Wie bereits erwähnt, hatte ich in meinen jüngeren Jahren wenig Interesse am Trommeln, was sich auch in meinem unregelmässigen Probenbesuch äusserte. Jedoch liess der Tambourenchef der Clique nicht locker und verdonnerte mich zur Nacharbeit. Wider Erwarten entwickelte ich einen gewissen Ehrgeiz und fand schliesslich den Gefallen am Trommeln. So richtig gepackt hat es mich im Jahr 2015, als ich zum ersten Mal beim offiziellen Preistrommeln von Basel teilnahm und den 17. Rang unter 33 Mitstreitern in derselben Kategorie belegte. Zu diesem Zeitpunkt war ich jedoch bereits als Panzersappeur ausgehoben worden.
Was muss man sich unter einem Panzersappeur vorstellen und wie läuft die Rekrutenschule ab?
Die Aufgabe eines Panzersappeurs ist die Gewährleistung der Mobilität der eigenen Panzerverbände und im Gegenzug das Verhindern der Mobilität der gegnerischen Panzerverbände. Zur Ausbildung gehören sowohl der Umgang mit der Panzerfaust und Sprengstoff, der Häuserkampf als auch das Handwerk des Pioniers, wie zum Beispiel das Führen von Baugeräten wie Schlagbohrern und Motorsägen. Es hiess stets viel Ausrüstung mit sich zu tragen und körperlich an die Grenze zu gehen.
Was waren deine Beweggründe für einen Gast-WK?
Meine Begeisterung für das Trommeln fand mit dem Beitritt in die Union Folklorique Suisse (UFS) Basel erneut Aufschwung. Hier sah ich auch zum ersten Mal die moderne Notenschreibweise nach Zündstoff, welche nicht mit der in Basel gängigen Hieroglyphen-Notation zu vergleichen ist. Nach meinem ersten Tambourenfest in Möhlin 2016 kamen Reuegedanken auf, die Militärtambour-Fachprüfung damals nicht versucht zu haben. Vor einem Jahr wurde ich in der Showtambourengruppe STICKSTOFF aufgenommen. Ausser mir wirken in dieser Gruppe nur Militärtambouren mit. Durch ihre Ermutigung habe ich dann auch den Schritt gewagt beim Kompetenzzentrum für Militärmusik eine Anfrage für einen Gast-WK beim Militärspiel zu platzieren. Zu meiner Verwunderung hat das ohne grosse Umschweife geklappt und hier bin ich!
Wie gefällt es dir nun hier und wie sieht es für künftige Wiederholungskurses aus?
Es gefällt mir sehr gut! Als Tambour scheint man auch irgendwie auf einer gemeinsamen Wellenlänge zu liegen und so konnte ich mich problemlos integrieren. Der Umgang in der Gruppe ist sehr locker und aufgeschlossen. Ich fühle mich also durchaus wohl hier bei der Militärmusik. Wenn es die Beurteilung durch meine neuen Vorgesetzten zulässt, möchte ich mich dauerhaft hier einteilen lassen.
Quelle: Schweizer Armee
8.11.2018