Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Eidgenössisches Pontonierwettfahren ist bereits wieder Geschichte

Franz Schubert

Pontonierwettfahren

Pontonierwettfahren

Foto Pontonier.ch / Bild ZVG Schweizer Armee

Vom 29. Juni bis 1. Juli fand das 40. Eidgenössische Pontonierwettfahren statt. Drei Tage lang massen sich die 1'200 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz vor der malerischen Kulisse Bremgartens AG in verschiedenen Disziplinen der traditionellen Wassersportart und stellten ihr Können unter Beweis. Gefragt sind nebst Kraft, Ausdauer und Technik auch Kenntnisse der natürlichen Gegebenheiten von Gewässern. Nur, wer sich der Strömung gekonnt widersetzt, hat Chancen auf die vorderen Ränge.

Die Gastgeber, die Pontoniere Bremgarten, machten sich den Heimvorteil zu Nutzen – wir dürfen ihnen zu Silber und Gold in der Königsdisziplin, dem Einzelfahren (Kat. C), gratulieren. Die zwei amtierenden Schweizermeister hatten ihren Titel verteidigen und bis zum nächsten Eidgenössischen in drei Jahren sichern können, während Stabsadjutant Patrik Wendel, bei uns im Lehrverband Genie/Rettung/ABC angestellt, zusammen mit seinem Vordermann auf den sagenhaften 2. Platz ruderte.

Beim Einzelfahren wird das Boot zu zweit durch den Parcours manövriert, der unter anderem eine Stachelfahrt stromaufwärts beinhaltet, bevor möglichst genau an der vorgegebenen Stelle angelegt werden muss. Beurteilt wird nicht nur die Zeit, sondern auch die Präzision und Geschicklichkeit, mit der die Fahrt absolviert wurde. Denn die Sportart findet ihren Ursprung im Brückenbau, welcher höchste Anforderungen an die Schiffsführer stellt. Daher auch die von Pontons - Schiffshohlkörper zum behelfsmässigen Brückenbau – abgeleitete Bezeichnung.

Nebst dem Einzelfahren messen sich die Teilnehmer des Pontonierwettfahrens auch in anderen Disziplinen. Beim Sektionsfahren beispielsweise wird der Parcours als Verein oder Gruppe mit mehreren Booten gleichzeitig absolviert. Zudem gibt es Spezialwettkämpfe wie Schwimmen, Schnüren (auch mit Seilen muss ein Pontonier umgehen können!) oder Bootsfährbau. Trotz der Männerdomäne waren selbstverständlich auch Frauen am Start. Die knapp 50 Teilnehmerinnen traten sowohl in ihrer separaten Kategorie, als auch im Verband, gegeneinander an.

Wegen der längeren Trockenperiode war der Wasserstand dieses Jahr eher niedrig und die Strömung entsprechend geringer. Doch das schöne Wetter lockte umso mehr Besucher. Während den drei Durchführungstagen des Eidgenössischen fanden rund 10'000 Interessierte ihren Weg nach Bremgarten, um dem Spektakel beizuwohnen und die Sportler vom Ufer aus anzufeuern. Da ein Anlass dieser Grössenordnung einiges an Aufwand mit sich bringt, waren vor und während des Fests über 400 Helfer im Einsatz, exklusive der 100 Kampfrichter. Auch die Schweizer Armee und der Zivilschutz waren zur Unterstützung vor Ort.

Der Geniezug der Kata Hi Ber Kp 104 half nicht nur während mehreren Wochen beim Aufbau von Konstruktionen in und an der Reuss (Aussichtsplattformen für Jury und Zuschauer, Stege oder Treppen, für die insgesamt mehr als 8 Tonnen Holz verbaut wurden) und dem Vorbereiten der Wettkampfboote, sondern betrieb auch während den Wettkämpfen am Wochenende ein Rettungsboot und übernahm die Flusswacht. Während ersteres für die Sicherheit der Beteiligten sorgte, hielt die Flusswacht unerwünschten Verkehr ab - Gummiboote zum Beispiel - und ermöglichte ein ungestörtes Austragen der Wettkämpfe.

Nach einem geglückten Wochenende wurde schliesslich schon mit den Abbauarbeiten begonnen. Es blieben nur zwei Wochen Zeit, um auch die letzten Spuren des 40. Eidgenössischen Pontonierwettfahrens zu beseitigen.

Quelle: Schweizer Armee

16.7.2018

Franz Schubert - Die Forelle

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