Laurent Senn, Flugplatz Payerne
Mit der Zeit bekamen wir den Eindruck, dass unsere ganze Arbeit für nichts war.
Laurent Senn, Flugplatz Payerne
Einen Schneefall in dieser Menge und in so kurzer Zeit hat man vielerorts im Mittelland seit Jahren nicht mehr erlebt. Die Mitarbeiter der Logistikbasis der Armee auf den Waffenplätzen haben von den frühen Morgenstunden des Donnerstags bis zum Mittag gegen die Schneemassen gekämpft, um den Normalbetrieb gewährleisten zu können. Die Auswirkungen auf den Unterricht in den Waffenplätzen hielt sich jedoch in Grenzen.
Die Wettervorhersagen hatten es angekündigt: Schneefall im Mittelland. Doch die Schneemenge, die vom Himmel fiel, erwies sich als grösser als angenommen. Bereits um 8 Uhr verzeichnete die Kantonspolizei Bern 30 Verkehrsunfälle. Der Eisenbahnverkehr von Solothurn über Bern und Lausanne bis nach Genf war gestört. Der Flughafen Genf-Cointrin blieb den ganzen Morgen über geschlossen – ein Ausnahmefall. Erst ab 13 Uhr begann sich der Flugverkehr in Genf zu normalisieren.
Die Strassenräumungsequipen der Gemeinden und Kantone waren schwer gefordert. Wegen der tiefen Temperaturen erzielte das Salz, das während der Nacht verstreut worden war, nicht die erhoffte Wirkung. Die Folge: Zusammen mit dem Schnee war der Verkehr zwischen Bern, Freiburg und Lausanne zum Teil massiv beeinträchtigt.
Auch auf dem Militärflugplatz Payerne war die Lage nicht ganz einfach. «Schneefall in diesem Ausmass erleben wir vielleicht alle sechs bis sieben Jahre», weiss Laurent Senn, zuständig für die Infrastruktur des Flugplatzes. In Payerne wurden am Donnerstag 25 Zentimeter Schnee gemessen. Die Flugzeuge blieben vorerst am Boden.
Die vier riesigen Jetbroom-Pistenreinigungssysteme der Marke Boschung, welche die Pisten des Flugplatzes Payerne vom Schnee befreien, legten schon um 3.30 Uhr los. Zehn Spezialisten der Logistikbasis der Armee arbeiteten bis zum Mittag durch. «Mit der Zeit bekamen wir den Eindruck, dass unsere ganze Arbeit für nichts war. In der Regel verzeichnen wir hier 5 bis 10 Zentimeter Schnee. Und nur selten schneit es am späteren Morgen immer noch weiter. Gegen Mittag konnten wir dann den Flugverkehr wieder aufnehmen», so Senn weiter.
Die grösste Herausforderung stellte der viele Schnee für das Logistikpersonal auf den Waffenplätzen dar. Doch trotz des Schnees mussten die Verantwortlichen bei der Ausbildung keine Abstriche machen. So begannen die Rekrutenschulen mit der technischen Ausbildung. Die AdA der Luftwaffe in Payerne wurden zum Beispiel, einfach in den Hangars unterrichtet, so wie auch die Infanteristen und Artilleristen in Bière. Verschiebungen wurden auf das absolut Nötigste reduziert. Wo möglich wurde an den Simulatoren gearbeitet. Der Kommandant des Waffenplatzes Bière, Oberst i Gst Richard Weber, zog deshalb am Ende des Wintertages ein positives Fazit: «Es ist Winter und unsere Milizkader führen und sind bereit.»
Quelle: Schweizer Armee
Bilder ZVG: Schweizer Armee
3.3.2018