Fast jede Gemeinde hat das eine oder andere Spezialobjekt, welches für die Feuerwehr eine Herausforderung wäre. Im Falle der Feuerwehr Linden (BE) ist es eine Kaserne auf dem Areal des Bundes, welche etwas abgelegen und gut gesichert ist. Was zu tun ist, wenn der Alarm losgeht, übte vor kurzem die Dorffeuerwehr auf dem Gelände des Waffenplatzes Jassbach.
Rauch kommt aus dem Fenster im ersten Stock des Neubaus der Kaserne Jassbach, und der schrille Ton des Feueralarms ist unüberhörbar. Die zu diesem Zeitpunkt überschaubare Anzahl von anwesenden Soldaten hat das Gebäude bereits verlassen. In der Ferne ist das Blaulicht des heranfahrenden Tanklöschfahrzeuges zu sehen. Das grosse massive Eingangstor der Kaserne ist geschlossen, die Wache unbesetzt. Als Zuschauer der Szenerie wird einem die anstehende Problematik sofort klar.
Freier Zugang im Ernstfall
Doch schon naht Hilfe, der Einsatzleiter der Feuerwehr Linden eilt zum separaten Tor mit der Aufschrift Feuerwehr. Als Kaderangehöriger der Gemeindefeuerwehr Linden ist er befähigt, eine Notöffnung zu machen und so den Zugang aufs Gelände zu ermöglichen. Das Schliesssystem erfüllt auch in einer Notsituation die Sicherheitsauflagen. Gleichzeitig mit der Auslösung des Alarms wird die Betriebsfeuerwehr VBS und RUAG in Thun aufgeboten. Diese kann auf zusätzliche Mittel zurückgreifen und sie je nach Ereignis ins 20 Kilometer entfernte Jassbach beordern. Diese Einsatzkräfte sind hauptsächlich für die sensitiven Bereiche zuständig und würden im Einsatz auch die Feuerwehr Linden unterstützen oder ablösen.
Die Einsatzübung kommt in Schwung, Fahrzeuge und Feuerwehrleute beziehen ihre Posten. Der Einsatzleiter bekommt externe Unterstützung durch den Mobilen Grossraumventilator MGV aus Thun und den Hubretter des Stützpunktes Konolfingen. Ebenfalls auf Platz ist der Kommandant der Betriebsfeuerwehr VBS und RUAG aus dem Armeelogistikcenter Thun. Im Ernstfall würde er den Einsatzleiter vor Ort unterstützen.
Höhere Löschwassersicherheit dank Neubau
Der Waffenplatz Jassbach gehört zur Gemeinde Linden, weshalb in einem Notfall die ortsansässige Feuerwehr Linden zum Einsatz ausrücken würde. Um sich mit dem Objekt und seinen Besonderheiten vertraut zu machen, fand im Rahmen einer obligatorischen Einsatzübung im Juni diese Trainingssequenz statt. Die verschiedenen Ansprechpartner waren mehrheitlich anwesend. Auch hier gilt das Motto: in Krisen Köpfe kennen. Im Gegensatz zu früher lobten die Feuerwehrleute die Löschwassersicherheit. Mit der Fertigstellung des Neubaus 2018, welcher das Verpflegungscenter und die Truppenunterkunft beherbergt, konnte mit dem neuen Fertigreservoir «Geissmoos» nicht nur eine höhere Löschwassermenge, sondern auch eine Druckerhöhung erreicht werden. Diese Rückversicherung zur eigenen Sicherheit sei wichtig, betonte der Vizekommandant und Brunnenmeister aus Linden.
Quelle: Schweizer Armee
6.7.2018