Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Logistikbataillon 52 mit und ohne Uniform im Grosseinsatz

Adrian Siegenthaler, Oberstleutnant im Generalstab

Adrian Siegenthaler, Oberstleutnant im Generalstab

Wir profitieren, indem wir die Prozesse und Abläufe innerhalb des ALC kennen lernen.

Adrian Siegenthaler, Oberstleutnant im Generalstab

Oberstleutnant i Gst Adrian Siegenthaler, Kommandant Logistikbataillon 52, und der Projektleiter der Übung, Christian Rein, sind überzeugt: Die gemeinsame Übung FINALE ist eine Win-Win-Situation. Bild ZVG Schweizer Armee

Logistikbataillon 52

Logistikbataillon 52

Christian Zweiacker (ALC Othmarsingen) und Wachtmeister Jan Boschung (Infanteriebataillon 97) gleichen ihre Daten ab. Bild ZVG Schweizer Armee

Das Logistikbataillon 52 hat während zweier Tage in einer Einsatzübung das Armeelogistikcenter Othmarsingen unterstützt. Die gemeinsame Mission: Die gleichzeitige Rücknahme des Materials von total vier Truppenkörpern, also rund 2000 Armeeangehörige. Die Übung hat gezeigt, dass eine effiziente Demobilisierung möglich ist.

Ein Bataillon hat seinen Wiederholungskurs beendet und bringt das verwendete Material zurück ins zugewiesene Armeelogistikcenter (ALC). Das ist für das Personal eines ALC Alltag. Wenn aber gleich mehrere Truppenkörper ihre Ausrüstung retournieren, kommt das ALC an seine Grenzen. Es braucht Unterstützung durch die Truppe, um die Durchhaltefähigkeit zu sichern. Das Logistikbataillon 52 ist unter anderem für diesen Zweck dem ALC Othmarsingen (ALC-O) zugewiesen. Die Zusammenarbeit will trainiert sein, damit sie im Ernstfall auch reibungslos funktioniert. Das ALC-O hat kürzlich anlässlich der Übung «FINALE» mit dem Logistikbataillon 52 eine gross angelegte Materialrückgabe mit vier beteiligten Bataillonen und gegen 650 Fahrzeugen innert zwei Tagen geübt. Und zwar erfolgreich, wie der Projektleiter Christian Rein vom ALC-O betonte: «Ich höre lobende Worte von unseren Mitarbeitern. Die Armeeangehörigen waren uns in ihrer Milizfunktion eine grosse Hilfe.»

Reges Treiben auf dem Gelände: Ein Fahrzeug nach dem anderen reihte sich am Haupteingang zur Vorkontrolle ein, wurde betankt und auf eine Tour durch das Gelände geschickt. Zuerst wurden die Fahrzeuge gewaschen, dann von Posten zu Posten gewiesen: Innenreinigung etwa, mögliche Kleinreparaturen, Scheiben reinigen, Ölkontrolle. David Steimer von der technischen Abnahme führte die Schlusskontrolle durch, schaute sich das Fahrzeug nochmal an und schickte es entweder in die Abstellposition oder zu einem weiteren Posten. Es sei bei der vielen Arbeit nicht immer einfach gewesen, sagte er: «Wenn viel aufs Mal kommt, wenn gleich mehrere Leute etwas wissen wollen, und wenn zu alledem noch unsere Technik nicht problemlos funktioniert, kann es schon herausfordernd sein.»

«Köpfe kennen»

Im Armeelogistikcenter herrschte an diesen beiden Tagen Hochbetrieb: Über 200 Angestellte standen im Einsatz. Das unterstützende Bataillon stellte pro Tag etwa 30 Angehörige für die verschiedenen Posten am Hauptstandort in Othmarsingen und an den Aussenstellen in Brugg, Sursee und Emmen zur Verfügung. Der Bataillonskommandant, Oberstleutnant im Generalstab Adrian Siegenthaler, war zufrieden mit dem Ablauf der Übung, die Materialabgabe komme zügig voran. Er ist überzeugt, die Übung nütze beiden Partnern – dem ALC-O wie dem Logistikbataillon 52. Denn dieses ist auch sonst dem ALC-O als unterstützende Truppe zugewiesen, um im Bedarfsfall die Durchhaltefähigkeit sicher zustellen. «Wir profitieren, indem wir die Prozesse und Abläufe innerhalb des ALC kennen lernen.» Im Ernstfall vereinfache das beiden Seiten die Arbeit. Auch seine Unterstellten schätzten die Zusammenarbeit. Leutnant Jeaquimo D’Alonzo unterstrich: «Wenn die abgebenden Kompanien die Ankunftszeiten einhalten und ihr Material gut vorbereitet haben, kommen wir vorwärts. Das hat gut funktioniert.»

Neben dem Logistikbataillon gaben an diesen beiden Tagen das Infanteriebataillon 97, das Geniebataillon 23 und das Spitalbataillon 66 ihr Material ab. Die seltene Konstellation, dass gleich vier Truppenkörper ihr Material zurückgeben, sei eine gute Gelegenheit gewesen, eine Übung auf die Beine zu stellen, umzusetzen und daraus Lehren zu ziehen, sagte der Projektleiter zurückblickend. Für beide Seiten war es eine Premiere, so Rein. Deshalb habe es mehr Absprachen als üblich zwischen den Verantwortlichen gebraucht sowie eine vorgängige einsatzbezogene Ausbildung der Armeeangehörigen an den Posten. «Sie waren von Beginn an bei der Sache und hatten Freude an ihrer Arbeit.»

Die zivilen und militärischen Beteiligten haben den Abgabeprozess im ALC-O erstmalig gemeinsam trainiert. Die effiziente Demobilisierung von vier Truppenkörpern innert kurzer Zeit ist möglich. Damit steht das Material im Bedarfsfall rasch zur Verfügung, und die Einsatzfähigkeit der Armee wird sichergestellt.

Weiterführende Informationen

Armeelogistikcenter Othmarsingen

Quelle: Schweizer Armee

5.10.2018

Grossübung im ALC Othmarsingen

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen ein angenehmes Surfen durch unsere Sites zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.