Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Mechanisiertes Bataillon übt Angriff und Verteidigung

Marc Ramel, Chef Kommunikation der Mechanisierten Brigade 11

Unsere Leute konnten üben.

Marc Ramel, Chef Kommunikation der Mechanisierten Brigade 11

Schützenpanzer der Schweizer Armee

Schützenpanzer der Schweizer Armee

Ein Schützenpanzer des Mech Bat 14 durchquert während des Vorstosses eine Furt. Bild ZVG Schweizer Armee

Ein Schützenpanzer 2000 fährt vorsichtig in eine Kiesgrube, ein anderer stösst nach. Insgesamt fahren vier durch die graue Szenerie. Zuvor hatten abgesessene Panzergrenadiere über eine andere Einfallachse den fiktiven Gegner angriffen und vernichtet. Vier Leopard 2-Kampfpanzer hatten zum Schutz für die Grenadiere ein Feuerpodest gelegt. Dies war nur eine von mehreren Übungsabläufen, die Angehörige des Mech Bat 14 im Rahmen ihres Wiederholungskurses an mehreren Orten im Thurgau geübt haben. Sie trainierten konkret den Angriff und die Verteidigung im überbauten Gebiet.

Die Übungsanlage sah vor, dass die beteiligten Einheiten nach einem mechanisierten Marsch über zwei Achsen von Frauenfeld aus nach Osten vorstiessen. An mehreren Brennpunkten waren verstärkte Kompanieübungen, sogenannte Cluster, für sie vorbereitet: im Kieswerk in Bürglen, bei der Mowag-Teststrecke in Bürglen, beim Tanklager in Häggenschwil, beim Schiessplatz Bernhardzell und auf dem Waffenplatz Frauenfeld. Rund 600 Soldaten mit etwa 60 Raupen- und zahlreichen Pneufahrzeugen waren während der Übung im Raum Bronschhofen – Weinfelden – Amriswil – Frauenfeld im Einsatz.

Das Gelernte anderswo anwenden

Laut Brigadier Willy Brülisauer, Übungsleiter und Kommandant der Mechanisierten Brigade 11, hatten die Soldaten und Offiziere die Standardverhalten zuvor auf Panzerschiessplätzen geübt. «Sie wenden das Gelernte nun in einem anderen, für sie ungewohnten Gelände an.» Es sei wichtig, dass die Armee ihre Einsätze nicht nur auf abgelegenen Schiessplätzen übe, sondern auch in bewohntem Gebiet. Ein Teil der Übungen fand deshalb bewusst mitten im zivilen Umfeld statt. So musste ein Kompaniekommandant am zweiten Übungstag besonders Rücksicht auf die Hundebesitzer und Spaziergänger auf der Allmend in Frauenfeld nehmen, als er mit seinen Kampf- und Schützenpanzern einen Vorstoss quer durch das Areal unternahm.

Die Übung beim Tanklager im Häggenschwil fand in unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses und Bauernhofes statt. Schützenpanzer und Geländefahrzeuge fuhren vorsichtig an den Gebäuden vorbei auf eine grosse Wiese vor dem Haus. Ein Schützenpanzer parkierte kurzzeitig vor dem Haus, während die Soldaten das Gelände nach dem Gegner absuchten. Einmal mehr: Eine Übung mitten zwischen Wohnhäusern fordert die Verantwortlichen mehr als auf einem freien Feld.

Durchwegs positives Fazit

Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung auf die Präsenz der Armee seien positiv, sagt Marc Ramel, Chef Kommunikation der Mechanisierten Brigade 11, und dankt der Bevölkerung. Trotz zweier grösserer Militärübungen in derselben Region kurz nacheinander sei die Truppe gut aufgenommen worden, einmal mehr habe sich der Thurgau als militärfreundlich erwiesen. Der Thurgau ist Göttikanton des Bataillons. Die Übung war auch von langer Hand vorbereitet. Die Verantwortlichen hatten die Bevölkerung in einer Mitteilung auf den zusätzlichen Verkehr von Panzern und anderen Fahrzeugen hingewiesen. Und wenn es doch zu Diskussionen gekommen wäre, waren Mitarbeitende des Schadenzentrums VBS auf Platz, um sich ein Bild von der Lage zu machen und bei Bedarf Auskunft zu geben.

Das Fazit, so Ramel, sei ebenfalls durchwegs positiv: «Unsere Leute konnten üben. Wenn man bedenkt, wie viele mitunter schwere Fahrzeuge da unterwegs waren, haben wir kaum Schäden verzeichnet. Das zeugt von der Umsicht der Kader und der Truppe bis hinunter zum einzelnen Fahrer.» Auch wenn es da und dort noch etwas zu optimieren gebe: Die Verantwortlichen hätten Lehren gezogen und die Erkenntnisse würden nun in den nächsten Wiederholungskurs einfliessen.

Quelle: Schweizer Armee

19.5.2018

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