Ferdinand Foch
Flugzeuge sind interessante Spielzeuge, aber ohne militärischen Wert.
Ferdinand Foch (1851 - 1929), französischer Marschall im Ersten Weltkrieg
Die Übergabe der ersten Offertanfrage für neue Kampfflugzeuge an die Regierungsstellen der Herstellerländer ist erfolgt. armasuisse erwartet die Offerten bis Ende Januar 2019.
Basierend auf den Anforderungen, die das VBS am 23. März 2018 veröffentlichte, hat armasuisse am 6. Juli 2018 die Offertanfrage für neue Kampfflugzeuge an die Regierungsstellen der fünf in Frage kommenden Herstellerfirmen übergeben: Deutschland (Airbus Eurofighter), Frankreich (Dassault Rafale), Schweden (Saab Gripen E) und die USA (Boeing F/A-18 Super Hornet, Lockheed-Martin F-35A). Die durch die Regierungsstellen angeschriebenen Hersteller können nun bis Ende Januar 2019 armasuisse eine Offerte unterbreiten.
Die Offerten sollen unter anderem folgende Elemente enthalten:
• Berechnung, wie viele Flugzeuge aus Sicht des Herstellers nötig sind, um die Aufgaben der Schweizer Luftwaffe erfüllen zu können (darunter auch vier Wochen lang permanent vier Flugzeuge in der Luft zu haben)
• Preis für 40 und 30 Flugzeuge inklusive Logistik und Lenkwaffen als Ausgangspunkt für die spätere Festlegung der erforderlichen Stückzahl
• Informationen und Vorschläge zur Kooperation zwischen den Streitkräften und den Beschaffungsbehörden
• Angaben zu möglichen Offset-Geschäften
• Evaluation und Kosten-Nutzen-Analyse
Die Angaben der Hersteller werden danach im Detail analysiert. Dabei hat das VBS eine Gewichtung der vier Hauptevaluationskriterien für den Nutzen des Systems festgelegt:
• Wirksamkeit (operationelle Wirksamkeit, Einsatzautonomie) 55%
• Produktesupport (Wartungsfreundlichkeit, Supportautonomie) 25%
• Kooperation 10%
• Direkte Offsets 10%
Diese Gewichtung wird auch beim bodengestützten Luftverteidigungssystem (Bodluv) zur Anwendung kommen, für welches die Offertanfrage voraussichtlich im Spätsommer verschickt wird.
Zum Vergleich der Kandidaten wird beim neuen Kampfflugzeug und beim neuen bodengestützten Luftverteidigungssystem der Gesamtnutzen den Beschaffungs- und den Betriebskosten gegenübergestellt.
Weitere Schritte
Von Mai bis Juli 2019 sollen die Kampfflugzeuge nacheinander in Payerne einer Flug- und einer Bodenerprobung unterzogen werden, gefolgt von einer zweiten Offertanfrage durch armasuisse im November 2019, die bis Ende Mai 2020 beantwortet werden soll. In diese zweite aufdatierte Offertanfrage fliessen die Erkenntnisse aus der Flug- und Bodenerprobung sowie die aus der Auswertung der ersten Offerte gesammelten Erkenntnisse und Daten ein. Die Hersteller werden mit der zweiten Offertanfrage aufgefordert, die für die Schweiz vorteilhafteste Offerte zu unterbreiten.
Von Juni bis Ende 2020 wird der Evaluationsbericht erstellt und zusammen mit jenem des Systems zur bodengestützten Luftverteidigung dem Bundesrat anschliessend zur Typenwahl unterbreitet.
Weiterführende Informationen
Dossier Air2030 – Schutz des Luftraumes
Quelle: Schweizer Armee
7.7.2018