Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Rektoren zu Besuch im Kdo Ausb

KKdt Daniel Baumgartner

Wir kommen gerne bei Ihnen vorbei, rufen Sie uns an, das Angebot gilt!

KKdt Daniel Baumgartner

KKdt Daniel Baumgartner

KKdt Daniel Baumgartner

Der Chef Kdo Ausb, KKdt Daniel Baumgartner, im Gespräch mit Rektoren. Bild ZVG Schweizer Armee

«Seit dem letzten Tag der Rektorinnen und Rektoren ist der neue Flyer, 'Deine Chance unsere Armee', erschienen. Sie haben massgeblich daran mitgearbeitet, dafür danke ich Ihnen.» Mit diesen Worten begrüsste der Ausbildungschef der Armee, KKdt Daniel Baumgartner, seine Gäste. Rund 20 Rektoren waren der Einladung zum Austausch zwischen Schulen und Armee gefolgt.

Als ersten Gastredner hiess KKdt Baumgartner Bundesrat Guy Parmelin, Chef VBS, willkommen. Eine Möglichkeit zu direktem Austausch wie heute sei für einen Bundesrat selten, begann Parmelin seine Rede, und bedankte sich bei den Anwesenden, der Einladung gefolgt zu sein. «Wir haben gemeinsame 'Kunden', ein gemeinsames Interesse,» richtete der C VBS sein Wort an die Rektoren. «Die jungen Menschen, die Sie unterrichten, sind auch unsere Klientel.» Wir würden in der Schweiz zwar in einer stabilen Situation, in relativer Sicherheit leben, so Parmelin. Die junge Generation müsse aber auch Herausforderungen, Risiken und mögliche Gefahren verstehen – und die Lösungen kennen, die für unser Land sinnvoll seien. Und sich bewusst werden, welche Rolle Bürger und Bürgerinnen spielten. «Sicherheit ist sowohl ein Recht als auch eine Pflicht und gehört zur staatsbürgerlichen Bildung,» mahnte Parmelin. Die Studie Sicherheit 2018 der Militärakademie (MILAK) an der ETH habe gezeigt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung für eine Armee sei. Klar geworden sei dabei aber auch, dass Viele zur Schweizer Armee stünden, so lange sie nicht direkt betroffen seien.

«Wir müssen die jungen Leute objektiv informieren, auch ausserhalb des militärischen Rahmens,» so der C VBS. Bezugnehmend auf den anstehenden Beginn der Rekrutenschule am 25. Juni wies der Bundesrat darauf hin, dass die Koordination zwischen RS-Start und den Lehrabschluss- und Maturaprüfungen kompliziert sei. Auf Seiten der Schulen sowie der Armee sei in der Umsetzung eine gewisse Flexibilität gefordert. Zum Abschluss seiner Rede machte Bundesrat Parmelin auf ein grundsätzliches Problem aufmerksam: «Wir müssen der weiteren Erosion der Sollbestände entgegenwirken,» mahnte Parmelin. Ansonsten sei die Miliz in Gefahr. «Das Miliz-System der Schweiz ist eine tragende Säule für unsere Sicherheit. Rekrutieren wir längerfristig zu wenig Soldaten, wird auch die Miliz in Frage gestellt.» Die jungen Wehrpflichtigen, aber auch die Frauen, müssten wieder besser über Verantwortung und Herausforderungen informiert werden. «Erinnern wir wieder an Pflichten. Gleichzeitig sollten wir aber auch versuchen, praktikable Lösungen für die jungen Menschen zu finden.»

Im Anschluss an seine Rede stellte sich der Bundesrat den Fragen der Rektoren. Ein Schulleiter aus dem Kanton Waadt wies darauf hin, dass seine Schüler just in der Woche die Sommer-RS beginnen sollten, in denen noch Matura-Prüfungen stattfänden. Bundesrat Parmelin wies noch einmal darauf hin, dass das Übereinkommen, dass mit der Weiterentwicklung der Armee (WEA) die RS eine Woche früher startet, während der Umsetzungsphase WEA nicht geändert werden könne. KKdt Baumgartner unterstrich, dass die Regeln klar vorgegeben worden seien: Die Schulkommandanten müssten Rekruten, welche Prüfungen oder Abschlussfeiern während der RS hätten, grosszügig frei geben. Er liess per sofort eine Weisung an alle Schulkommandanten und Kdt Lehrverbände schicken, in der das Beschlossene noch einmal erläutert wurde.

Nach einer kurzen Pause, in der angeregt diskutiert worden war, ergriff der Chef Kommando Ausbildung das Wort. Er wolle, so KKdt Baumgartner, dass die Armee wieder zum Thema für 14- bis 18-Jährige werde. Die Auseinandersetzung könne gerne auch kritisch geführt werden, aber sie müsse stattfinden. «Es ist im Interesse der Schulen, den Schülerinnen und Schülern etwas mit auf den Weg zu geben.» Und da stünde auch die Armee in der Pflicht, mit Informationen Unterstützung zu leisten. «Rektorinnen und Rektoren, Lehrerinnen und Lehrer sind Keyplayer, um die junge Generation zu gewinnen,» so Baumgartner weiter. Derzeit werde die Möglichkeit diskutiert, dass alle Aspiranten einen Tag ihre Gewerbe- oder Kantonsschule besuchten, um dort von ihren Erfahrungen zu berichten. «Wir hatten sehr positive Rückmeldungen von Besuchen am Gymnasium in Solothurn und der Klosterschule in Disentis,» berichtete Baumgartner. Insbesondere junge Frauen hätten sich offen und interessiert gezeigt, von Aspirantinnen mehr über eine mögliche militärische Laufbahn zu erfahren.

Der Nachmittag begann mit einem Referat von Divisionär Andreas Stettbacher, Oberfeldarzt der Armee (Ofaz). Stettbachers Anliegen war es, den anwesenden Rektoren in ihrer Rolle als Multiplikatoren die Vorteile einer Ausbildung zum Militärarzt (Mil Az) aufzuzeigen. «2009 hatten wir ein 'Grounding',» so der Ofaz, "mit nur noch sieben Aspiranten pro Jahr.» Bei 104'500 Konsultationen und über 123'000 Behandlungen (2017) reiche das nie. «Das Kompetenzzentrum für Militär- und Katastrophenmedizin (Komp Zen MKM) des Bundes bietet für angehende oder schon eingeschriebene Medizinstudentinnen und –studenten eine umfassende Zusatzausbildung,» so der Divisionär. Prehospital / Advanced Trauma Support, das international anerkannte Leadership-Zertifikat, Einführung in die Katastrophenmedizin sind nur einige der Ausbildungen, die ein angehender Mil Az erhält. «Unsere Mil Az sind top ausgebildet, hoch motiviert, haben in der Armee gelernt, mit Stress umzugehen und bestehen in der Regel ihr Studium mit Bravour,» erzählte der Ofaz aus Erfahrung.

Als letzten Punkt des Tages stellten junge Offiziere an drei Posten den Mehrwert einer militärischen Kaderausbildung, die Herausforderungen und Probleme, mit denen sie während der Ausbildung konfrontiert worden waren sowie ihre Wünsche an die Anwesenden vor. Die 13 Offiziere im Alter zwischen 19 und 27 Jahren waren sich einig, dass die Ausbildung ein grosser Kraft- und Zeitaufwand bedeutet hatte und dadurch das Privatleben eine Weile hintenanstehen musste. Für eine sehr heterogene Gruppe Verantwortung zu übernehmen sei ebenfalls anspruchsvoll gewesen. Allerdings, und auch da gingen die Meinungen wenig auseinander, sei der Gewinn einer militärischen Kaderausbildung sehr hoch: Gerade Aspekte wie verantwortlich sein für andere, Ressourcenmanagement oder etwa Teamarbeit beurteilten die Anwesenden als Gewinn und grosses Plus für die zukünftige Jobsuche. Und von den Schulen wünschten sie sich für nachfolgende Generationen mehr Information über die Schweizer Armee im Allgemeinen sowie über militärische Karrieremöglichkeiten.

«Ich bedanke mich für Ihr Kommen,» richtete KKdt Baumgartner zum Schluss der Veranstaltung noch einmal das Wort an die Rektoren. Und wenn Sie den Schülerinnen und Schülern hautnah etwas über die Armee beibringen wollten: «Wir kommen gerne bei Ihnen vorbei, rufen Sie uns an, das Angebot gilt!»

Quelle: Schweizer Armee

23.6.2018

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