Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Schutz der Bevölkerung vor Angriffen aus der Luft

Divisionär Bernhard Müller

In Teilen Europas gibt es eine Rückkehr zur Machtpolitik.

Divisionär Bernhard Müller

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Divisionär Bernhard Müller

Bild ZVG Schweizer Armee

Der Kommandant Luftwaffe lud am 26. April 2018 in Emmen zum Jahresrapport. Dieser stand im Zeichen von Air2030, dem Beschaffungsprogramm für neue Kampfflugzeuge und Mittel der bodengestützten Luftverteidigung.

„In Teilen Europas gibt es eine Rückkehr zur Machtpolitik.“ – So beschrieb Divisionär Bernhard Müller, Kommandant Luftwaffe, die in den letzten Jahren unsicherer gewordene sicherheitspolitische Lage. Die Bedrohungen seien vielfältiger und unübersichtlicher geworden. Und sie seien geografisch näher an die Schweiz gerückt. „Weltweit nehmen Staaten ihre Interessen aktiv wahr. Dabei können konkurrierende Interessen zu Konflikten oder gar Kriegen führen.“

Gemäss Divisionär Müller will die Schweiz ihren Luftraum überwachen und schützen, bewaffnete Konflikte fernhalten und im Fall eines Angriffs ihren Luftraum verteidigen. Als souveräner und neutraler Staat wolle sie diese Aufgaben mit eigenen Mitteln wahrnehmen. Dafür brauche es aber eine Erneuerung der Luftwaffe. „Die derzeit eingesetzten Kampfflugzeuge und Mittel der bodengestützten Luftverteidigung müssen alle abgelöst werden.“ Die F-5 seien veraltet und würden nur noch sehr beschränkte Leistungen erbringen. Die F/A-18 kämen 2030 an ihr Nutzungsende. Und die heutige bodengestützte Luftverteidigung habe eine kurze Einsatzdistanz und verliere immer mehr an Wirkung gegenüber modernen Zielen.

"Neue Kampfflugzeuge und eine neue bodengestützte Luftverteidigung sind eine langfristige Investition", erklärte der Kommandant Luftwaffe weiter. „Sie schützen die Schweiz und ihre Bevölkerung über 30 Jahre lang vor Angriffen aus der Luft.“

Bodluv grössere Reichweite

„Wir brauchen neues Material!“ So fasste Brigadier Hugo Roux den Bedarf seines Lehrverbands zusammen. Es gelte den Worten Taten folgen zu lassen und auch bei der Fliegerabwehr die nötigen Investitionen zu tätigen. Und zwar vor und nicht erst während einer Krise. „Dann ist es nämlich zu spät und die Folgen dieser Verspätung unter Umständen verheerend.“

Während bei der bodengestützten Luftverteidigung mittelfristig auch die Mittel der kurzen Reichweite ersetzt werden sollen, hat gemäss Brigadier Hugo Roux die Beschaffung und Einführung eines Systems grösserer Reichweite Priorität. Dort bestehe seit der Ausserdienststellung der BL-64 Bloodhound im Jahr 1999 eine Lücke. Zudem können mit der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite grosse Räume effizient abgedeckt werden. Auch sei der Einsatz von bodengestützter Luftverteidigung grösserer Reichweite und Kampfflugzeugen im selben Raum effizient und entlaste die Flieger: „Die bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite ermöglicht einen permanenten Schutz. Die Kampfflugzeuge können je nach Lage in erhöhter Bereitschaft am Boden bereitstehen und erst im Bedarfsfall eingesetzt werden.“

Quelle: Schweizer Armee

20.5.2018

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