Spitalsoldat Jade Mark Belardo
Im Gegensatz zu meinem Berufsalltag trete ich hier viel stärker mit den Patienten in Kontakt.
Spitalsoldat Jade Mark Belardo
Im Rahmen des diesjährigen Wiederholungskurses (WK) trainierten im November rund 100 Spitalsoldaten im Kantonsspital Glarus und in diversen Alters- und Pflegeheimen des Glarnerlandes die zivil-militärische Zusammenarbeit. Das Ziel: Bereit sein für einen möglichen Ernstfall.
9 Uhr auf einer Pflegestation des Kantonsspitals Glarus (KSGL): Soldat Arbnor Muhaxheri betritt das Patientenzimmer von Walter Bollhalder. Sein Auftrag – für einen ausgebildeten Spitalsoldaten reine Alltagsroutine: Beim Ausziehen der Stützstrümpfe helfen, die Vitalzeichen «seines» Patienten überwachen und dokumentieren. Auch Walter Bollhalder ist froh, Muhaxheri an seiner Seite zu wissen: «Dass die Soldaten hier im Spital unterstützen, finde ich sehr sinnvoll.» Klar merke man gelegentlich einen Unterschied zwischen den Pflegefachpersonen des KSGL und den Spitalsoldaten, «aber sie sind sehr hilfsbereit und machen ihren Job gut.» Muhaxheri, im Zivilleben Fachmann Betriebsunterhalt und in der Sicherheitsbranche tätig, arbeitet den vierten Tag auf der Station und erhält im Rahmen seines diesjährigen Wiederholungskurs einen spannenden Einblick in den Spitalbetrieb: «Der Einsatz ist eine willkommene Abwechslung zu meinem Alltag.»
Rundum positives Feedback
Auch von Seiten des KSGL sind positive Rückmeldungen zu vernehmen. Angela Peter, Bereichsleiterin Stationäre Pflege, ist zuständig für den Armeeeinsatz und sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf: «Die Soldaten sind sehr motiviert, pünktlich und kompetent. Sie sind auf allen Stationen eine grosse Unterstützung, mehr noch, als wir anfänglich gedacht haben».
Unterdessen bereitet Soldat Jade Mark Belardo in der Intensivpflegestation unter Aufsicht der Stationsleiterin eine Infusion vor. Normalerweise betrifft sein Zuständigkeitsbereich mehr die Überwachung der Vitalzeichen am Monitor, die Atmungskontrolle oder Mobilisationen. Die Arbeit im Spital ist Belardo nicht fremd: «Vor meiner Weiterbildung zum Medizintechniker OP war ich in der Pflege tätig, darum bietet mir der WK eine gute Möglichkeit, mein Wissen aufzufrischen. Im Gegensatz zu meinem Berufsalltag trete ich hier viel stärker mit den Patienten in Kontakt. Das schätze ich sehr».
Reserve für den Ernstfall
Wenn das Gesundheitswesen aufgrund des hohen Patientenaufkommens an seine Kapazitätsgrenzen stösst, bildet die Armee die einzige strategische Reserve der Schweiz und kann unter anderem die vier Spitalbataillone innert 48 Stunden mobilmachen und einsetzen. Das Spitalbataillon 75 kann mit seinen rund 300 Angehörigen im Ernstfall die Gesundheitseinrichtungen mit zusätzlichem Personal oder Material unterstützen. Des Weiteren ist es in der Lage, an einem improvisierten Standort, beispielsweise einer Turnhalle, für bis zu 200 Patienten mit geringerem Behandlungsbedarf eine Pflegestation oder ein Impfzentrum zu betreiben. Das Spit Bat 75 ist dabei für die Kantone Glarus, Graubünden, Thurgau, St. Gallen, sowie Appenzell Inner- und Ausserrhoden zuständig.
Quelle: Schweizer Armee
5.12.2018