«Es war mir eine Ehre, » fasste Brigadier Germaine Seewer in ihrer Abschiedsrede als scheidende Chefin Pers A die letzten knapp sechs Jahre zusammen. Am 28. Juni fand im Musiksaal der Kaserne Bern in einer feierlichen Zeremonie die Stabsübergabe Chef Pers A statt. Ab 01. Juli wird Oberst i Gst Markus Rihs unter gleichzeitiger Beförderung zum Brigadier das Amt übernehmen.
Als erster Redner des Nachmittags machte sich der Chef Armeeseelsorge, Stefan Junger, Gedanken zur Zeit. «Unabhängig ob die Zeit fliesst, ob wir in ihr etwas übernehmen, übergeben oder abgeben – meine Zeit, unsere Zeit steht – bildlich gesprochen – in Seiner Zeit.» Junger bedankte sich bei Br Seewer für die gute Zusammenarbeit und wünschte ihr guten Start als Kommandant Führungsunterstützungsbrigade 41.
Br Seewer, die seit 2013 J1 resp C Pers A war, verglich ihre Jahre an der Spitze der Personalabteilung mit einem Fotoalbum. «Jedes Foto ist ein abgebildeter Moment, mit Emotionen und Gedanken dahinter,» so die Walliserin in ihrer Ansprache. Lakonisch sagte Br Seewer, sie wisse nicht, wie viele Mitarbeitende sie mit ihrer Anforderung an Genauigkeit und Qualität verärgert habe. Aber dass das Pers A die WEA relativ reibungslos umsetzen konnte, sei die Leistung aller. «Wir waren gemeinsam erfolgreich,» richtete die scheidende Chefin das Wort an die Mitarbeitenden. «Ich danke Euch allen und bin stolz auf Euch. Wir sind diesen Weg zusammen gegangen. Er war manchmal steinig, manchmal steil. Ich habe gefordert und gefördert,» so Br Seewer weiter, «für mich stand immer die Sache im Zentrum.» Ihrem Nachfolger, Oberst i Gst Markus Rihs, wünschte sie viel Spass im neuen Amt, «die Nachbearbeitung der WEA liegt in Deiner Hand.» Sichtlich bewegt wandte sich Br Seewer am Schluss ihrer Rede noch einmal an die Mitarbeitenden. «Unser Leben ist die Geschichte unserer Begegnungen, sagte der Schriftsteller Anton Kner einmal,» so Seewer. «Es war mir eine Ehre, Eure Chefin zu sein!»
Er habe beobachtet, wie Br Seewer kurz vor Beginn der Veranstaltung ein Geschenk überreicht worden war, erzählte Korpskommandant Daniel Baumgartner, Ausbildungschef der Armee, in seiner Ansprache: «Jemand hat ihr das kleinste existierende Militärmesser gegeben mit der Bemerkung 'das kleinste Messer für eine grosse Frau.'» Dem könne er sich nur anschliessen. «Br Seewer war immer der Sache verpflichtet und ist ihre Aufgabe mit viel Biss angegangen.» Ihre hohe Sensibilität den Mitarbeitenden gegenüber habe ihn beeindruckt, so Baumgartner. Und von eben diesen Mitarbeitenden habe er gehört, dass die Chefin immer ein offenes Ohr für ihre Unterstellten gehabt habe. «Die Messlatte, die Br Seewer gesetzt hatte, war hoch. Aber das, was sie von ihrem Personal erwartet hat, das hat sie auch von sich selber verlangt.» Es sei ihm eine grosse Freude gewesen, mit ihr zusammenzuarbeiten, schloss KKdt Baumgartner seine Rede. Oberst i Gst Rihs wünschte er viel Erfolg. «Ich möchte Ihnen nur eine Zahl mit auf den Weg geben: 450.» Den 450 Mitarbeitenden im Pers A müsse er Sorge tragen, «das chunnt scho guet.»
Oberst i Gst Rihs, seit Juni 2015 als Chef politische und militärstrategische Geschäfte Verteidigung und Stellvertreter Stabschef CdA eingesetzt, nahm den Faden sogleich auf. «Liebe Mitarbeitende, 450 ist eine markante Zahl,» so der zukünftige Chef Pers A. «Ich freue mich, sie alle kennenzulernen und auf die Zeit zusammen.» Die Alimentierung der Armee werde eines der zentralen Themen sein. Um hier Fortschritte zu erzielen, bedürfe es der engen Zusammenarbeit: Aller Mitarbeitenden, aber auch der Kantone, Lehrverbände, der vorgesetzten Stelle. Br Seewer dankte er für die Einführung in das Geschäft in «homöopathischen Dosen». «Ich gebe mir Mühe, in Deine Richtung weiterzuarbeiten.»
In ihrem Schlusswort bedankte sich Br Germaine Seewer noch einmal bei allen Anwesenden mit einem Zitat von Jacques Brel: «Je vous souhaite des rêves à n'en plus finir, et l'envie furieuse d'en réaliser quelques-uns…»
Quelle: Schweizer Armee
1.7.2018