Korpskommandant Daniel Baumgartner
Zugführer sein, heisst, die Verantwortung auch in schwierigen Momenten zu tragen.
Korpskommandant Daniel Baumgartner
Bild ZVG Schweizer Armee
Offiziersschulen sind bekannt für eine intensive, fordernde und strenge Ausbildung. Mindestens eine Ausnahme gibt es: Den Tag der Aspiranten. Einmal während der Offiziersschule lädt der Chef Kommando Ausbildung, Korpskommandant Daniel Baumgartner, alle Offiziersaspiranten gemeinsam ein. Es gilt, die Botschaft des Chefs zu vermitteln – aber auch den Aspiranten für ihren Willen und ihre Leistungsbereitschaft zu danken.
Der zweite Tag der Aspiranten seit dem Start der Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee fand bei der Führungsunterstützungsoffiziersschule in Bülach statt. Über 400 Aspirantinnen und Aspiranten aus der ganzen Schweiz, aus allen Truppengattungen und aus allen Offiziersschulen fanden sich an dem Morgen im Zürcher Unterland ein. Mit einem eindringlichen Referat eröffnete Korpskommandant Daniel Baumgartner den Tag. Er erinnerte die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer daran, dass sie künftig Chefs sein werden – auch, oder insbesondere, in schwierigen Momenten. Die Entscheidung, Offizier werden zu wollen, sei eine gute gewesen, so Baumgartner weiter. Denn damit schaffe man sich Optionen. Nicht nur in der Armee, sondern auch im zivilen Leben.
Vor und nach dem gemeinsamen Mittagessen erhielten die künftigen Offiziere einen vertieften Einblick in die Fähigkeiten der Führungsunterstützung, aufgezeigt von der laufenden Rekrutenschule.
Führen, auch wenn es schwierig ist
Den wahrscheinlich eindrücklichsten Auftritt hatte der junge Leutnant, in dessen Zug es kurz zuvor einen Suizid gegeben hatte. Die Offiziersaspiranten lauschten gebannt dem Bericht, wie der Zugführer mit dieser Situation umgegangen war – mit sich selbst, aber auch mit den ihm überlassenen Rekruten. Zugführer sein, heisst, die Verantwortung auch in schwierigen Momenten zu tragen – wie Korpskommandant Baumgartner zu Beginn des Tages bereits gesagt hatte.
Das letzte Wort hatte die Schweizerische Offiziersgesellschaft. Der Präsident des Dachverbandes, Oberst im Generalstab Stefan Holenstein sowie je ein Vertreter aus der französischen Schweiz und einer Deutschschweizer Sektion zeigten den künftigen möglichen Mitgliedern die Vorteile eines Beitritts auf. Für Präsident Holenstein ist der Tag der Aspiranten eine gern genutzte Gelegenheit, für die SOG werben zu können, entsprechend dankbar zeigte er sich für die erhaltene Möglichkeit.
Begegnungen schaffen und Respekt erweisen
Für den Gastgeber Korpskommandant Baumgartner ist der Anlass eine Begegnungsplattform und eine Horizonterweiterung für die Aspiranten. Er sieht den Tag der Aspiranten aber auch als Respekterweisung gegenüber den jungen Menschen, die freiwillig ihre Zeit und Energie in eine militärische Ausbildung investieren und bereit sind, künftig Verantwortung zu übernehmen. Gerade deshalb ist Baumgartner der würdige Rahmen des Tages sehr wichtig.
Und er scheint sein Ziel zu erreichen: Die Aspirantinnen und Aspiranten fühlten sich mit dem Anlass tatsächlich gewürdigt, wie es aus einer Gruppe der Infanterieoffiziersschule hiess. Der Tag sei spannend gewesen und gut organisiert. Und dass es für einmal nicht ganz so streng gewesen sei und das Wochenende bereits am Freitagabend beginne, trage das Seinige zu einem erfolgen Tag der Aspiranten bei.
Quelle: Schweizer Armee
10.10.2018