Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Verpflegungskonzept der Schweizer Armee wird überdacht

Napoleon Bonaparte

Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen.

Napoleon Bonaparte

Field Meal

Field Meal

Bild ZVG Schweizer Armee

Im Zuge der Weiterentwicklung der Armee und der damit einhergehenden Mobilmachung muss auch das Verpflegungskonzept überdacht werden. Im Ernstfall müssten sich bis zu 100'000 Angehörige der Armee während mindestens 14 Tagen autonom verpflegen können. Aufgrund der mangelnden Möglichkeiten, die der derzeitige Armeeproviant bezüglich warmer Feldverpflegung bietet, wurde ein Truppenversuch gestartet. Die bisherigen Rückmeldungen fielen sehr positiv aus.

In einer ersten Phase erhielten Grenadiere und Fallschirmaufklärer die neue Spezialmahlzeit. Die Versuchstruppe schätzte die vom Hersteller «Field Meal» genannten Menüs nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch aufgrund des leichten Gewichts, geringen Volumens und der langen Haltbarkeit von fünf Jahren. Auch im Kompetenzzentrum Gebirgsdienst in Andermatt waren die Rückmeldungen durchwegs positiv.

Unterschieden wird zwischen der «Spezialration Frühstück» und der «Spezialration Hauptmahlzeit», wobei letztere in 15 verschiedenen Variationen verfügbar ist. Diese reichen vom Hähnchen in Kräutersauce, über Pasta Bolognese bis hin zum Pfannengericht mit Lammfleisch. Dabei wird auch auf Allergien Rücksicht genommen, wodurch es für jeden Geschmack etwas hat. Zusammen mit den bestehenden rund 100 Produkten des Armeeproviants kann so eine abwechslungsreiche und ungebundene Verpflegung über maximal 14 Tage sichergestellt werden.

Den Mahlzeiten wird durch ein spezielles Verfahren der Wassergehalt entzogen, woraufhin die Ration vakuumiert wird. Für den Verzehr muss die Packung aufgerissen, mit heissem Wasser übergossen und während wenigen Minuten umgerührt werden. Das als «Chili Johnny» bekannte Dosenmenü Chili con carne stellt derzeit die einzige Variante für eine warme Feldverpflegung dar. Ihm dürfte bei einem positiven Beschaffungsentscheid für die neue Feldverpflegung ein baldiges Ende drohen. Ein norwegischer Hersteller liefert derzeit die Gerichte. Für das Jahr 2020 ist eine WTO-Ausschreibung geplant.

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Quelle: Schweizer Armee

20.11.2018

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