Friedrich Wilhelm Nietzsche
Lieber Freund, was für ein Sommer! Ich denke Sie mir im Zimmer sitzen, mehr Omelette als Mensch.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Alljährlich lockt die weltweit grösste Marschveranstaltung während vier Tagen über eine Million Menschen nach Holland. Auch dieses Jahr nahm eine Delegation der Schweizer Armee zusammen mit über 45'000 Marschbegeisterten aus aller Welt vom 17. bis 20. Juliam «Vierdaagse» teil.
Vier Tage lang marschieren sie im Tarnanzug, tragen zehn Kilo Gepäck mit sich und legen eine Strecke von über 160 Kilometern zurück. Am internationalen Viertagesmarsch nehmen jährlich rund 200 Angehörige der Schweizer Armee sowie eine Handvoll Schweizer Gardisten teil. Dort treffen sie auf 45'000 Wanderbegeisterte aus über 100 Nationen, rund 6'000 davon sind Armeeangehörige aus knapp 30 Ländern.
Körperliche und emotionale Belastung
Frühmorgens noch vor Sonnenaufgang machen sich die Schweizer Marschgruppen während den vier Marschtagen auf den Weg. Ziel ist die «Via Gladiola», der glorreiche Einmarsch am letzten Marschtag vor Millionenpublikum im Stadtzentrum von Nijmegen (NL). Doch der Weg dorthin ist lang und kräftezerrend, denn nach Sonneneinbruch steigen die Temperaturen gerne über 30 Grad. Druckstellen und Blasen an den Füssen machen den Marschierenden zusätzlich zu schaffen. Doch nicht nur sportlich, auch emotional stellt der Vierdaagse Herausforderungen: Traditionell legt die Schweizer Delegation jeweils am dritten Marschtag auf dem kanadischen Soldatenfriedhof einen Kranz nieder. Sie zollt damit Respekt vor jenen, die im zweiten Weltkrieg bei der Operation «Market Garden» ihr Leben liessen.
Ein Marsch, ein Fest
Obwohl der Vierdaagse hierzulande kaum Bekanntheit geniesst, ist er in der holländischen Kultur ein beliebtes Volksfest. So reisen während den Marschtagen jeweils über eine Million Interessierte nach Nijmegen, um dem Anlass beizuwohnen. Entlang der Marschstrecke positioniert, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch begeisterte Fans mit Lebensmitteln, Wasser, Handschlägen und viel Applaus zu Höchstleistungen angespornt. Dank dieser Unterstützung sowie der aufheiternden Stimmung dürften bei vielen Marschierenden schmerzende Füsse und Erschöpfungserscheinungen in den Hintergrund treten. Abends verwandelt sich das idyllische Städtchen an der Waal dann in eine regelrechte Festmeile. Inmitten der Stadt finden kleinere und grössere Konzerte bis tief in der Nacht statt, unzählige Attraktionen begeistern Jung und Alt.
Schweizer Armee seit 60 Jahren dabei
Der Nijmegenmarsch wurde erstmals 1909 mit gut 300 Teilnehmenden durchgeführt. Bei der diesjährigen 102. Ausgabe war das Schweizer Marschbataillon zum 60. Mal dabei. Unterstützung erhielt die Delegation von den ebenfalls marschierenden Brigadier Germaine Seewer und Brigadier Marcel Amstutz sowie dem Luzerner Regierungsrat Paul Winiker. Für musikalische Begleitung sorgte das Spiel der Kantonspolizei Bern, welches, wie auch das Schweizer Marschbataillon, das Publikum durch hervorragende Leistung zu überzeugen vermochte.
Quelle: Schweizer Armee
7.8.2018