Korpskommandant Philippe Rebord

Es geht darum, voneinander zu profitieren.
Korpskommandant Philippe Rebord, Chef der Schweizer Armee
Der Chef der Armee, Korpskommandant Philippe Rebord, mit dem Schulkommandanten, Oberst i Gst Tony Schmid (links), und Vertretern der Wirtschaft. Bild ZVG Schweizer Armee
Die Wirtschaft und die Armee: Sie suchen nach den besten Führungskräften. Ein Widerspruch? Nein, findet der Chef der Armee, Korpskommandant Philippe Rebord. Es gehe darum, voneinander zu profitieren.
Der beste Weg, um Vorurteile aus dem Weg zu räumen, ist das Erleben vor Ort. Darum lud der Chef der Armee, Korpskommandant Philippe Rebord, Human-Resources-Verantwortliche und Führungskräfte aus Privatunternehmen zu einem Besuch der Führungsunterstützungs-Offiziersschule 30 ein.
Wir lehren sie, Abläufe zu automatisieren, die sie unter Stress dann abrufen können. Sie lernen unter Extrembelastung zu agieren. Und sie können das Gelernte später auch unter Stress problemlos abrufen.
Oberst i Gst Tony Schmid, Schulkommandant FU OS 30
Was sind das für Leute, die Offizier werden, und was treibt sie an? Was ist die Rendite für die Privatwirtschaft, wenn ihre Mitarbeiter in der militärischen Führungsausbildung und somit abwesend sind? Das sind die Fragen, die an diesem Besuch im Zentrum standen.
Der Umgang mit Krisensituationen und kompetentes Handeln unter Stress sind Fähigkeiten, die ich immer bei den Leuten beobachte, welche diese Ausbildung gemacht haben. Für uns sind das grosse Vorteile.
Sandra Pitt, Chief Human Resources Officer, Burckhardt Compression AG
Die 50 Aspiranten stellten sich vor, vom Uhrmacher bis zum Mediamatiker und Studenten. Die Ziele von Berufen und zivilen Lehrgängen variierten ebenfalls: vom Ingenieur zum Multimediadesign-Studium in Manchester. Selbst aus dem Ausland kommen die jungen Schweizer Männer zur Offiziersausbildung: Einer lebte bisher in Belgien, einer in Deutschland.
Ich mache diese Ausbildung, weil ich viel lerne: Stressresistenz und Entscheide fällen. Wir sind die Problemlöser!
Aspirant Pascal Ammeter, FU OS 30
Bei den Demonstrationen aus der Ausbildung ernteten die Aspiranten viel Lob von den Besuchern. Selbstbewusst präsentierten sie die Problemerfassung für ein fiktives Überschwemmungsszenario. Ein Besucher nickte anerkennend: «Bei der Problemerfassung scheitern viele in der Wirtschaft; insbesondere bei der Einschätzung von Risiken!»
Die Leute hier gehen die Extrameile: Es sind Leute, die wir auch brauchen können.
Valentin Vogt, Präsident Schweizer Arbeitgeberverband
Zurück im Vortragssaal: Der Anlass schloss mit einer Podiumsdiskussion zwischen Schulkader, Aspiranten, dem Valentin Vogt als Mitorganisator. Die Gäste konnten sich anschliessend ebenfalls einbringen. Sie bestätigten die Aussage des Chefs der Armee zu Anfang der Veranstaltung: Rasches Handeln und Adaptionsvermögen sind auch in der Privatwirtschaft mehr denn je gesucht. Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, ehemaliger CEO und Bataillonskommandant, spricht aus langjähriger Erfahrung: Vom Militärdienst können beide Seiten profitieren. Das beidseitige Interesse an jungen, talentierten Führungskräften ist also keine Konkurrenz, sondern die Voraussetzung einer Win-win-Situation: beide suchen die Besten. Und bei den jungen Aspiranten vor Ort ist man leicht überzeugt. Hier sind einige der Besten.
In ein paar Wochen stehen Ihnen diese Aspiranten als fertig ausgebildete Führungskräfte zur Verfügung – freuen Sie sich darauf!»
Brigadier René Baumann, Kommandant Lehrverband Führungsunterstützung
Weiterführende Informationen
Lehrverband Führungsunterstützung
Quelle: Schweizer Armee
25.9.2018

Führungsunterstützung Offiziersschule
Die Podiumsdiskussion führte zu einem angeregten Austausch: Brigadier René Baumann, Kommandant LVb FU (Mitte), Valentin Vogt (1.v.r.) und Aspirant Pascal Ammeter (2.v.r.). Bild ZVG Schweizer Armee