Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Armeelogistikcenter Grolley und die fleissigen Bienen vom Log Bat 21

Friedrich Schiller

Allzu straff gespannt zerspringt der Bogen.

Friedrich Schiller (aus «Wilhelm Tell»)

Armeelogistikcenter Grolley

Armeelogistikcenter Grolley

Armeeangehörige und zivile Mitarbeitende arbeiteten im Rahmen der Übung «Rarámuri» drei Tage lang rund um die Uhr zusammen.

Bild ZVG Schweizer Armee

Das Armeelogistikcenter Grolley und das Logistikbataillon 21 haben gemeinsam die Übung «Rarámuri» durchgeführt. Vom 9. bis 11. September 2019 stellten zivile Mitarbeitende und Angehörige der Armee im Turnus von dreimal acht Stunden unermüdlich die Routinearbeiten der Instandhaltung und Vorbereitung des Materials sicher. Die Übung diente dazu, sich gegenseitig kennenzulernen und im Mobilmachungsfall den 24-Stunden-Betrieb gewährleisten zu können.

11. September 2019, fünf Uhr morgens, und im Armeelogistikcenter Grolley (ALC-G) herrscht bereits reger Betrieb. In der grossen Werkstatt für leichte Fahrzeuge beugen sich Armeeangehörige und zivile Mitarbeitende über Duro und Mercedes G-Klassen. Etwas weiter weg läuft das Schmalganglager auf Hochtouren. Hier bereiten Soldaten das bestellte Material vor. Die Teams sind von früh bis spät am Werk, die langsamen Bewegungen und müden Blicke verraten es.

«Es läuft, aber langsam macht sich Müdigkeit breit», sagt ein Soldat. Die Ablösung naht zum Glück. Während drei Tagen trainieren Armeeangehörige und zivile Mitarbeitende des ALC-G im Rahmen der Übung «Rarámuri» des Logistikbataillons 21 (Log Bat 21) die Zusammenarbeit und ihre Kapazität, über mehrere Tage in Folge rund um die Uhr Leistungen zu erbringen.

Die Angehörigen des Log Bat 21 sind dem ALC Grolley zugeteilt, mit dem sie jedes Jahr ihren Wiederholungskurs absolvieren. Im Mobilmachungsfall müssen sie das ALC-G ihrem Auftrag gemäss unterstützen. Das Log Bat 21 ist ein Bataillon mit hoher Bereitschaft und die Armeeangehörigen treten ihren Dienst wie bei einer echten Mobilmachung an. Sie haben den Marschbefehl via SMS erhalten und mussten Proviant für 48 Stunden mitnehmen.

Gegenseitiges Kennenlernen

Nach drei Wochen Wiederholungskurs findet als Abschlussübung des Bataillons die Übung «Rarámuri» statt. Drei Tage lang lösten sich gemischte, aus Armeeangehörigen und zivilen Mitarbeitenden zusammengesetzte Arbeitsteams im Turnus von dreimal acht Stunden ab. Als Neuerung in diesem Jahr wurde die Übung auf sämtliche Tätigkeiten des ALC-G ausgeweitet. Während letztes Jahr noch lediglich das Schmalganglager während 24 Stunden in Betrieb war, sind es nun auch die Instandhaltungswerkstätten für leichte und schwere Fahrzeuge sowie die Ersatzteillager.

Insgesamt sind nicht weniger als 100 Armeeangehörige beteiligt, damit die Rotationen gewährleistet werden können. «Ziel ist, sich gegenseitig kennenzulernen und die Zusammenarbeit zu üben, damit wir für den Ausnahmezustand bereit sind. Ohne ihre Unterstützung sind wir nicht in der Lage, die Leistungen über mehrere Tage oder gar Wochen hinweg rund um die Uhr zu erbringen», erläutert Serge Blanc, Chef Nachschub des ALC-G.

Durchhaltefähigkeit trainieren

Das Ganze ist keine Simulationsübung. Die Armeeangehörigen unterstützen die Mitarbeitenden des ALC-G bei der Vorbereitung des Materials für drei Bataillone, die in der kommenden Woche einrücken werden – insgesamt über 600 Paletten Material. Dazu kommt die Teilrückgabe des Materials einiger Rekrutenschulen vor Beginn der Verbandsausbildung. Ausserdem reparieren und kontrollieren die Armeeangehörigen in den Werkstätten zahlreiche Fahrzeuge.

Nach mehreren Stunden der Rotation treten die ersten Schwierigkeiten auf und die Müdigkeit wird spürbar. Während die Soldaten sich in drei Schichten nach acht Stunden ablösen, sind es bei gewissen Kadern zwei Schichten à zwölf Stunden. «Für sie ist es eine echte Herausforderung, trotz Müdigkeit die Kontrolle zu behalten», räumt der Bataillonskommandant, Oberstleutnant i Gst Joël Oberson, ein.

Teambuilding

Nach dem Abschluss der Übung fällt die Bilanz sehr positiv aus. «Die Zusammenarbeit war ausserordentlich gut und es war wichtig, die Durchhaltefähigkeit am eigenen Leib zu trainieren», stellt der Bataillonskommandant zufrieden fest. Gemäss Weiterentwicklung der Armee (WEA) müssen die Armeelogistikcenter im Fall einer Mobilmachung in der Lage sein, zwei Bataillone pro Tag auszurüsten. Um diesen Rhythmus einhalten zu können, kann das ALC Grolley auf die tatkräftige Unterstützung des Log Bat 21 zählen.

Quelle: Schweizer Armee

7.10.2019

Erfolgreicher Tag der offenen Tür

Am Samstag vor der Übung hatte das ALC Grolley der Bevölkerung seine Türen geöffnet. Der Anlass lockte mehr als 2000 Interessierte ins ALC, wo Infrastrukturen und Material von gestern und heute besichtigt werden konnten. Bei dieser Gelegenheit leisteten die Angehörigen des Log Bat 21 willkommene Unterstützung in den Bereichen Sicherheit, Verpflegung und Vorführungen.

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