Augustin Keller – Brigadegeneral und Oberbefehlshaber der helvetischen Truppen

Napoleon Bonaparte

Gott steht auf der Seite der besseren Artillerie.
Napoleon Bonaparte

Historische Schlachten

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Symbolbild. Foto by lari0622 from Pixabay

Am 28. März 1799, inmitten einer Zeit des Umbruchs, wurde der Kommandant der helvetischen Legion, Oberst Augustin Keller, zum Brigadegeneral befördert und zum Oberbefehlshaber der helvetischen Truppen ernannt. Die eiligst eingezogenen Truppen erwiesen sich jedoch als völlig kampfuntauglich. Bereits am 24. Mai 1799 wurde Augustin Keller wegen Versagens von seinen Aufgaben entbunden und die Milizarmee am 12. August desselben Jahres faktisch abgeschafft.

Augustin Keller wurde am 22. August 1754 in Solothurn geboren. Nach dem Besuch des Jesuitengymnasiums in Solothurn (1766–1770) trat er in ein Regiment in französischen Diensten ein. Zunächst zum Unteroffizier und dank seines Engagements alsbald zum Offizier befördert, wurde er 1798 Platzkommandant von Brügge, wo er sich bei der Verteidigung der Stadt durch seinen Mut hervortat. In der Zwischenzeit war in der Eidgenossenschaft, durch Frankreich begünstigt und mit französischen Truppen unterstützt, die Helvetische Revolution ausgebrochen.

Am 12. April 1798 trat die neue Verfassung in Kraft und die alte Eidgenossenschaft wurde durch die Helvetische Republik abgelöst, eine Schwesterrepublik – ein eigentlicher Satellitenstaat – Frankreichs. Am 19. August besiegelte die Unterzeichnung einer Offensiv- und Defensivallianz das Ende des Kriegs mit Frankreich; die Helvetische Republik verlor dabei ihre aussenpolitische Unabhängigkeit und ihre Neutralität.

Am 27. August 1798 wurde Augustin Keller zum helvetischen Kriegsminister ernannt, aufgrund des Vetos des französischen Direktoriums trat er das Amt jedoch nicht an. Die Abhängigkeit der Helvetischen Republik von Frankreich entfachte neue Proteste, die von den französischen Truppen blutig niedergeschlagen wurden. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung trieben die Zentralbehörden den Aufbau einer Militärorganisation voran.

Am 4. September wurde die Bildung der helvetischen Legion beschlossen, einer stehenden Eingriffstruppe zur Sicherung der inneren Ordnung, die 1500 Mann umfasste und auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruhte. Mit der Organisation der Legion wurde Oberst Augustin Keller betraut, der im November 1798 zum Kommandanten ernannt wurde.

Am 13. Dezember 1798 trat das Milizorganisationsgesetz in Kraft, das den Aufbau einer helvetischen Armee bezweckte. Aufgrund der instabilen politischen Lage in ganz Europa drängte sich ein rasches Handeln auf. Bereits am 24. Februar 1799, als ein Konflikt mit den Koalitionsmächten nunmehr unausweichlich erschien, bot die Regierung 20'000 Mann zum Schutz der Grenzen auf. Vier Tage später schuf sie einen Generalstab und am 28. März ernannte sie den Solothurner Augustin Keller zum General.

Am 24. Mai 1799 enthob das Direktorium ihn jedoch wegen Versagens seiner Funktionen. Daraufhin flüchtete Keller nach Paris. Am 24. Juli 1799 wurde er durch ein Kriegsgericht verurteilt. Es ist seine letzte Erwähnung in der Geschichtsschreibung. Er soll später wieder unter französischer Flagge gedient und seine Karriere als Hauptmann in Batavia, dem heutigen Jakarta, beendet haben.

Quelle: Schweizer Armee

23.4.2019

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