Bereitschaft hat in der Logistikbasis der Armee erste Priorität

Daniel Baumgartner, Korpskommandant

Wir sind gut aufgestellt und alle haben verstanden, dass wir nur gemeinsam Erfolg haben können.

Daniel Baumgartner, Korpskommandant

Aussenstelle vom ALC Hinwil

Aussenstelle vom ALC Hinwil

Symbolbild: Lager einer Aussenstelle vom ALC Hinwil.

Bild ZVG Schweizer Armee

Eine höhere Bereitschaft und die Wiedereinführung eines Mobilmachungssystems sind grundlegende Elemente der Weiterentwicklung der Armee (WEA). Im Ernstfall müssen die Armeelogistikcenter in der Lage sein, Truppen schnell und effizient auszurüsten. Im Rahmen des Prozesses «Appoggio» bereiten sie sich darauf vor, diese Aufgabe optimal zu erfüllen. Es gilt, die bis Ende 2022 mit der WEA geforderte, höhere Bereitschaft unbedingt zu erreichen.

Überschwemmungen, ein Erdbeben, ein Blackout, eine Pandemie oder ein schwerer Terroranschlag lähmen das Land. Die zivilen Behörden sind vom Ausmass der Krise überwältigt. Teile der Armee werden zur subsidiären Unterstützung aufgeboten. Die Armeelogistikcenter (ALC) stehen an vorderster Front und müssen in der Lage sein, die Truppenkörper unter Zeitdruck und unter schwierigen Bedingungen auszurüsten.

Dies ist das Szenario des Prozesses «Appoggio». 2018 in der Logistikbasis der Armee (LBA) im Rahmen der Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee (WEA) ins Leben gerufen, soll «Appoggio» den fünf ALC Hinwil, Othmarsingen, Monteceneri, Thun und Grolley sowie der Armeeapotheke ermöglichen, die notwendigen Grundlagen und Konzepte auszuarbeiten.

Die Mitarbeitenden sollen für die Leistungserbringung in der Mobilmachung fit gemacht werden. Im Szenario «Appoggio» wird mit einem maximalen Truppenaufgebot von 55'000 Angehörigen der Armee trainiert, was nach der vorausgehenden Mobilmachung von Milizformationen mit hoher Bereitschaft (MmhB) einem Rhythmus der Ausrüstung von zwei Bataillonen pro Armeelogistikcenter und Tag entspricht.

Oberstleutnant i Gst Dan Aeschbach von der LBA ist der Projektoffizier an der Spitze von «Appoggio». Wie er erklärt, ist die Wiedereinführung eines Mobilmachungssystems mit viel konzeptioneller Arbeit und Vorbereitungen verbunden. In jedem ALC müssen Lösungen entwickelt werden. Die Angestellten müssen trotz Kommunikations- oder Stromausfall die Ausrüstung der Formationen sicherstellen, die Infrastruktur und das Personal schützen, mit den Logistikbataillonen zusammenarbeiten und während des gesamten Einsatzes den Überblick über die Aktivitäten behalten können. Für die Konzeptarbeit haben sich unter anderem auch alte Mobilmachungsdokumente der Armee 95 als wertvolle Quellen erwiesen.

Der Prozess «Appoggio» ist in drei Phasen unterteilt: Einführung, Planung und Überprüfung. Oberstleutnant i Gst Aeschbach und die Verantwortlichen der verschiedenen Logistikprozesse besuchten zunächst jedes Armeelogistikcenter, um das Szenario, die Ziele und die für eine Mobilmachung zu entwickelnden Produkte vorzustellen. Darauf folgen die Konzepterarbeitungen durch die ALC. Schliesslich werden in Stabsübungen, genannt «Appoggio Chrono», die Planungsarbeiten der ALC getestet.

Kürzlich besuchte Oberstleutnant i Gst Aeschbach zusammen mit den Prozessverantwortlichen der LBA das ALC in Othmarsingen, um den Fortschritt der Arbeiten zu überprüfen. Sein Fazit: «Die Mitarbeitenden sind motiviert und die bisher erreichte Bereitschaftsplanung ist beeindruckend». Die für März 2020 geplante Stabsübung «Appoggio Chrono» wird Gewissheit bringen. «Es sind noch zahlreiche Aspekte zu klären und zu trainieren, aber wir sind im Zeitplan», sagt der Projektverantwortliche erfreut. Bei hoher Bereitschaft könne die Armee im Falle eines Grossereignisses schnell und flexibel intervenieren.

Quelle: Schweizer Armee

1.9.2019

Verschiedene Interventionsstufen

Interventionsstufen

Die WEA sieht eine abgestufte Bereitschaft vor. Im Ernstfall setzt die Armee zunächst Berufsorganisationen und Durchdienerformationen ein. In einem zweiten Schritt werden Formationen im Wiederholungskurs und anschliessend Milizformationen mit hoher Bereitschaft (MmhB) aufgeboten. Sollte sich dies als unzureichend erweisen, mobilisiert die Armee schliesslich weitere Milizformationen, um insgesamt bis zu 55'000 Armeeangehörige durchhaltefähig einsetzen zu können.

Bild ZVG Schweizer Armee

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