Die Herren der Lüfte gaben sich an der Zigermeet die Ehre

Walter Ludin

Wer fliegen will, muss den Mut haben, den Boden zu verlassen.

Walter Ludin

Grosses Stelldichein auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Mollis. An der internationalen Flugshow «Zigermeet 19» bot sich den Zuschauern die Gelegenheit, historische sowie moderne Flugzeuge und Helikopter zu bestaunen. Das viel beachtete Programm zog 30'000 Aviatikfans ins Glarner Unterland. Auch die Schweizer Armee war präsent.

Die 7. Auflage des «Zigermeet» vom 16./17. August bot ein Spektakel für Jung und Alt. Am Samstag besuchten 20'000 Flugbegeisterte die grösste Airshow der Schweiz, am Freitag waren es halb so viele. Ein Familienanlass war es, der Aviatikfreunde gleichsam begeistern konnte, denn das Gezeigte, sowohl am Boden wie in der Luft, war von ausgesuchter Güte.

Breites Flugprogramm

Vor der Rekordkulisse von 30'000 Zuschauern zeigten in einem gleichermassen dichten wie hochstehenden Programm Kunstflugstaffeln wie die Baltic Bees, die zum ersten Mal in der Schweiz auftraten, oder die kroatische Krila Oluje in ihren Pilatus PC9-M ihr Können am Glarner Himmel ebenso wie die Classic Formation, bestehend aus einer Swissair DC-3 und drei Beech 18.

Aber auch Attraktionen der etwas anderen Art hatten ihren Platz und vermochten zu begeistern, wie die Vorführung «Voler avec les Oiseaux» von Christian Moullec beweist, der mit seinem Ultraleichtflugzeug eine ganze Gänseformation über den Flugplatz dirigierte. Und der Spiegelflug des tschechischen Blanix-Teams in der Abenddämmerung zeigte eindrücklich, dass mit sanften Tönen sowie Rauch- und Lichteffekten an Flügelspitzen ihrer beiden synchron gleitenden Segelflugzeuge das Publikum in Staunen versetzt werden kann.

Grosse Faszination lösten bei jedermann die Displays der Kampfjets neuester Generation aus aller Herren Länder aus. Sie stoben krachend und mit Donnerhall durch die enge Talebene zwischen Rautispitz und Fronalpstock über die begeisterten Zuschauer hinweg. Einen festen Platz hatte in diesem Reigen auch das F/A-18 Solo Display der Schweizer Luftwaffe. Hauptmann Nicolas «Vincent» Rossier zog den alternden Kampfjet brachial und gleichsam elegant in die Kurven, keine einfache Aufgabe im topografisch anspruchsvollen Gelände des Glarner Unterlands. Schweizer Präzision lieferte einmal mehr auch die Patrouille Suisse ab, die in ihrem 55. Jahr natürlich an diesem Anlass nicht fehlen durfte.

Zigermeet 2019

Zigermeet 2019

«Voler avec les Oiseaux» – Die etwas andere Flugshow: Christian Moullec fliegt mit den Gänsen davon.

Bild ZVG Schweizer Armee

Erlesenes Static Display

Eindrücklich waren nicht nur die zahlreichen Displays vor der Glarner Bergkulisse, sondern auch das Panorama an Fluggeräten, die am Boden vor den Hangars ausgestellt waren. Neben historischen Maschinen wie der Warbird AT-6 waren eine PC21 der französischen Luftwaffe und eine Bell 47 der Historic Helicopter Group ebenso vertreten wie der neue Ambulanzjet «Challenger 650» der REGA. Flügel und Propeller, wohin das Auge reichte.

Der Herr auf dem Platz war aber zweifellos der Airbus A400M «Atlas». Mit seiner Länge von 45 Metern und einer Spannweite von über 42 Metern war der Koloss, angetrieben von vier Turboprop-Triebwerken, eine imposante Erscheinung und der Zuschauermagnet auf dem Rollfeld, zumal der Bauch des Betankungs- und Transportflugzeugs der deutschen Luftwaffe besichtigt werden konnte.

Ein Statement für die dritte Dimension

Das «Zigermeet 19» war ein überaus gelungener Anlass für die gesamte Fliegerei. Neben dem eigentlichen Flugspektakel bot sich den Besuchern der Air Show die Gelegenheit, sich eingehend über die Bestrebungen der Schweizer Armee für den Schutz des hiesigen Luftraums zu informieren. Die Bevölkerung zeigte sich denn auch überaus interessiert an den Plänen zu «Air2030». Zahlreiche junge Menschen liessen es sich zudem nicht nehmen, bei den Jungpiloten von SPHAIR vorbeizuschauen, um sich ein Bild von deren Ausbildungsmöglichkeiten in der dritten Dimension zu machen.

Die internationale Flugshow im Glarnerland bewies einmal mehr, welche Faszination von den fliegenden Kisten ausgeht und wie sehr die Bevölkerung daran teilhaben möchte. Ein gutes Zeichen für die Anstrengungen der Schweizer Armee, den Luftraum zu modernisieren.

Quelle: Schweizer Armee

28.8.2019

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