Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Ein Oberarzt mit 24 Haubitzen im Gefolge

Napoleon Bonaparte

Gott steht auf der Seite der besseren Artillerie.
Napoleon Bonaparte

Panzerhaubitze

Panzerhaubitze

Eine von 24 Panzerhaubitzen M109 KAWEST.

Bild ZVG Schweizer Armee

Knapp 200 Fahrzeuge der Artillerieabteilung 16 rollten kürzlich im Schritttempo am Technorama in Winterthur vorbei. Mehrere Hundert Zuschauerinnen und Zuschauer konnten die Panzerhaubitzen aus nächster Nähe betrachten und erhielten durch einen Moderator viele spannende Hintergrundinformationen. Für den Abteilungskommandanten war der Anlass ein Heimspiel.

Wer früh genug von Seiten Bahnhof Oberwinterthur zum Technorama stiess, konnte die letzten Vorbereitungen der Artilleristen noch beobachten: Die Kurve, welche die Fahrzeuge einzuschlagen hatten, um auf die lange Gerade zu gelangen, wurde für die Vorbeifahrt der tonnenschweren Haubitzen präpariert. Emsig verteilten Soldaten Sand über den Strassenmarkierungen, damit die Raupen die Farbe nicht abtragen. Nach dem Rank errichteten sie mit Brettern und Nägeln ein Holzpodest, um den Randstein zu schützen.

Die grosse Bühne ist bereit

Weiter vorne war alles für das Defilee vorbereitet. Die Artillerieabteilung 16 konnte sich nach der Standartenrückgabe, die im kleinen Rahmen auf dem Flugplatz Hegmatten erfolgte, mit voller Konzentration der grossen Bühne widmen. Der Strasse entlang waren grosse Lautsprecher aufgestellt, um den Anwesenden die Bezeichnung und Funktion der vorbeirollenden Fahrzeuge zu erklären. Auch die Batteriekommandanten wurden vorgestellt, dazu wurde der Auftrag der Artillerie sowie deren Organisation erläutert. Am Ende der langen Strasse waren zwei Militäranhänger aufgestellt, die als Tribüne für geladene Gäste aus Politik und Militär dienten.

Oberstleutnant im Generalstab Tenzin Lamdark war als Abteilungskommandant für das Defilee verantwortlich. Für den Oberarzt des Kantonsspitals Winterhur war die Standortwahl eine einfache. Ihm war es wichtig, den Kontakt zur Bevölkerung herzustellen und seiner Truppe die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren: «Der ‹Bürger in Uniform› ist in letzter Zeit vermehrt aus dem öffentlichen Bild verschwunden. Mit diesem Defilee können meine Soldaten ihren Verwandten und Angehörigen zeigen, was sie leisten und sie daran teilhaben lassen. Sie können stolz sein auf ihre Funktion sein.» Dass der Kanton Zürich der «Göttikanton» der Abteilung ist und viele Angehörige der Abteilung aus der Region stammen, sprach ebenfalls für den Standort Winterthur.

Auch Brigadier Benedikt Roos, Kommandant der Mechanisierten Brigade 11, zu der die Artillerieabteilung 16 gehört, stellt den Kontakt zur Zivilbevölkerung in den Vordergrund: «Unsere Message ist: Die Schweizer Armee gehört allen Schweizerinnen und Schweizern. Darum zeigen wir uns auch in der Öffentlichkeit. So ein Defilee ist eine mögliche Form dafür.»

Weg frei für die Panzerhaubitzen

Nach der Meldung an Brigadier Roos eröffnete die Feuerleitbatterie das Defilee. Sie ermöglicht die Führung der Abteilung und stellt die Schiesskommandanten, um das Feuer zu koordinieren. Zu den weiteren Batterien gehörten neben der Logistik-Batterie auch die Feuerführungszentrum-Batterie 11/5 (FFZ Bttr 11/5), welche zum Stabsbataillon der Brigade gehört und den Wiederholungskurs zusammen mit der Artillerieabteilung absolviert hatte.

Das Herzstück des Defilees bildeten aber naturgemäss die vier Artilleriebatterien mit ihren je sechs Panzerhaubitzen des Typs M-109 KAWEST. Die 24 «Rohre» wie sie Sprecher Hauptmann Marius Reinhardt nannte, wurden für einen kurzen Moment durch den Aufmarsch einer Gruppe Aktivisten unterbrochen. Nach Ablauf des durch die Stadtpolizei definierten Zeitfensters zogen die Demonstrierenden friedlich davon, und das Defilee konnte fortgeführt werden.

Nach etwas mehr als einer Stunde und fast 200 vorbeigezogenen Fahrzeugen war die Reihe wieder am Kommandanten, der seinem Vorgesetzten meldete. Nach viermonatiger Vorbereitung darf die Artillerieabteilung 16 stolz auf einen gelungenen Anlass zurückblicken, der in dieser Form nur noch selten vorkommt.

Quelle: Schweizer Armee

21.10.2019

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen ein angenehmes Surfen durch unsere Sites zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.