Claudia Surer
Natürlich wird es wohl nie ganz möglich sein, alle Risiken vorgängig auszuschliessen.
Claudia Surer
Zwei Mal jährlich findet im Ausbildungszentrum SWISSINT der Introductory Course Peace Support Operations, kurz ICPSO, statt. In theoretischen und praktischen Lektionen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtiges und grundlegendes Wissen für ihre künftigen friedensfördernden Auslandseinsätze vermittelt. Auch Claudia Surer nahm als Vorbereitung für ihren Einsatz in der Westsahara im Bereich der humanitären Minenräumung teil. Wir haben bei ihr nachgefragt, wie der Kurs war.
Frau Surer, Sie waren die vergangenen zwei Wochen bei SWISSINT am ICPSO. Welche Ausbildungsinhalte wurden Ihnen vermittelt?
Claudia Surer: Wir wurden in unterschiedlichste Thematiken im Zusammenhang mit friedensfördernden Missionen eingeführt. Die theoretischen Ausbildungsblöcke beinhalteten vor allem Informationen über die UNO und den Kontext der friedensfördernden Einsätze der Schweizer Armee.
Während den praktischen Ausbildungssequenzen erhielten wir zudem vom Feuerlöschen über die Minenkunde, dem Fahrtraining im Gelände bis hin zur Funkausbildung und der Kartenlehre ein breites Spektrum an einsatzrelevantem Wissen. Auch das Verhalten in schwierigen Situationen, Kommunikation und Stressmanagement war Teil des Kurses.
Und wie war's?
Es war eine spannende Erfahrung gemeinsam mit Teilnehmenden der Militärpolizei und der Luftwaffe, welche alle eine militärische Ausbildung haben, an einem Kurs teilzunehmen. Bis auf meinen Kollegen, welcher als Informationsmanager für die UNMAS in der Westsahara arbeiten wird und mich waren alle Kursteilnehmenden uniformiert. Wir wurden jedoch weder von ihnen noch von der Kursleitung anders behandelt und es wurde von uns auch seitens der Instruktoren dasselbe erwartet wie von unseren uniformierten Kolleginnen und Kollegen. Der Kurs war sehr informativ mit einer abwechslungsreichen Gestaltung.
Gibt es etwas, dass Ihnen speziell in Erinnerung geblieben ist?
Für mich waren vor allem die praktischen Übungen sehr lehrreich. Am besten gefallen hat mir die Schlussübung. Dabei hatten wir in Gruppen von je vier Teilnehmenden einen ganzen Tag lang unterschiedliche Szenarien zu lösen. Es war eindrücklich zu sehen, wie sich innerhalb kürzester Zeit ein Team bildete, welches sich auch in schwierigen Situationen den Rücken gestärkt hat. Am liebsten würde ich meine drei Kollegen der Patrouille «Tango Alpha» mit in die Westsahara nehmen. (lacht)
Was nehmen Sie für Ihren zukünftigen Einsatz in der Westsahara für die UNMAS aus dem Kurs mit?
Unser Team arbeitete nach dem Motto «expect the unexpected». Ich denke, dass mir diese Einstellung auch in der Westsahara helfen wird, mich optimal auf mögliche Situationen im Feld vorzubereiten. Natürlich wird es wohl nie ganz möglich sein, alle Risiken vorgängig auszuschliessen und sämtliche Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Dennoch wird mir eine gute Vorbereitung, ein Bewusstsein der Gegebenheiten und verknüpftes Denken in verschiedenen Szenarien Sicherheit geben und helfen, auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Was steht als nächstes auf Ihrem Programm?
Die nächsten beiden Wochen werde ich in Spiez beim Kompetenzzentrum ABC-KAMIR einen IMSMA (Information Management Service for Mine Action) Kurs besuchen. Dort werde ich in das Geoinformationssystem (GIS) der UNMAS eingeführt. Mit diesem System werden Daten im Bereich der humanitären Minenräumung verwaltet. Im Anschluss folgt bereits der Einsatzvorbereitungskurs in Stans-Oberdorf bei SWISSINT, wo ich detailliertere Informationen zum Einsatzraum und meiner Tätigkeit erhalten und mit dem notwendigen Material für die Mission ausgerüstet werde.
Siehe auch: Claudia Surer über ihre Erfahrungen in der Westsahara
Wir werden Claudia Surer auch weiterhin durch ihre Ausbildung begleiten, bevor Sie ab März 2020 in der Westsahara für die UNMAS tätig sein wird. Vom Einsatzraum wird sie von Ihren Eindrücken und den Arbeiten in der humanitären Minenräumung berichten.
Quelle: Schweizer Armee
16.11.2019