Infanteriebataillon 97: Alles in Butter bei der Stabskompanie

Oberst Paul Boss, Chef des Lebensmittelinspektorats der Armee (LIA)

Das Händewaschen ist das A und O in der Küche.

Oberst Paul Boss, Chef des Lebensmittelinspektorats der Armee (LIA)

Infanteriebataillon 97

Infanteriebataillon 97

Ein eingespieltes Team: Die beiden Köche bilden ein starkes Duo.

Bild ZVG Schweizer Armee

Nicht nur am Bahnhof Olten, wo das Infanteriebataillon 97 die Übung «VILLAGGIO» absolviert, sondern auch in der Küche der Stabskompanie sind Höchstleistungen gefragt. Anstelle eines Küchenchefs und drei bis vier Truppenköchen wird die Stabskompanie des Infanteriebataillons 97 einzig durch zwei Soldaten bekocht. Soldat Pirmin von Grünigen bekleidet die Funktion des Küchenchefs ad Interim und wird dabei von seinem Kameraden Soldat Oliver Zwahlen unterstützt und stellvertreten. Mit viel Engagement, Organisationstalent und vor allem Leidenschaft verpflegen die beiden Köche insgesamt 120 Mann in ihrem Wiederholungskurs.

Der Küchenchef Soldat Pirmin von Grünigen und sein Stellvertreter Soldat Oliver Zwahlen sind beide auch im Zivilen als Koch tätig. Die beiden leisten gegenwärtig ihren zweiten Wiederholungskurs (WK) in der Stabskompanie des Infanteriebataillons 97, deren Aufgabe es ist, die Führungsfähigkeit des Bataillonsstabs sicherzustellen. Im Gespräch machen sie keinen Hehl daraus, dass diese zusätzliche Verpflichtung, die in Ermangelung eines Küchenchefs zusätzlich auf ihren Schultern lastet, eine grosse Herausforderung darstellt.

Besonders die gegenseitige Abstimmung und der Informationsaustausch stellen sich aufgrund von zahlreichen weiterbildungsbedingten Abwesenheiten privater Natur als schwierig heraus. Die grösste Herausforderung ist jedoch die knappe Ressourcensituation – sie erfordert grosses Engagement der beiden Köche. Während sie zu Beginn noch auf sich alleine gestellt waren, können sie mittlerweile auf zwei fest eingeteilte Soldaten zählen, die beispielsweise für den Transport oder das Essenschöpfen eingesetzt werden.

Im Vergleich zum Zivilen gibt es primär zwei Unterschiede: Auf der einen Seite ist der Aufwand durch die Limitierung auf nur ein Menü zwar merklich reduziert, andererseits können die einzelnen Arbeitsschritte aber nicht auf verschiedene Personen aufgeteilt werden. Neben den knappen Personalressourcen kommt hinzu, dass Pflichten wie zum Beispiel Budgetüberwachung, Planung und Einkauf, die sonst in den Aufgabenbereich des Küchenchefs fallen würden, für die beiden Soldaten zusätzlich anfallen. Unterstützung erhält das Duo vom Fourier, der auch schon mal persönlich in der Küche steht, um bei den Vorbereitungen für das Abendessen mitzuhelfen.

Zusammenhalten und Herausforderungen meistern

Die Situation mag herausfordernd sein, doch ist sie zugleich auch befriedigend. Wie so oft im Leben wächst man an den Herausforderungen. Wenn etwa ein Lob aus der Mannschaft seinen Weg in die Küche findet, rückt der Stress in den Hintergrund, und die Freude überwiegt. Zwahlen mag sich auf die Frage nach einem Highlight ohne langes Nachdenken direkt an seine Rindssaftplätzchen erinnern. Diese waren so zart gegart, dass ein Esslöffel zu deren Verzerr ausreichte. Von Grünigen nennt die Lebensmittelinspektion als positive Erinnerung, bei der die Küche mit einem «sehr gut» ausgezeichnet wurde.

Aber nicht immer läuft alles so reibungslos: in der ersten Woche etwa wurde einmal erst am Nachmittag bekannt, dass zu den geplanten 150 Personen noch 100 mehr zum Abendessen erscheinen werden. Trotz der einen oder anderen vergossenen Schweissperle konnte der Hunger aller zu Verpflegenden gestillt werden. Der leidenschaftliche Einsatz der Küchenmannschaft bleibt nicht unbemerkt – man spürt das Engagement der beiden Soldaten mit jedem Bissen. So findet auch an diesem Tag wieder so manches Lob den Weg in die Küche.

Quelle: Schweizer Armee

7.7.2019

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