Am 28. Februar 1638, während des Dreissigjährigen Kriegs, kam es zur ersten Schlacht bei Rheinfelden. Der Berner Johann Ludwig von Erlach hatte als Stabschef von Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar den Feldzug am Hochrhein organisiert, der schliesslich mit der Abtretung des Elsass an Frankreich endete.
Von Erlach beendete seine Karriere als Marschall von Frankreich und einer der grössten Generäle in fremden Diensten des 17. Jahrhunderts.
Am 30. Oktober 1595 in Bern geboren, wurde Johann Ludwig von Erlach mit 13 Jahren nach Genf geschickt, um Französisch zu lernen. Von 1614 bis 1615 diente er als Page am Hof verschiedener deutscher Fürsten und am Hof des Fürsten von Oranien in Holland. 1617 trat er als Freiwilliger in das Regiment Hercules von Salis in Friaul ein und später in das Regiment seines Onkels, Anton von Erlach, im Dienste des Hauses Savoyen, wo er 1618 zum Hauptmann, 1622 zum Major und 1623 zum Oberstleutnant befördert wurde.
Von 1618 bis 1625, im Dreissigjährigen Krieg, stand er als Offizier in den Diensten Anhalts, Brandenburgs und Braunschweigs. 1624 nahm er als Generalquartiermeister (Generalstabschef) der schwedischen Armee unter dem Befehl von König Gustav Adolf von Schweden am Feldzug in Livland teil.
1625 kehrte er nach Bern zurück, verfasste 1628 die bernische Heeresreform und wurde 1629 in den Rang eines Oberstleutnants der bernischen Milizen befördert. Unter dem Eindruck der Unruhen innerhalb der Eidgenossenschaft erkannte er die Gefahr, die der Armee durch eine Schwächung des Nationalgefühls drohte, und entwarf eine eidgenössische Militärorganisation: das Defensionale von Wil (das 1647 eingeführt wurde).
Im Dreissigjährigen Krieg wurde die schweizerische Neutralität durch die kriegsführenden Mächte wiederholt missachtet und so kam es zwischen 1628 und 1638 fast unablässig zu Teilmobilmachungen; doch im September 1633 beschloss die Tagsatzung die Mobilmachung der Detachemente der eidgenössischen Orte und ernannte Oberst Freiherr von Erlach zum Oberbefehlshaber im Rang eines Generalleutnants (der zweite Oberbefehlshaber in der Geschichte der Eidgenossenschaft).
1635 stellte von Erlach die Artillerie der eidgenössischen Orte neu auf, indem er die Kaliber vereinheitlichte, sodass derselbe Munitionstyp verwendet werden konnte. 1636 kommandierte er erneut die Truppen der Eidgenossenschaft, die zum Grenzschutz im Fricktal aufgestellt wurden. Nachdem sich die Lage an der eidgenössischen Grenze beruhigte, legte er das Amt 1638 nieder.
Als Generalleutnant unter Ludwig XIV. trug von Erlach entscheidend zum Sieg bei Lens bei, der dem Dreissigjährigen Krieg ein Ende setzte. Am 26. Januar 1650, wenige Tage nach seiner Ernennung zum Marschall von Frankreich, starb er in Breisach, wo er als Gouverneur amtete.
Quelle: Schweizer Armee
4.3.2019