Kampfmittel gefahrlos beseitigen

Major Stephan Roth

Sie müssen alle fünf Jahre diesen Auffrischungskurs besuchen.

Major Stephan Roth

KAMIR

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In der praktischen Phase bewältigen die Teilnehmenden Echtsituationen. Dieses Geschoss ist nicht explodiert und muss sicher beseitigt werden. Bild ZVG Schweizer Armee

Das Kommando KAMIR ist für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung zuständig. Das in Spiez ansässige Kompetenzzentrum bildet eigene Spezialisten aus, die in der Schweiz und im Ausland Einsätze leisten. Sie erfüllen vielfältige Aufgaben wie die Minenräumung und die Beseitigung von Blindgängern.

Eine wichtige Aufgabe der KAMIR-Spezialisten ist die Ausbildung von Partnern, beispielsweise in der Vernichtung von Blindgängern. Ein Augenschein an einem Auffrischungskurs für Mitarbeitende der Logistikbasis der Armee (LBA) und der Militärpolizei.

Um den Schiessplatz Luthern LU machte man besser einen grossen Bogen. Spezialisten des Kommandos KAMIR schulten hier nämlich im Rahmen eines Auffrischungskurses Mitarbeitende der Logistikbasis der Armee (LBA) und der Militärpolizei im Umgang mit nicht explodierter Munition. «Diese Männer arbeiten auf Schiessplätzen und sind dabei mehr oder weniger regelmässig mit Blindgängern konfrontiert. Aus diesem Grund müssen sie alle fünf Jahre diesen Auffrischungskurs besuchen, um der Situation entsprechend reagieren zu können», erklärt der Kursleiter Major Stephan Roth.

Ein millimetergenaues Vorgehen

Nach zwei Theorietagen im Kompetenzzentrum Spiez kommt nun auf dem Schiessplatz Luthern die Praxis zum Zug. Der Zugang zum hinten im Tal gelegenen Schiessplatz wird von Armeeangehörigen abgesperrt, damit die Munition sicher gesprengt werden kann. Auf dem Schiessplatz wurde zunächst Munition am Boden verteilt wie in der Echtsituation. Beim Sprengen müssen die Teilnehmenden ein genaues Vorgehen befolgen: die Munition analysieren, die Sprengladung vorbereiten, positionieren und schliesslich zünden.

Nachdem alle ihre Ladungen angebracht und die Zündschnur angezündet haben, ziehen sie sich in einen nahe gelegenen Unterstand zurück. Minuten später zerreissen Detonationen die Stille. Wo vorher Munition lag, sind nur noch kleine schwarze Krater zu sehen. Mission erfüllt!

Erfahrenes Fachpersonal

Die Teilnehmenden werden von Major Roth und zwei weiteren Mitarbeitenden des Kommandos KAMIR betreut. Alle drei sind Spezialisten für Minenräumung und Beseitigung von Blindgängern. Sie haben eine einjährige Grundausbildung und einen anschliessenden Auslandaufenthalt absolviert. Ausserdem haben sie bereits Einsätze in Minenräummissionen im Ausland geleistet, namentlich in der Demokratischen Republik Kongo und im Kosovo.

Eine abwechslungsreiche Arbeit

Die Arbeit des Kommandos KAMIR ist äusserst vielfältig. Die Spezialisten sind entsprechend ausgebildet und in der Lage, jegliche Situation zu bewältigen: Blindgänger, improvisierte Kampfmittel, Minenfelder, Munitionslager. «Es ist eine spannende und sehr abwechslungsreiche Arbeit», so ein Mitarbeiter des Kommandos KAMIR, mal sind wir im Büro und schreiben Berichte, mal sind wir im Feld, um Blindgänger zu beseitigen oder externe Mitarbeitende zu schulen – wie heute. Oder man geht in einen Auslandeinsatz.» Seiner Meinung nach braucht es für diese Arbeit vor allem zwei Eigenschaften: eine gute physische Kondition und die Fähigkeit, jederzeit die Ruhe zu bewahren.

Spezialistinnen und Spezialisten des Kommandos KAMIR werden in über 19 Ländern in friedensfördernden Missionen eingesetzt. Was die Schweiz angeht, wird die Anzahl kontaminierter Standorte auf über 700 geschätzt. Allein 2018 wurden der Blindgängermeldezentrale nicht weniger als 631 Blindgänger gemeldet. Um seine vielen Aufträge erfüllen zu können, ist das Kommando KAMIR auf qualifiziertes Personal angewiesen und bildet deshalb zahlreiche Mitarbeitende aus.

Weiterführende Links

Kommando KAMIR

Kampfmittelbeseitiger

Quelle: Schweizer Armee / Anthony Favre

5.4.2019

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