Kulinarik aus der Militärküche: Kreativ und innovativ

Oberst Paul Boss, Chef des Lebensmittelinspektorats der Armee (LIA)

Das Händewaschen ist das A und O in der Küche.

Oberst Paul Boss, Chef des Lebensmittelinspektorats der Armee (LIA)

Militärküche an der BEA

Militärküche an der BEA

Foto Christoph Merki. Bild ZVG Schweizer Armee

Die Köche des Ausbildungszentrums Verpflegung konnten an der BEA-Messe in Bern mit ihren kulinarischen Kreationen die Besucher überraschen und begeistern. Nebst dem raffinierten Chili con Carne und dem Wasabi-Panna-cotta mit Saibling- und Gurkentatar kamen auch die schokoladenen Lollipops bei den Testessern bestens an.

Wie wäre es mit einem Chili con Carne à la Ausbildungszentrum Verpflegung, gekrönt mit einem Kartoffelespuma? Oder doch lieber ein Wasabi-Panna-cotta mit Saibling- und Gurkentatar? Die für Laien vielleicht etwas kryptisch tönenden Bezeichnungen des militärischen Menüs an der BEA-Messe in Bern sorgten im ersten Moment oft zuerst für skeptische Blicke.

Die Neugierde jedoch verlockte über tausend Besucher dazu, einen Versuch zu wagen und die Kreationen der zu probieren. Schnell wich die anfängliche Skepsis in den Gesichtern einem genüsslichen Lächeln. «Grossartig, das schmeckt spitze», meinte eine Besucherin begeistert und tunkte den nächsten Löffel in das schaumige Kartoffelespuma.

Während rund fünf Stunden produzierten die uniformierten Köche des Ausbildungszentrums Verpflegung in der Showküche der Halle 2.0 ununterbrochen frische Degustationsportionen. Sie würfelten Saiblingfilets vor den Augen der Besucher, würzten mit viel Feingefühl und dekorierten die geschmacklichen Überraschungen mit unübersehbarer Leidenschaft.

Denn, das Auge isst natürlich auch an der BEA mit. Inspiriert von den Militärköchen, zückten die Besucher nicht selten ihr Smartphone, um die auf den Tischen ausgestellten Rezepturen – für einen Selbstversuch daheim – zu fotografieren.

Ein klein wenig Aufklärungsarbeit musste aber doch geleistet werden. Nein, die Militärküche in den Schulen und WK-Einheiten macht neuerdings keinem Sternegourmettempel Konkurrenz, obschon natürlich auch bei der dienstleistenden Truppe durchaus köstliche Leckereien angeboten werden. Vielmehr haben die Köche des Ausbildungszentrums Verpflegung an der BEA ihre kulinarischen Kompetenzen präsentiert.

Unter anderen waren nämlich auch die drei Sieger der diesjährigen «Swiss SVG Trophy», Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann, Wachtmeister Marcel Schori und der Gefreite David Lanz, in diesem Einsatz involviert. Insgesamt erfreuten über tausend Degustationsportionen die interessierten Besucher, die sodann ob der geschmacklichen Erlebnisse auch mit Lob nicht sparten. «Wenn man im Militär so isst, muss ich vielleicht doch noch eine Rekrutenschule machen», meinte eine junge Besucherin schmunzelnd. Zwar kann diese doch etwas exklusivere Verpflegung im Truppendienst nicht versprochen werden, jedoch eröffnet die militärische Einteilung als Truppenkoch einige Möglichkeiten.

Diese aufzuzeigen, war mitunter auch das Ziel des Einsatzes der Militärköche an der BEA. Männer und natürlich auch Frauen aus der Lebensmittelbranche können sich als Truppenkoch rekrutieren lassen und sich so vielleicht sogar als Mitglied des Swiss Armed Forces Culinary Team (SACT) empfehlen. Nächstes Jahr wird das SACT an der Olympiade der Köche in Stuttgart teilnehmen, die Schweizer Armee vertreten und versuchen, an vergangene internationale Erfolge anzuknüpfen.

Selbst verzierter Schokoladengenuss

Für den Nachtisch waren die BEA-Besucher anschliessend jedoch selbst zuständig. Im Rahmen eines Workshops durften sie am Stand des Ausbildungszentrums Verpflegung eigens gebackene Cake-Lollipops in flüssige Schokolade tunken und mit Schokostreuseln oder Smarties selbst verzieren. Vor allem bei den jungen Besuchern kam dieses Angebot sehr gut an – wobei auch die etwas älteren Begleitpersonen ihre kreative Ader meist ebenfalls unter Beweis stellten.

Kompetente Unterstützung gab es auch hier von den Militärköchen, die zum Teil selbst einen Hintergrund als Konditor-Confiseur haben und sich daher mit solch süssen Versuchungen bestens auskennen. Die Freude über die selbst gestalteten Leckereien währte jedoch meist nur kurz, zu gross war die Verlockung, das eigene Werk sogleich zu probieren.

Der Kommandant des Ausbildungszentrums Verpflegung, Oberst Michael Graf, konnte nach diesem speziellen Einsatz in Bern ein positives Fazit ziehen. «Wir konnten einem breiten Publikum zeigen, dass unsere Armeeköche fachlich sehr gut und auch kreativ sind», meinte er. Über die vielen lobenden Rückmeldungen habe er sich natürlich sehr gefreut. «Vielleicht konnten wir mit unserem Auftritt beim einen oder anderen auch das Interesse wecken, sich als Truppenkoch rekrutieren zu lassen, denn die Möglichkeiten der Küchenfunktionen sind sehr vielfältig und reichen von einer Weiterausbildung zum Küchenchef bis zur Teilnahme an internationalen Wettbewerben.» Getreu unserem Motto: «Ausbildungszentrum Verpflegung – Wir kochen immer!»

Quelle: Schweizer Armee / Christoph Merki

9.5.2019

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