Schweizer Armee fällt Entscheid für den Ersatz der Telekommunikation

Divisionär Thomas Süssli

Bei der Digitalisierung hat die Armee noch einen langen Weg vor sich.

Divisionär Thomas Süssli

Radarstationen der Schweizer Armee

Radarstationen der Schweizer Armee

Auf den militärischen Radarstationen ist der Winter besonders hart. Während des WEF sind die Stationen rund um die Uhr bemannt. Bild ZVG Schweizer Armee

Die Evaluation der beiden Kandidaten für den Ersatz von mobilen Funkgeräten, Bordverständigungsanlagen und Sprechgarnituren für die Schweizer Armee ist mit dem Typen-/Lieferantenentscheid abgeschlossen worden. Die Wahl fiel auf die Firma Elbit Systems Ltd. (Israel.) Die Beschaffung der Geräte wird dem Parlament mit dem Rüstungsprogramm 2020 beantragt.

Im Rahmen des Projekts Telekommunikation der Armee wird ein Teil der veralteten Funkgeräte und damit verbundenes Zubehör ersetzt. Spezialisten der armasuisse und der Schweizer Armee haben Funkgeräte, Bordverständigungsanlagen und Sprechgarnituren von zwei Anbietern unter identischen Bedingungen erprobt, die eingegangenen Offerten ausgewertet und ihre Empfehlung zu Handen der Projektaufsicht abgegeben. Der Rüstungschef ist in Absprache mit dem Chef der Armee dieser Empfehlung gefolgt und hat den Zuschlag dem Kandidaten Elbit Systems Ltd. aus Israel erteilt.

Der Zuschlag zu Gunsten der Firma Elbit Systems Ltd. erfolgte aufgrund des besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt sich aus einer leicht besseren Leistungserfüllung und einer deutlichen Differenz im kommerziellen Bereich. Das Materialkompetenzzentrum (MKZ) für den Unterhalt und die Instandhaltung der Geräte wird bei der Firma RUAG MRO angesiedelt. Es ist geplant, dass der Bundesrat die Beschaffung dieser Geräte mit dem Rüstungsprogramm 2020 dem Parlament unterbreiten wird.

Der zweite Anbieter war die Firma Roschi Rohde & Schwarz AG, Ittigen. Durch die Wahl der Firma Elbit Systems Ltd. entsteht kein Präjudiz für die weiteren Beschaffungen im Projekt Telekommunikation der Armee.

Hintergrund

Viele der im Einsatz stehenden Telekommunikationssysteme erreichen zwischen 2018 und 2022 ihr Nutzungsende und müssen ersetzt werden. Dieser Ersatz soll jedoch nicht System für System, unter Beibehaltung der vielen Schnittstellen zu Nachbarsystemen, erfolgen. Vielmehr sollen die zu ersetzenden Systeme in ein Gesamtkonzept integriert werden und damit als Teile einer Informations- und Kommunikationstechnologie-Plattform funktionieren. Dieses Vorgehen ermöglicht den durchgängigen Datenaustausch und stellt die erforderlichen Datenbandbreiten zur Verfügung.

Die Armee beabsichtigt deshalb, die derzeit vielfältige Systemlandschaft in mehreren Beschaffungsschritten in eine einheitliche Telekommunikationsplattform gestaffelt über mehrere Rüstungsprogramme zu überführen. Dazu dient das Projekt Telekommunikation der Armee. Das Projekt wird über verschiedene Beschaffungsschritte umgesetzt.

Mit dem zusätzlichen Rüstungsprogramm 2015 wurde im ersten Beschaffungsschritt die Beschaffung von 400 Richtstrahlgeräte mit erweiterter Funktionalität vom Parlament genehmigt. 320 davon wurden beschafft. Auftragnehmer ist die Firma Thales Schweiz AG. Diese Beschaffung kann 2019 erfolgreich abgeschlossen werden.

Im zweiten Beschaffungsschritt sollen die im Einsatz stehenden Funkgeräte der Armee ersetzt werden. Das Projekt «Ersatz von Komponenten der mobilen Kommunikation» wurde 2015 gestartet. Die Evaluation konnte im Herbst 2019 mit der Typen-/Firmenwahl erfolgreich abgeschlossen werden.

Das Projekt Telekommunikation der Armee ist eines von drei Projekten im Programm FITANIA. Bei den zwei anderen Projekten im Programm FITANIA geht es um den Neubau von Rechenzentren und dem Bau des Führungsnetzes Schweiz

Wie wurde vorgegangen?

Das Projekt zum Ersatz dieser Funkgeräte wurde 2015 gestartet und als wichtige Schritte wurden die militärischen Anforderungen sowie das militärische Pflichtenheft erstellt.

Im Anschluss daran wurden in einem Einladungsverfahren über 15 verschiedene Firmen angeschrieben und gleichzeitig aufgefordert, sich an der Offerteinreichung zu beteiligen. Über eine erste Auswertung wurden aus den eingereichten Offerten eine erste Auswahl getroffen, die schliesslich auf zwei Bewerber reduziert wurde.

In der Folge wurden die Funkgeräte der beiden ausländischen Firmen von einem gemischten Team von Spezialisten der Armee und armasuisse (dem Bundesamt für Rüstung) evaluiert. Bezüglich der Zuschlagskriterien «Technische Erprobung», «Truppenversuche», «Zukunftspotenzial» sowie «kommerzielle Beurteilung» wurden die Funkgeräte einer strengen Beurteilung unterzogen. In jedem Bereich wurde eine Note ermittelt, die zu einer Gesamtnote zusammengezogen wurde.

Das System von Elbit Systems Ltd. erhielt die beste Beurteilung und wurde zur Beschaffung vorgeschlagen.

Quelle: Schweizer Armee

2.11.2019

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