Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Schweizer Garde: Mehr als 500 Jahre Treue

Joseph II., römisch-deutscher König

Die Glocken sind die Artillerie der Geistlichkeit.

Joseph II., römisch-deutscher König

Vereidigung der Schweizer Garde

Vereidigung der Schweizer Garde

Foto Oliver Sittel. Bild ZVG Schweizer Armee

Unter den wachsamen Augen des Kommandanten der Schweizergarde, Oberst Christoph Graf, fand am 6. Mai die Vereidigungszeremonie der neuen päpstlichen Schweizergardisten statt. Die jungen Schweizer verpflichten sich mindestens 26 Monate dem Papst zu dienen. Eine Lebenserfahrung, die in der Schweizer Armee beginnt, denn eine absolvierte Rekrutenschule ist Voraussetzung.

Am 6. Mai fand die Vereidigung der neuen Schweizergarde im Vatikan in Anwesenheit von hohen Vertrern von Kirche, Politik und Armee sowie des Heiligen Stuhls statt. Der Armeechef Korpskommandant Philippe Rebord vertrat die Schweizer Armee an dieser historischen Zeremonie.

Um die Verbindung zwischen den beiden Institutionen hervorzuheben, waren weitere Höhere Stabsoffiziere wie beispielsweise Divisionär Lucas Caduff, Kommandant der Territorialdivision 3 und Brigadier Maurizio Dattrino, Kommandant der Generalstabsschule anwesend.

Vorausetzungen

Schweizer Bürger; • Männlich; • Mindestgrösse von 1,74m; • Mindestalter von 19, Maximalalter von 30 Jahren; • Zivilstand ledig; • Praktizierender Katholik; • Einwandfreie Gesundheit; • Einwandfreier Leumund; • Abgeschlossene Lehre EFZ oder Matura. • Abgeschlossene Rekrutenschule.

Papst Julius II., ehemaliger Bischof von Lausanne, war es, der im Jahr 1506 erstmals ein Kontingent von Eidgenossen nach Rom berief, um seine Person und seinen Wohnsitz zu schützen. Seit mehr als 500 Jahren erfüllen die Schweizer nun diesen Auftrag, zu dem im Laufe der Jahre weitere hinzugekommen sind. Heute ist die Schweizergarde die älteste Einheit der Welt und steht sinnbildlich für Schweizer Militärtradition, die über Jahrhunderte hinweg in ganz Europa für ihre Zuverlässigkeit und ihr Engagement geschätzt wurde.

Aufträge

Schutz des Heiligen Vaters und seiner Residenz; • Begleitung des Heiligen Vaters auf seinen apostolischen Reisen; • Bewachung der offiziellen Eingänge zum Vatikanstaat; • Leistung von Ordnungs- und Ehrendiensten; • Schutz des Kardinalskollegiums während der Sedisvakanz.

Acriter et fideliter - Tapfer und Treu - im Motto der Wache widerspiegelt sich noch immer die Aufopferungsbereitschaft des Schweizer Kontingents, das Papst Clemens VII. während der Eroberung Roms (Sacco di Roma) am 6. Mai 1527 beschützte. Von 189 Männern wurden 147 getötet. Eine Treue, die man auch heute noch in den Stimmen der jungen Hellebardieren heraushören kann, die schwören, dem Papst treu, loyal und ehrenhaft zu dienen.

Der Dienst hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und ist so noch immer modern und zeitgemäss. Seine Notwendigkeit wurde von Papst Franziskus bekräftigt, der im Jahr 2018 eine Erhöhung des Gardebestandes von 110 auf 135 genehmigte. Um dem erhöhten Bestand gerecht zu werden, wird in den kommenden Jahren eine neue Kaserne im Vatikan gebaut. Die Geschichte ändert sich, aber die Tradition bleibt bestehen.

Quelle: Schweizer Armee / Jonathan Binaghi

20.5.2019

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