Philippe Rebord – Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee

Startschuss zum Training für die Patrouille des Glaciers 2020

Oberstleutnant Patrick Voutaz, Kommandant der temporären Helikopterbasis

Das Wetter ist halt wie es ist.

Oberstleutnant Patrick Voutaz, Kommandant der temporären Helikopterbasis

Patrouille des Glaciers 2020

Patrouille des Glaciers 2020

Oberst i Gst Daniel Jolliet, Kommandant der PdG, erinnerte in seiner Einführung daran, dass das Laufen hohe körperliche und geistige Fähigkeiten erfordert. Fotos Gérard Berthoud. Bild ZVG Schweizer Armee

Die Auslosung der Startplätze für die Patrouille des Glaciers (PdG) markiert für die meisten Teams offiziell den Beginn der Trainingsphase. Um den Teilnehmern eine bestmögliche Vorbereitung auf das grosse Rennen zu ermöglichen, organisierte das Kommando der PdG unter der Führung von Oberst i Gst Daniel Jolliet – selbst ein passionierter Skitouren-Rennläufer – die Veranstaltung «Objectif PdG 2020».

Der Informationsanlass fand am Freitagabend im Centre mondial du cyclisme in Aigle (VD) statt und vereinte Vorträge von ehemaligen Gewinnern sowie Spezialisten aus der Welt der Medizin. Über 400 registrierte Athletinnen und Athleten nahmen die Gelegenheit war, sich das notwendige Wissen anzueignen und die Vorbereitung auf den Wettkampf gut gerüstet anzugehen.

Während der Informationsveranstaltung sprachen Yannick Ecoeur (Sieger von 2010) und Séverine Pont-Combe (Siegerin von 2006, 2008, 2012 und 2014) über die körperliche Vorbereitung sowie den «esprit de cordée». Grégoire Schrago, Arzt an der PdG, betrachtete den herausfordernden Skitourenlauf im alpinen Gelände aus medizinischer Sicht, und Didier Moret (Sieger 2008) ging im Detail auf die technische Ausrüstung ein. «Wer die Patrouille erfolgreich absolvieren will, muss körperlich fit und mental stark sein», weiss der Kommandant Daniel Jolliet aus eigener Erfahrung, «aber auch die richtige Ernährung und insbesondere der Teamgeist entscheiden über Abbruch oder Durchkommen an Tête Blanche und der Rosablanche».

Die Patrouille des Glaciers zeichnet sich insbesondere durch die aussergewöhnliche Höhenlage und das Profil der Route aus sowie durch die Tatsache, dass das gesamte Rennen in einer Dreierpatrouille absolviert werden muss.

Lebendige Erinnerungen

Um nach vorne blicken zu können, muss man sich auch auf die Erfahrungen aus der Vergangenheit stützen können. Der Anlass in Aigle bot eine gute Gelegenheit, den Pionieren der Patrouille des Glaciers zu gedenken. Der Kommandant der PdG erinnerte mit Respekt und Dankbarkeit an Adrien Tschumy, René Martin und Camille Bournissen, welche die Patrouille des Glaciers vor über 75 Jahren ins Leben gerufen hatten.

Gleichzeitig bleibt die Patrouille des Glaciers am Puls der Zeit. Die Organisation der PdG schreitet in grossen Schritten in Richtung Digitalisierung und versucht, die verfügbaren Werkzeuge so effizient wie möglich zu gestalten. Ab dem 30. November 2019 steht die überarbeitete Swisscom.Patrouille der Glaciers-App zum Download bereit. Darüber hinaus läuft die Planung für ein neues multimediales Onlinejournal mit dem Namen «La Cordée».

Startlisten in der PdG-App verfügbar

Welche Patrouillen sich einen der begehrten Startplätze sichern konnten, wurde ebenfalls anlässlich der Veranstaltung «Objectif PdG 2020» am Freitagabend bekannt gegeben. Alle registrierten Athleten werden via SMS und E-Mail über die Zu- oder Absage für ihren Startplatz informiert. Die Liste der teilnehmenden Patrouillen steht ab dem 30. November 2019 in der PdG-App bereit.

Sicherheit geht vor

Während sich die Patrouille des Glaciers in vielen Bereichen weiterentwickelt, bleibt das Thema Sicherheit stets im Fokus. Im September 2019 meldeten sich über 7500 Teilnehmer für die nächste Austragung der Patrouille an. Diese Zahl übersteigt die Kapazität, welche die Organisation akzeptieren kann, ohne Abstriche beim Schutz der Athleten sowie der eingesetzten Soldaten einzugehen. Deshalb wird die Zahl der teilnehmenden Patrouillen auch bei der PdG 2020 begrenzt, um die nötige Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Militärische Einsatzübung wird internationales Skitourenrennen

Die Patrouille des Glaciers hat ihre Ursprünge in einer militärischen Einsatzübung und entwickelte sich zu einem internationalen Skitourenrennen, das nebst militärischen Teilnehmern auch zivilen Elite- oder Breitensportlern aus aller Welt offensteht. Heute ist die PdG eine der grössten und bekanntesten Skitourenveranstaltungen weltweit. Als Teil der «Grande Course», die sechs prestigeträchtige Langstrecken-Skitourenveranstaltungen vereint, wird an der PdG 2020 auch der Weltmeistertitel «Langdistanz-Skitourenteam 2020» verliehen.

Ausblick auf die PdG 2020

Die Patrouille des Glaciers wird alle zwei Jahre von der Schweizer Armee organisiert. Die nächste Austragung der PdG findet in der Woche vom 27. April bis zum 3. Mai 2020 statt. Die Starts sind für Dienstag und Mittwoch (Lauf Z1 und A1) sowie Freitag und Samstag (Lauf Z2 und A2) vorgesehen. Je nach Wetter oder Schneesituation können Läufe verkürzt, unterbrochen, verschoben oder abgesagt werden.

Über die Strecke

Der Lauf Z (Zermatt–Arolla–Verbier) ist 57,5 Kilometer lang und umfasst insgesamt 4386 Höhenmeter im Aufstieg. Den höchsten Streckenpunkt bildet hier die Tête Blanche (3650 m ü.M.). Auf der Teilstrecke zwischen Zermatt und Arolla müssen sich die Patrouillen stellenweise anseilen. Der Lauf A (Arolla–Verbier) führt über 29,6 Kilometer, wobei hier gut 2200 Höhenmeter zu überwinden sind. Die Überschreitung der legendären Rosablanche (3191 m ü.M.) bildet den höchsten Punkt dieser Strecke.

Quelle: Schweizer Armee

5.12.2019

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