Swiss Armed Forces Culinary Team: Akribische Vorbereitung soll Erfolg bringen

Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann

Wir wissen, was wir auf den Tellern anrichten werden.

Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann

Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann

Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann

Der Chef SACT, Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann erwartet Perfektion.

Bild ZVG Schweizer Armee

In rund einem halben Jahr wird das Swiss Armed Forces Culinary Team (SACT) an der Olympiade der Köche/IKA in Stuttgart um Auszeichnungen kochen. Die Mitglieder der Kochnationalmannschaft der Schweizer Armee sind mitten in den Vorbereitungen und haben schon den zweiten Testlauf hinter sich. Der Teamchef, Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann, ist verantwortlich für das aus Milizsoldaten bestehende Team.

Das SACT wird im kommenden Februar unter anderen die Schweiz an der Olympiade der Köche vertreten. Freuen Sie sich auf diese Herausforderung?

Adjutant Unteroffizier Sascha Heimann: Für uns ist es eine riesen Ehre, die Schweiz und die Schweizer Armee an diesem kulinarischen Wettkampf vertreten zu dürfen und gleichzeitig unsere Leidenschaft, unsere Passion und natürlich unser Können der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Das Programm steht grösstenteils und wir wissen, was wir auf den Tellern anrichten werden. Auch die Details kristallisieren sich langsam heraus. Die Vorfreude macht sich bei mir definitiv langsam bemerkbar, auch beim Team ist sie jetzt, ein halbes Jahr vor dem Wettkampf, bereits spürbar.

Mit einem internen Kick-off Anlass wurde das Projekt «Olympiade der Köche/IKA» gestartet, auch die ersten Ideen wurden zu Papier gebracht. Wurden Sie sich im Team bezüglich des Menüs schnell einig?

Heimann: Die ganze Menüzusammenstellung ist ein längerer, sich wiederholender Prozess. Die ersten Ideen wurden aufgeschrieben und gezeichnet – und wieder zerrissen. Dann schläft man eine Nacht drüber und kreiert die nächste Idee – um diese wieder zur zerreissen. Doch mit jedem Schritt wird klarer, in welche Richtung sich das Endresultat entwickeln wird. Es ist ein Knochenjob, bis man gefunden hat, wonach man gesucht hat. Das ganze Team hat sich eingebracht, wobei aber das Programm und das Menü im Vordergrund steht und nicht die individuellen Teammitglieder. Schlussendlich spielt auch die vorhandene Erfahrung von internationalen Wettkämpfen mit hinein.

Sie haben es gesagt, ein halbes Jahr haben Sie und Ihr Team noch Zeit, womit beschäftigen Sie sich momentan?

Heimann: Wir haben nun schon zwei Probeläufe absolviert. Im ersten haben wir vor allem versucht die einzelnen Schritte miteinander zu koppeln und die Prozesse in der Küche zu überprüfen. Wir mussten einen Anhaltspunkt haben, ob die Zeit für unsere Kreationen überhaupt ausreicht. Im zweiten Testlauf haben wir die Arbeitstechnik in den Mittelpunkt gerückt, denn auch diese wird in Stuttgart an der Olympiade der Köche bewertet. Weiter standen die Arbeitsoptimierung und die Arbeitsplanung im Fokus. Jeder Koch hat einen eng strukturierten Zeitplan, diesen haben wir überprüft.

SACT Mitglieder sind als Milizsoldaten oder –küchenchefs eingeteilt und müssen entsprechend ihren zivilen Arbeiten nachgehen. Wie oft können Sie überhaupt trainieren?

Heimann: Wir hatten bis zum zweiten Testlauf drei Zusammenzüge. Dieses Jahr wird noch ein dritter Testlauf hinzukommen, damit ergibt sich ein Zeitaufwand von vier Wochen für die Kochequipe. Dies entspricht ungefähr der Zeit eines normalen Wiederholungskurses pro Jahr.

Hat diese Zeit ausgereicht oder mussten die SACT Mitglieder «Hausaufgaben» erledigen?

Heimann: Wenn wir uns treffen reden wir nicht um den heissen Brei, die Mitglieder müssen mit Vorschlägen einrücken. Gewisse Überlegungen müssen daher auch zwischen unseren Treffen erledigt werden, auch Absprachen betreffend möglicher Rezepte, Garnituren oder Arbeitsplänen. Dafür sind die SACT Mitglieder in Zweierteams aufgeteilt, die zusammen die Vorbereitungsarbeiten erledigen und bei Bedarf mit anderen Teams koordinieren. Man kann nicht einfach nach Thun kommen und warten bis der gute Einfall kommt, dafür muss man rausgehen und sich Inspiration holen.

Die beiden ersten Testläufe sind nun absolviert, sind sie mit dem Stand zufrieden?

Heimann: Ja, ich bin zufrieden. Wir haben ein sehr junges Team, welches das erste Mal in dieser Konstellation kocht. Mit der Vorbereitungszeit die wir hatten, haben wir ein gutes Endprodukt abliefern können. Aber klar, wir haben noch Optimierungspotenzial und Hausaufgaben zu erledigen. Wir werden die Vorbereitungszeit bis zum Schluss nützen.

Die Erwartungen an die Schweizer Militärköche sind nach den vergangenen internationalen und nationalen Erfolgen wie dem Sieg am Battle of ZAGG und der Swiss SVG Trophy hoch. Spüren Sie als Teamchef diesen Druck?

Heimann: Die grösste Erwartung richten wir an uns selbst: Wir wollen uns in Stuttgart bestmöglich präsentieren. Als Team machen wir uns den Druck aber selbst. In der Funktion des Teamchefs kann ich diesen Druck ein wenig steuern, um so das grösste Potential der Mitglieder zu wecken. In der Kochwelt sind wir jedoch tatsächlich keine Unbekannten, ich merke wie das Interesse der Öffentlichkeit wächst.

Wie wird das SACT die internationale Gemeinschaft und die Jury überzeugen können?

Heimann: Wir werden professionell auftreten, vom ersten Schritt auf das Wettbewerbsgelände bis zum letzten, mit welchem wir das Gelände wieder verlassen – dafür steht unser Name SACT. Inhaltlich wollen wir mit den Arbeitsvorbereitungen und –abläufen sowie kreativ verwendeten Zutaten punkten.

Quelle: Schweizer Armee

8.10.2019

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