Tobias Fierz
Einmal musste ich bei sechs Lastwagen nacheinander denselben Ölverlust beheben. Das hat mich dann schon etwas angegurkt.
Tobias Fierz
Vom Tüfteln am Töffli zum Reparieren eines Lastwagens. Tobias Fierz, Lernender Automobilmechatroniker im 4. Lehrjahr, hat seine Leidenschaft schon früh entdeckt. Bereits als 14-Jähriger hatte er stundenlang an seinem Puch Maxi gebastelt, bevor er sich für eine Schnupperlehre beim Armeelogistikcenter Othmarsingen bewarb. Einmal in der Lastwagenwerkstatt angekommen, lässt ihn die Begeisterung für den Beruf nicht mehr los – er bewirbt sich sogleich für die Lehrstelle als Automobilmechatroniker.
Eine sehr gute Entscheidung, findet sein Berufsbildner Peter Thoma: «Tobias Fierz ist ein äusserst motivierter und engagierter Lernender, der schon viel wertvolles Vorwissen in die Lehre mitgebracht hat.» Zudem absolviere der heute 19-Jährige parallel zur Lehre noch die Berufsmatura – das sei natürlich sehr gerne gesehen, so Thoma weiter.
So zieht es Tobias Fierz nach der Lehre dann auch an die Fachhochschule Luzern, wo er Elektrotechnik studieren möchte. Zuerst gilt es aber noch die RS zu meistern: In seinen Ferien besucht der sportliche Egliswiler bereits die ersten Vorkurse für die spätere Ausbildung zum Fallschirmaufklärer – seine Wunschfunktion. Die nötige Disziplin, Ausdauer und Kondition bringt er auf jeden Fall schon mit. Sechs- bis siebenmal pro Woche treibt der angehende Automobilmechatroniker Sport. Frühmorgens, noch vor der Arbeit, geht er joggen.
Sind die Lastwagen dann einmal repariert und gewartet, geht es nach getaner Arbeit ins Fitnesstraining, und abends warten noch die Hausaufgaben. «Ja, das ist ein strenges Programm», lacht der 1.90 Meter grosse Schüler. Es lohne sich aber auf jeden Fall. Die Elektrotechnik sei seine grosse Leidenschaft, und dank der vollen Unterstützung durch den Lehrbetrieb sehe er sich auch angespornt, seine Ziele weiterzuverfolgen.
Als Privileg erachtet der 19-Jährige es, dass die Lernenden im ALC Othmarsingen (ALC-O) sehr selbstständig arbeiten dürfen. Das biete ihm unter anderem die Chance, das angeeignete Wissen in den mechanischen Abläufen praktisch einzusetzen und gleichzeitig auch an die Lernenden aus den unteren Jahrgängen weiterzugeben. Peter Thoma ergänzt: «Das ist ganz klar auch eine seiner Stärken: Fierz bringt sein Wissen aktiv ein, gibt es aber auch gerne an andere weiter. Diese Einstellung bringt uns grossen Mehrwert und sorgt für ein gutes Klima in der Lehrwerkstatt.» Weniger spannend sei dann schon die Akkordarbeit. Bei einigen Lastwagen gebe es ein bekanntes Öl-Leck, das regelmässig auftrete. «Einmal musste ich bei sechs Lastwagen nacheinander denselben Ölverlust beheben», das habe ihn dann schon irgendwann mal etwas «angegurkt», so Fierz.
Bei allem Ernst der auszuführenden Arbeiten und der erwarteten Genauigkeit, ein Funken Humor ist auch in der Lastwagenwerkstatt nie fehl am Platz. So ist es beispielsweise ein beliebter Spass, die Schnupperlernenden nach dem Zündfunken im Ersatzteillager zu schicken oder sie zu bitten, beim Ablass von insgesamt 29 Liter Motorenöl den «Ölstab» aufzufangen. Weshalb alle anderen in diesem Moment 5 Meter vom Ölauslass zurücktreten, soll an dieser Stelle das Geheimnis der Lastwagenwerkstatt bleiben…
Eine Lehre bei der Armee bietet Perspektiven
Quelle: Schweizer Armee
11.9.2019