Friedrich Wilhelm Nietzsche
An Unheilbaren soll man nicht Arzt sein wollen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Zecken sind besonders im Frühjahr und Herbst sehr aktiv. Durch den Zeckenstich können diverse Krankheitserreger übertragen werden. Entsprechende Vorbeugemassnahmen sind daher wichtig: Der militärärztliche Dienst empfiehlt, in Zeckengebieten geschlossene Kleidung zu tragen und entsprechende Insektensprays zu benutzen.
Zecken haben sich mit dem Klimawandel ausgebreitet und kommen in der ganzen Schweiz bis auf einer Höhe von circa 2000 Metern über Meer vor. Sie leben vor allem in Laubwäldern mit üppigem Unterholz, wo sie in Bodennähe im Gestrüpp, an Waldrändern und im hohen Gras lauern. Die Milbenform ernährt sich von Tier- und Menschenblut und kann beim Stechen verschiedene Krankheitserreger übertragen.
In der Schweiz übertragen Zecken am häufigsten das FSME-Virus und den Erreger der Lymeborreliose. Die Zahl der gemeldeten jährlichen Erkrankungen ist starken Schwankungen unterworfen, wobei vor allem die FSME-Erkrankung (Frühsommer-Meningoenzephalitits) seit 2016 zugenommen haben.
Zeckenstiche vermeiden
Die Vorbeugung von Zeckenstichen ist deshalb unerlässlich. In Anbetracht der vielen Tätigkeiten draussen während des Militärdienstes müssen entsprechende Vorsichtsmassnahmen getroffen und eingehalten werden:
• Körper bedeckende, anliegende Kleidung tragen (TAZ-Ärmel eng zuknöpfen, robuste Schuhe tragen);
• Insekten abweisende Mittel 20 Minuten vor der Exposition einreiben;
• wenn möglich Unterholz (Büsche, Sträucher) und Waldlichtungen meiden;
• nach dem Aufenthalt im Wald den Körper systematisch nach Zecken absuchen (insbesondere Leistenregion, Achselhöhlen und Nacken);
• Zecken möglichst rasch mit einer Pinzette entfernen (Zecke dabei gerade herausziehen, nicht drehen, kein Öl verwenden) und Stichstelle gut desinfizieren;
• die betroffene Hautstelle während der folgenden Tage genau beobachten.
Beim Auftreten einer grösser werdenden Rötung der Haut, bei Ausschlag, Entzündung, Fieber oder anderen grippeähnlichen Symptomen sollte der Arzt aufgesucht werden.
Krankheitssymptome erkennen
Durchschnittlich jede dritte Zecke ist Träger des Bakteriums, das die Lymeborreliose auslöst. Der Schweregrad einer Borreliose-Erkrankung ist ganz unterschiedlich. Er reicht vom leichten Hautausschlag bis – in sehr seltenen Fällen – zu chronischen Gelenk- oder Nervenleiden. Während die Borreliose erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden kann, können bei der FSME lediglich die Symptome bekämpft werden, nicht aber die Ursache der Erkrankung.
Im Schnitt übertragen rund ein Prozent der Zecken das FSME-Virus. Sieben bis vierzehn Tage nach der Infektion kann es zu grippeähnlichen Symptomen kommen. Bei den meisten Patienten ist damit die Erkrankung beendet. Bei bis zu fünfzehn Prozent der Erkrankten kommt es aber zum Befall des zentralen Nervensystems mit teilweise über Monate anhaltenden Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen. Seltener können auch Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. Bei knapp einem Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung tödlich.
Zur Vorbeugung der FSME steht eine wirksame Impfung zur Verfügung. Berufsmilitär und Armeeangehörige im Auslandeinsatz werden geimpft. Die Impfungen werden auch zu Beginn der Rekrutenschule und in den Wiederholungskursen angeboten. Diese ist zwar freiwillig, wird für alle Rekruten und Angehörigen der Armee aber ausdrücklich empfohlen.
Quelle: Schweizer Armee
21.8.2019