Die alten Eidgenossen haben sich immer wieder gegen fremde Mächte gewehrt. Zu diesem Zweck haben sich dann Krieger aus diversen Orten mit verschiedenen Uniformen zusammengefunden. Dass das Unterscheiden zwischen Freund und Feind nicht einfach war, versteht sich von selbst.
Bei der Schlacht von Laupen 1339 trugen die eidgenössischen Krieger nachweislich ein weisses Kreuz als Erkennungszeichen auf ihren Kleidern. Das war aber nur das Erkennungszeichen; eine Fahne mit dem Kreuz gab es noch nicht. Jede Delegation hatte ihre Standesfahne dabei, – Kantone gab es noch nicht – auf denen jeweils noch ein weisses Kreuz angebracht war.
Ab circa Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das weisse Kreuz als «Eidgenössisches Zeichen» bezeichnet. Die Söldner in französischen Diensten hatten eine Fahne mit einem weissen Kreuz. Auch die Schweizergarde im Vatikan hat noch immer ein weisses Kreuz in ihrer Flagge. Der Unterschied zur heutigen Schweizer Fahne ist, dass sich das Kreuz durgehend bis zum Rand erstreckt.
Nach dem Franzoseneinfall 1798 und der Bildung der Helvetischen Republik erhielten die Eidgenossen eine neue Fahne: Eine Trikolore mit den Farben Grün, Rot und Gelb. Mit dem Schriftzug in der Mitte «République Helvétique»
Nach nur 4 Jahren war die Helvetische Republik am Ende und mit ihr verschwand auch diese Fahne.
Am Wiener Kongress 1814/15 wurde die Schweiz als eigenständiger und neutraler Staat von den Europäischen Mächten anerkannt und das weisse Kreuz zum offiziellen Schweizer Wappen.
Henri Dufour, General im Sonderbundskrieg 1847, initiierte an der Tagsatzung, im September 1839, die Idee einer einheitlichen Bataillonsfahne. Ein weisses Kreuz auf rotem Grund mit dem Namen des Kantons in der Mitte. 1841 wurde diese Fahne in der Armee eingeführt und auch der neu gegründete Bundesstaat übernahm diese Flagge 1848, jedoch ohne Schriftzug in der Mitte.
Schweizer Fahne seit 1848
Foto Res Kaderli
So entstand unsere Fahne, auf die wir alle mächtig stolz sind.
Text und Fotos: Res Kaderli
17.7.2024