Dass wir heute in einer Welt von Bildern leben, ist den beiden Franzosen Nicéphore Niépce und Louis Daguerre zu verdanken. Sie erfanden 1839 die Photographie.
Das Phänomen um die Camera obscura (Dunkle Kammer) hat schon Leonardo Da Vinci im 16. Jahrhundert beschrieben, aber das Bild zu fixieren war die grosse Herausforderung.
Die ersten Bilder wurden auf beschichteten Glasplatten gemacht; ein Bild pro Glasplatte. Weil die Vorbereitungen des Fotographen mit seiner grossen Holzkamera und dem Stativ eine gewisse Zeit dauerte, sammelten sich immer einige Leute, die mit auf das Bild wollten.
Das Fotografieren war in den Anfängen natürlich den Profis vorbehalten, denn die Kameras waren sehr teuer und die Ausrüstung brauchte viel Platz. Die Erfindung des Rollfilms Ende des 19. Jahrhunderts machte die Fotoapparate kleiner und auch billiger. Die 1. Kamera für den kleinen Mann war die Kodak Nr. 1, eine kleine rechteckige Box, die 100 kreisrunde Bilder machen konnte.
In den 1930-er Jahren wurden Farbfilme entwickelt und die Bilder fingen an bunt zu werden, die Apparate wurden auch immer kleiner und kompakter.
1936 kam die erste Spiegelreflexkamera auf den Markt, die Kine Exakta der Firma Ihagee aus Dresden. Mit der Zeit wurde der 24x36mm Film für die meisten Kameramodelle zur Norm.
1988 kommt die erste Digitalkamera auf den Markt und ausgerechnet von einem Filmhersteller. Die Fujix DS-1P von Fujifilm gilt als erste echte Digitalkamera.
1999 kam das erste Handy mit eingebauter Kamera auf den Markt und es verdrängt immer mehr die kostengünstigen und kleinen Fotoapparate.
2000 lanciert Canon die erste digitale Spiegelreflexkamera und die Fotoapparate mit Film wurden nach und nach durch digitale Geräte ersetzt.
Dass die Erfinder der Photographie Porträtmaler waren ist verständlich, denn sie wollten ihren Modellen das stundenlange Stillsitzen verkürzen. Es waren ja meistens Persönlichkeiten aus Politik und Adel, der einfache Mann hatte dafür gar kein Geld.
Eine Frage ist noch offen: Was heisst Photographie genau?
• Photographie kommt aus dem altgriechischen photos = Licht, graphein = schreiben, malen, zeichnen.
• Also photographein = mit Licht zeichnen oder malen.
• Oder heute modern: fotografieren.
Text: Res Kaderli
Bilder: Res Kaderli, Stadtarchiv Zofingen
25.7.2020