Angehende Berufsunteroffiziere unterstützen das Ausbildungszentrum der Armee

Oberst im Generalstab Ronald Drexel

Die Berufsunteroffiziersanwärter sind topmotiviert, machen einen tollen Job und treten vorbildlich auf.

Oberst im Generalstab Ronald Drexel

Die Armee hält sich weiterhin bereit, das Grenzwachtkorps subsidiär zu unterstützen. Das Grenzwachtkorps hat für den Einsatz eigene Verhaltensregeln, die sich zum Teil von denen der Armee unterscheiden. Die personellen Ressourcen im Ausbildungszentrum der Armee waren zu knapp, um alle Truppen auszubilden. Deshalb werden in dieser besonderen Situation die angehenden Berufsunteroffiziere als zusätzliche Ausbilder eingesetzt.

Nach wie vor steht die Armee den zivilen Behörden unterstützend zur Seite. Dazu gehören auch Leistungen zugunsten des Grenzwachtkorps zum Schutz von Teilen der knapp 2000 Kilometer langen Schweizer Grenze. Die Einsätze werden zunehmend heruntergefahren, da die Kantone weniger Unterstützungsbegehren einreichen. Um dennoch jederzeit einsatzbereit zu sein, wird die Ausbildung die nächsten vier Wochen fortgeführt. Allerdings können die Kader nach der Ausbildung wieder nach Hause und würden erst bei einer entscheidenden Lageveränderung aufgeboten.

Unterschiedliche Einsatzregeln beherrschen

Wie in jedem subsidiären Einsatz liegt die Einsatzverantwortung auch hier bei der zivilen Behörde, konkret bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV). Das hat zur Folge, dass im Einsatz die Regeln des Grenzwachtkorps gelten. Die sogenannten Rules of Engagement weichen teilweise von den Vorgaben und Praktiken der Armee ab. Dies zeigt sich zum Beispiel bei der Schiessausbildung und der Festnahmetechnik. Hier unterscheiden sich die militärischen Vorgaben von den Erwartungen des zivilen Leistungsbezügers. Um grundsätzlich für einen solchen Einsatz vorbereitet zu sein und zusätzlich ebendiese Finessen zu lernen, werden die betroffenen Armeeangehörigen im Armeeausbildungszentrum der Armee (AZA) auf den Waffenplätzen Walenstadt und Bure vom Berufspersonal ausgebildet.

Infanteriebataillon 65

Infanteriebataillon 65

Hauptfeldweibel Vittori bei der Zwangsmittelausbildung. Aufgrund der kurzen Distanzen mit Mundschutz. Bild ZVG Schweizer Armee

Berufspersonal – Das Rückgrat der Milizarmee

Das AZA wird durch Berufskader der Lehrverbände bei der Ausbildung unterstützt. Insbesondere aber kommen auch angehende Berufsunteroffiziere zum Einsatz. Die Berufsunteroffiziersanwärter, die sich derzeit in der Grundausbildung befinden, werden bis zum 26. Juni 2020 zugunsten der einsatzbezogenen Ausbildung eingesetzt. Dafür wurden sie vorhergehend nach den Einsatzrichtlinien der Eidgenössischen Zollverwaltung ausgebildet und durch das AZA zertifiziert.

Lernen im und vom Einsatz

Der derzeitige Einsatz in der Ausbildung ersetzt das obligatorische Praktikum der Anwärter in den Lehrverbänden. Er bietet die einmalige Chance auf Einblicke in die einsatzbezogene Ausbildung von WK-Verbänden, was ihnen im regulären Praktikum im eigenen Lehrverband verwehrt geblieben wäre. Hauptfeldweibel Matthias Vittori hat vor allem etwas gelernt: «‹Denke zivil, nicht militärisch.› Wir müssen uns bewusst sein, dass wir an der Grenze zivilen Personen begegnen werden, die oft keine bösen Absichten haben.» Hauptfeldweibel Aurelien Schönbett sieht in der Ernsthaftigkeit den Unterschied: «Das Bewusstsein, dass es sich um einen Einsatz handelt, ist gross und damit auch die Motivation der Leute, die Ausbildung mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu absolvieren.»

Oberst im Generalstab Ronald Drexel zeigt sich denn auch sehr erfreut über diese Unterstützung: «Die Berufsunteroffiziersanwärter sind topmotiviert, machen einen tollen Job und treten vorbildlich auf.»

Quelle: Schweizer Armee

4.6.2020

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