Besuch am Kantonsspital Winterthur - Professionelle Vorbereitung für die Pandemie versus Rentabilität

Oberstleutnant Daniel Jurt, Chef des Lageverfolgungszentrums Dübendorf

Es gilt, vorauszuschauen.

Oberstleutnant Daniel Jurt, Chef des Lageverfolgungszentrums Dübendorf

Intensivbehandlungsplätze im KSW

Intensivbehandlungsplätze im KSW

Bild ZVG Schweizer Armee

Der Kommandant der Territorialdivision 4 und der Kommandant sowie der Stabschef der Kantonalen Führungsorganisation des Kantons Zürich besuchten am Karsamstag das Kantonsspital Winterthur (KSW).

Sie wurden von Tenzin Lamdark, Oberarzt Chirurgie, aktuell Leiter im Stab Pandemiemanagement des KSW, empfangen, der als Milizoffizier Kommandant der Artillerieabteilung 16 ist. Schon am Eingang ist auf grossen Schildern zu erkennen, wo sich Personen mit COVID-19-Verdacht hinbegeben sollen. Durch ein Triagesystem, notabene ausserhalb des Spitals, ist der Zutritt geregelt. Alles entspricht höchsten Hygienestandards, und selbst die bereitstehenden Stühle sind beschriftet mit «Benutzung auf eigene Gefahr». Bei unserer Ankunft ist alles leer. An diesem Samstag melden sich insgesamt «nur» 30 Corona-Verdachtsfälle. Im Inneren des Spitals ist es fast wie ausgestorben. Die Coronawelle hat Winterthur noch nicht erfasst. Die Operationssäle sind für die Pandemie mit zusätzlichen 26 Intensivstationsplätze vorbereitet worden.

Total kann das KSW bis 44 Intensivpflege betreiben. Dazu wurde die ganze Spitalstruktur auf den Kopf gestellt. Alles wurde schnell und professionell auf die Pandemie mit einem Patientenanfall analog Italien vorbereitet. Tatsächlich sind aber momentan nur 30 Patienten hospitalisiert, davon werden 7 beatmet. Das KSW ist aktuell nur zu einem Viertel des Normalbetriebs ausgelastet, darunter leidet natürlich die Rentabilität. Die Bekämpfung des Virus hat seinen Preis, einen hohen Preis.

Nach dem Spitalbesuch fahren wir zum Alterszentrum Adlergarten am Rand der Altstadt. Dort wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Winterthur ein zurzeit leerstehendes Bettenhaus für einen Notbetrieb als Spital oder Pflegeheim mit bis zu 150 Betten Low Level Care hergerichtet. In diesem Haus können Patienten betreut werden, die nicht direkt aus dem Spital entlassen werden können, oder die an Covid erkrankt sind, aber nicht in ein Spital eingeliefert werden wollen. Momentan sind die Zimmer noch leer. Das möge auch so bleiben, denn bei der Bekämpfung von COVID-19 steht Rentabilität nicht im Vordergrund.

Quelle: Schweizer Armee

14.4.2020

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