Hydrologische Versuche mit Markierflüssigkeit im ehemaligen Munitionslager Mitholz

Claudia Surer

Ob es sich bei der Munition um einen Blindgänger, einen Abschussversager oder um Fundmunition handelt ist im Feld entscheidend.

Claudia Surer

Mitholz

Mitholz

Mitholz nach der Explosion 1947. Bild ZVG Schweizer Armee

Um genauere Informationen zu den hydrogeologischen Verhältnissen im ehemaligen Munitionslager Mitholz zu erhalten, führt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS am Montag, 11. Mai 2020, Markierversuche durch. Damit können die Grundwasserfliesswege ermittelt und genauere Aussagen über die mögliche Ausbreitung von Schadstoffen gemacht werden.

Die Wasserflüsse durch das ehemalige Munitionslager Mitholz und in der Umgebung sind bis heute weitestgehend unbekannt. Die bisherigen Vorstellungen zu den hydrogeologischen Bedingungen innerhalb und ausserhalb der Anlage sollen mit Markierversuchen überprüft und konkretisiert werden. Dank den aktuellen Niederschlagsverhältnissen kann das VBS am Montag, 11. Mai 2020, in Zusammenarbeit mit externen Fachexperten die hydrologischen Markierungsversuche durchführen. Die Experten erhoffen sich davon Aufschlüsse über die Fliessrichtung und die Fliessgeschwindigkeit des Grundwassers. Festzuhalten ist, dass bei den bisherigen Untersuchungen keine Hinweise auf eine Gefährdung des Grundwassers, der Kander und des Stägebachs ausgehend von den Munitionsrückständen festgestellt wurde.

Zudem erlauben es die Versuche, eine mögliche Ausbreitung von Schadstoffen zu simulieren. Diese Informationen bilden eine wichtige Grundlage für Interventionsmassnahmen, die im Rahmen von Bauarbeiten standardmässig präventiv geplant und im Notfall umgesetzt werden. Damit will das VBS bei den Arbeiten zur Risikoreduktion im ehemaligen Munitionslager den Schutz des Wassers gewährleisten.

Ungefährliche Markierflüssigkeiten färben Wasser grün und violett

Bei den Markierversuchen geben die Fachleute zwei verschiedene Markierflüssigkeiten an zwei Standorten innerhalb der Anlage aus und spülen jeweils 1000 Litern Wasser nach. Anschliessend werden an insgesamt 12 Messstellen in der Umgebung, darunter beispielsweise in der Kander, Wasserproben entnommen und auf den Gehalt an Markiersubtanzen untersucht. Aus der Zeitdauer, bis die Markierstoffe an den Messstellen nachgewiesen werden können, und deren Konzentration können Rückschlusse auf die Wasserfliesswege gezogen werden. Die Beprobungen werden so lange durchgeführt, bis der Durchlauf der Markierstoffe erfolgt ist.

Bei den Markierflüssigkeiten handelt es sich um Uranin und Sulforhodamin B, zwei gängige Stoffe bei hydrologischen Markierversuchen. Aufgrund ihrer Eigenschaften färben sie das Wasser stark grün (Uranin) und violett (Sulforhodamin B). Sie sind geschmack- und geruchlos, ungiftig und somit harmlos für die Umwelt.

Quelle: Schweizer Armee

11.5.2020

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