Bundesrätin Viola Amherd
Um die Menschen zu schützen, braucht die Schweiz neue Kampfflugzeuge.
Bundesrätin Viola Amherd
Bereits die Anforderungen für den Luftpolizeidienst sind hoch: eine maximale Steigleistung, Überschallgeschwindigkeit, allwettertaugliche Waffen und Sensoren sowie ein leistungsfähiges Radar. Nur Kampfflugzeuge erfüllen alle Anforderungen. Die Luftwaffe braucht folglich Kampfflugzeuge, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Alternativen gibt es keine.
Wenn ein nicht identifizierbares Luftfahrzeug in den Schweizer Luftraum fliegt, muss es schnell gehen. Nur mit einer hohen Beschleunigung, einer maximalen Steigleistung und gegebenenfalls mit Überschallgeschwindigkeit erreicht ein Flugzeug den Einsatzraum rechtzeitig, um vor Ort entsprechend intervenieren zu können. Um bei Tag und bei Nacht und bei jeder Witterung fliegen zu können und das Ziel zuverlässig zu lokalisieren, sind dabei allwettertaugliche Waffen und Sensoren sowie ein leistungsfähiges Radar ein Muss. Für die Erfüllung eines solchen Luftpolizeidiensts in Friedenszeiten benötigt die Luftwaffe Kampfflugzeuge.
Zuverlässiger Schutz
Die Bemessung der Mittel zum Schutz des Luftraums darf sich aber nicht nur nach dem richten, was in Friedenszeiten nötig ist. Die Luftwaffe muss die Menschen in der Schweiz auch dann schützen können, wenn Angriffe drohen. Insbesondere in einer Situation erhöhter Spannungen muss die sie den Luftraum permanent überwachen und bei Verletzungen des Hoheitsgebiets unverzüglich eingreifen können. Die Flugzeuge benötigen gegen moderne Bedrohungen deshalb wirksame Selbstschutzsysteme und eine zuverlässige Freund-Feind-Erkennung.
Sicherheit in jeder Lage
Um gegen alle denkbaren Bedrohungen gewappnet zu sein, müssen die Flugzeuge neben Luft-Luft-Lenkwaffen auch Luft-Boden-Waffen zur Unterstützung der eigenen Truppen einsetzen können. Für die Aufklärung aus der Luft sind zusätzlich für einen Teil der Flotte entsprechende Sensoren erforderlich. Abgesehen von einem Kampfflugzeug erfüllt kein auf dem Mark erhältliches Luftfahrzeug alle Anforderungen.
Es gibt keine Alternativen
Helikopter sind zu langsam und erreichen zu wenig Höhe, um für den Schutz des Luftraums eingesetzt zu werden. Auch leichte Kampfflugzeuge erfüllen bereits die Minimalanforderungen für den Luftpolizeidienst nicht: Je nach Typ fehlt die Fähigkeit zur Überschallgeschwindigkeit, die Steigleistung ist ungenügend, oder ein entsprechendes Radar ist nicht vorhanden. Und bei Drohnen fehlt nicht nur der Mensch im Cockpit, der vor Ort situationsgerecht entscheiden kann, sondern auch die technischen Anforderungen sind nicht erfüllt.
Ergänzung mit Mitteln am Boden
Mit Systemen der bodengestützten Luftverteidigung können Flugobjekte in der Luft nicht identifiziert, gewarnt, abgedrängt oder zur Landung gezwungen werden. Sie sind jedoch eine optimale Ergänzung zu Kampfflugzeugen. Die bodengestützte Luftverteidigung (Bodluv) eignet sich zur Bekämpfung von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Luft-Boden-Lenkwaffen. Letztlich kann aber kein System das Kampfflugzeug ersetzen. Die Luftwaffe braucht neue Kampfflugzeuge, um ihre Aufgaben auch künftig zu erfüllen.
Quelle: Schweizer Armee
4.9.2020
Finanzierung
Sowohl die Kosten für die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge als auch ihr Betrieb in den kommenden Jahrzehnten können mit dem von der Politik festgelegten Budget der Armee finanziert werden. Das Geld fehlt nicht in einem anderen Departement, und der Kauf neuer Kampfflugzeuge bedeutet keine zusätzlichen Bundesausgaben.