Schweizer Berufsmilitärpiloten: Lukas «Bigfoot» Nannini im Einsatz für die Sicherheit

Lukas «Bigfoot» Nannini

Wir müssen in der Lage sein, innerhalb von wenigen Minuten einzugreifen.

Lukas «Bigfoot» Nannini

Lukas «Bigfoot» Nannini

Lukas «Bigfoot» Nannini

Bild ZVG Schweizer Armee

Es gibt viel zu tun am Himmel über der Schweiz. Hauptmann Lukas «Bigfoot» Nannini ist einer jener Berufsmilitärpiloten, denen die Arbeit nie ausgeht, sorgen doch er und seinesgleichen für die Sicherheit im hochfrequentierten Schweizer Luftraum. Als Angehöriger der Fliegerstaffel 17, den «Falcons», ist er im Cockpit der F/A-18 Teil eines grossen Ganzen zum Schutz der Schweiz in der dritten Dimension.

Hauptmann Lukas Nannini (31) kennt die Topografie der Schweiz mit ihren Tälern, Flüssen und Bergen wie seine Westentasche. Schliesslich trägt er seit fünf Jahren in zahlreichen Missionen zum Schutz des Schweizer Luftraums bei. Das ist sein Tagesgeschäft. Bis «Bigfoot» 2015 bei den «Falcons» in Payerne jedoch als vollständig ausgebildeter Berufsmilitärpilot eine F/A-18 besteigen konnte, standen ihm intensive Ausbildungsjahre bevor. Der Preis dafür ist eine vielseitige Aufgabe, die nichts weniger als den Schutz der Schweiz und ihrer Bevölkerung zum Ziel hat.

Engagement, Neugier und Leidenschaft

Der gross gewachsene Tessiner Lukas Nannini war schon früh getrieben von Engagement und Neugier – Letztere brachte ihm die Faszination für die Aviatik näher. «Im Physikunterricht am Gymnasium Bellinzona war ich von den Gesetzmässigkeiten und Kräften fasziniert, die das Fliegen ermöglichen», erklärt der Kampfjetpilot. Also schrieb sich Nannini bei Sphair, der Ausbildungsplattform der Schweizer Luftwaffe, für entsprechende Kurse ein. Schnell entdeckte er dabei seine Leidenschaft fürs Fliegen.

Nannini absolvierte die Offiziersschule bei der Fliegerabwehr in Emmen und wurde mit zwanzig Jahren, nach dem erfolgreichen Durchlaufen der physischen und psychischen Eignungstests sowie Prüfungen auf der PC-7, in die Pilotenschule aufgenommen.

Nach fünf Jahren fliegerischer Ausbildung stieg «Bigfoot» 2015 ins Cockpit der F/A-18, ein Jahr später wurde er Teil der Patrouille Suisse, wo er aktuell die Rolle des zweiten Solisten einnimmt. Zudem ist er Fluglehrer auf der PC-7. In dieser Funktion bringt er den jungen Piloten nicht nur die Technik des Fliegens bei, sondern gibt ihnen auch die Werte Offenheit, Bescheidenheit und Opferbereitschaft mit.

Teamplayer im Cockpit

Kampfjetpilot zu sein, bedeute in erster Linie, Entscheidungen zu treffen, wobei der Spielraum für Fehler extrem klein sei, sagt Nannini. Man sei im Cockpit zwar allein, «doch gleichzeitig bist du ein Teamplayer, im ständigen Austausch mit deinen Flugkameraden, mit den Flugverkehrsleitern, mit der Bodencrew.» Kampfjetpiloten, die im Luftpolizeidienst für die Sicherheit über der Schweiz besorgt sind, sind nicht Einzelkämpfer, sondern Teil eines Ganzen.

Ständige Bereitschaft

Es ist viel los am Schweizer Himmel: Täglich durchqueren 3'500 Flugzeuge den hiesigen Luftraum, das macht ihn zu einem der verkehrsreichsten in Europa. 2019 wurden 1,3 Millionen zivile und militärische Luftbewegungen registriert. Deshalb sei es eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherheit der Schweiz, dass die sofortige Bereitschaft zu jedem Zeitpunkt sichergestellt werden könne, erklärt Nannini. «Wir müssen in der Lage sein, innerhalb von wenigen Minuten einzugreifen.» Deshalb sind die Crews im Turnus jeweils für 3,5-Tage-Schichten auf dem Militärflugplatz in ständiger Bereitschaft.

Vielseitige Aufgaben

Zusätzlich zur täglichen Luftraumüberwachung ist Nannini regelmässig für «Live Missions» in der Luft, sobald bei ausländischen zivilen oder militärischen Staatsluftfahrzeugen eine diplomatische Freigabe verlangt wird. Das passiert durchschnittlich 300-mal im Jahr. Rund 20-mal steigen die F/A-18 dagegen für «Hot Missions» auf, wenn der Luftraum oder die Luftverkehrsregeln schwerwiegend verletzt werden oder bei einem Flugzeug technische Probleme auftreten. So gebe es Piloten, führt Nannini aus, «die vergessen, sich auf der richtigen Funkfrequenz zu synchronisieren, oder solche, die sich nicht an die Flugpläne halten, wieder andere geraten beispielsweise durch unvorhergesehene Wetterentwicklungen in Schwierigkeiten.» Und dann gebe es noch jene, die ohne Genehmigung fliegen.

Neben dem Luftpolizeidienst (LP24) ist «Bigfoot» auch dann in der Luft, wenn in der Schweiz internationale Konferenzen stattfinden, was aufgrund ihres Neutralitätsstatus und weil sie Durchführungsort zahlreicher internationaler Organisationen ist, häufig vorkommt. Diese Anlässe müssen völkerrechtlichen Verpflichtungen folgend auch aus der Luft geschützt werden.

Es gibt viel zu tun am Himmel über der Schweiz. Dafür sind sie da, Kampfjetpiloten wie «Bigfoot», die mit Entschlossenheit, Weitsicht und Engagement täglich aufsteigen, um die Sicherheit der Schweiz und ihrer Bevölkerung sicherzustellen.

Quelle: Schweizer Armee

12.9.2020

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