Erfolgreich führen dank Führungsausbildung in der Armee

Brigadier Hugo Roux

Die Zeit ist der einzige Faktor, den wir nicht ersetzen oder anpassen können.

Brigadier Hugo Roux

Major Christoph Schori

Major Christoph Schori

Maj Christoph Schori erklärt dem Stab seine Absicht.Bild ZVG Schweizer Armee

Die Kader der Schweizer Armee durchlaufen die beste praktische Führungsausbildung. Ein Sprichwort besagt, dass Lernen und das Schwimmen gegen den Strom eine Gemeinsamkeit haben: Hört man damit auf, fällt man zurück. Ergo findet auch die Führungsausbildung in der Armee permanent statt.

Ein Fakt, der auch im Wiederholungskurs der Mobilen Fliegerabwehr Lenkwaffen Abteilung 11 (Mob Flab Lwf Abt 11) diesen April erneut unterstrichen wurde.

Der Kommandant des Lehrverbandes Fliegerabwehr 33 (Kdt LVb Flab 33), Brigadier Hugo Roux, will auch mit Hilfe des Milizstabes die Truppenkörper beüben und ausbilden. Dies findet mittels Volltruppenübungen, Übungen auf dem Führungssimulator in Kriens oder aber wie jetzt, mit Stabsübungen während den Fortbildungsdiensten der Truppe (FDT) statt. Nach der Auflösung der Kampfgruppenstäbe per Ende 2017 ist der Milizstab des LVb Flab 33 auch für Stabsübungen zuständig. Die Übungen werden für das gesamte Jahr geplant und den jeweiligen Abteilungen angekündigt. Aus dem Milizstab werden Teams gebildet, unter deren Leitung die Stabsübungen stattfinden.

Die Teams bestehen aus Stabsoffizieren, die mir ihrer Erfahrung und ihrem Wissen einen echten und vor allem auch unmittelbaren Mehrwert für die Abteilungskommandanten und ihre Stäbe erbringen können.

Die Abteilung im Festigungs-FDT

Es ist Mitte April: Die Mob Flab Lwf Abt 11 von Kdt Major Christoph Schori leistet ihren ordentlichen FDT. Der Abteilungs-Kommandoposten befindet sich in Egerkingen. Ein FDT erfordert vom Kommandanten und seinen Kadern erst eine lange Vorbereitungszeit und dann, während des Kurses, eine permanente, kritische Beurteilung der Vorbereitungsarbeiten und die Überprüfung der eigenen Leistung während des Dienstes. Maj Schori fasst seine Zielsetzungen für den FDT wie folgt zusammen: «Wir befinden uns in der zweiten Woche eines Festigungs-FDT. Ich als Abt Kdt lege das Programm fest und will damit allfällige Ausbildungslücken schliessen und das Fachwissen vertiefen. Kurz gesagt geht es für mich in diesem FDT um den Erhalt der Grundbereitschaft.»

Man möchte vermuten, dass diese Aufgaben bereits ausreichen, um die 24 Stunden eines Tages ab und an als «zu kurz» zu erachten. Maj Schori und sein Stab haben nichtsdestotrotz die Möglichkeit – nennen wir es Herausforderung –, parallel zum Führungsrhythmus ihres Wiederholungskurses, an einer Stabsübung teilzunehmen. Eines zeigt sich dabei einmal mehr: die Mechanismen, mit denen Herausforderungen in der Miliz-Armee begegnet wird, funktionieren – richtig angewendet – unabhängig von Szenario, Einzelpersonen oder Zeitverhältnissen.

Herausforderung Zeitmanagement

Zu Beginn der Übung wird dem Abteilungsstab die Ausgangslage präsentiert. Danach macht sich der Stab an die Arbeit und trifft alle Vorbereitungen für den Orientierungsrapport. Aufgrund personeller und zeitlicher Engpässe wurde das Zeitfenster für die Stabsübung reduziert. Entsprechend gross ist auch der Zeitdruck, der auf den einzelnen Stabsoffizieren lastet, um zeitgerecht die nötigen Produkte erarbeiten zu können. Während des gesamten Prozesses wird der Abteilungsstab von der Übungsleitung begleitet und gecoacht.

Für Maj Schori ist die Übung natürlich eine Challenge: «Wir müssen schauen, dass der FDT normal weiter läuft und wir als Abteilungsstab dennoch die Übung absolvieren können. Die Fremdbeurteilung für meinen Stab und mich ist natürlich sehr spannend. Vor allem, weil das unser erster FDT in dieser Zusammenstellung ist. Ich bin neu mit dabei als Abt Kdt und auch einige meiner Stabsoffiziere sind neu mit dabei. Da ist es hilfreich zu erfahren, wo wir uns in der Zusammenarbeit noch zusätzlich verbessern können.»

Erfahrene Coachingteams

Für den Kdt Stv des LVb Flab 33 und Milizoffizier, Oberst i Gst Daniel Hochuli, bringen diese Übungen für beide Seiten einen Mehrwert: «Die Miliz kann das. Natürlich ist es für uns eine zusätzliche Aufgabe, die Übungen anzulegen. Wir profitieren aber gleichermassen davon.» Der Stabsarbeitsprozess sei auf jeder Stufe individuell anwendbar.

«Die jungen Offiziere im Abteilungsstab kennen das System, konnten aber noch nicht so lang Erfahrungen sammeln wie Stabsoffiziere, die z.B. im Milizstab des LVb anzutreffen sind.» Dies zeige sich schon in der Zusammensetzung des Coachingteams: Generalstabsoffiziere, ehemalige Abteilungskommandanten und selbst der Kdt LVb Flab 33 als Höherer Stabsoffizier geben dem Abteilungsstab ihr Wissen weiter.

Die Zeit, die Zeit

Bei der Übungsbesprechung nach vier Stunden Stabsübung ziehen die Coaches ein einheitliches Fazit: Die Mob Flab Lwf Abt 11 verfügt über einen fleissigen Stab, der gut harmoniert und sich auch durch weitere Übungen und die künftige Zusammenarbeit verbessern kann. Optimierte Kenntnisse von Prozessen und Produkten werden dem Abteilungsstab in Zukunft dabei helfen können, geforderte Leistungen genauer antizipieren zu können und dadurch den Faktor Zeit besser im Auge behalten zu können.

«Die Zeit ist der einzige Faktor, den wir nicht ersetzen oder anpassen können», wie Br Roux zum Schluss der Übungsbesprechung treffend abstrahiert und den Abteilungsstab danach zurück in den ordentlichen WK-Betrieb entlässt.

Quelle: Schweizer Armee / Fachof David Eichler, Komm Gr, LVb Flab 33

13.5.2019

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