General Henri Guisan auf der Rütliwiese

General Henri Guisan

Bleiben wir ruhig, stark und einig. Auf diese Art werden wir freie Menschen bleiben.

General Henri Guisan

General Henri Guisan auf der Rütliwiese

General Henri Guisan auf der Rütliwiese

Bild ZVG Schweizer Armee

Am 25. Juli 1940 rief General Henri Guisan alle Truppenkommandanten vom Grad des Major aufwärts auf der Rütliwiese zusammen, um ihnen den Plan eines allfälligen Rückzugs der Armee ins Réduit zu erläutern. Frankreich hatte einen Monat zuvor kapituliert, die Schweiz war von den Achsenmächten umgeben und die Radioansprache des Bundespräsidenten, Marcel Pilet-Golaz, vom 25. Juni 1940, in welcher die Neue Europäische Ordnung erwähnt wurde, sorgte in der Bevölkerung für Verwirrung. In seiner Rede betonte der General daher den Willen der Armee, bedingungslosen Widerstand zu leisten.

Henri Guisan wurde am 21. Oktober 1874 in Mézières (VD) als Sohn von Charles-Ernest, Arzt und Major, und Louise-Jeanne Bérengier geboren. Aus wohlhabender Familie stammend, besuchte er nach der klassischen Matura in Lausanne die Landwirtschaftsschulen von Ecoully (Frankreich) und Hohenheim (Deutschland). 1896 kaufte und verwaltete er das Gut Bellevue in Chesalles-sur-Ollon, bis er sich 1903 auf dem Landsitz Verte Rive niederliess.

Der Landartillerie zugeteilt, stieg er 1894 zum Leutnant, 1904 zum Hauptmann, 1908 zum Hauptmann im Generalstab und 1911 zum Major auf. Ebenfalls 1911 wechselte er auf Ersuchen des Generalstabschefs, Theophil Sprecher von Bernegg, zur Infanterie. 1916, während des Ersten Weltkrieges, war er Oberstleutnant im Generalstab in der Operationsabteilung in Bern, 1919 Generalstabschef der 2. Division sowie gleichzeitig Kommandant des Infanterieregiments 9, mit dem er im gleichen Jahr den Ordnungsdienst in Zürich leistete. 1921 wurde er zum Oberstbrigadier befördert, 1927 zum Divisionär und 1932 zum Korpskommandanten. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, am 30. August 1939, wählte ihn die Bundesversammlung mit 204 von 231 Stimmen zum General.

Guisan, bis 1927 Milizoffizier, hatte eine andere Herangehensweise an das Kommando als Berufsoffiziere; er lehnte Formalismen ab, indem er oft direkt auf das Gelände ging, um Soldaten zu inspizieren. Während des Krieges zeichnete er sich nicht als grosser Stratege aus, aber verstand es, auf seine Berater zu hören, Entscheidungen zu treffen sowie Risiken einzugehen und seinen Standpunkt vor den politischen Behörden und seinen Untergebenen zu vertreten. Insbesondere weckte er den Widerstandsgeist in der Armee und in der Bevölkerung, indem er eine Symbiose von Armee und Volk schuf.

Am Ende seines Aktivdienstes, am 20. August 1945, wurde er entlassen. Als einfacher Bürger blieb er lange Zeit Mitglied in den Leitungsgremien wichtiger Organisationen (wie der Schweizerischen Nationalspende, des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes und anderen Wohltätigkeitsorganisationen). Er starb am 7. April 1960 in Pully. Während des Krieges erhielt General Guisan im ganzen Land einstimmige Unterstützung, und am 12. April 1960, dem Tag seiner Beerdigung, säumten 300'000 Personen, darunter viele Veteranen in Uniform, den Weg des Trauerzugs.

Quelle: Schweizer Armee

5.8.2019

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