Divisionär Thomas Süssli
Leadership ist wie schwimmen, man kann das nicht aus einem Buch lernen, man muss es ausprobieren.
Divisionär Thomas Süssli
Leadership-Talk
Divisionär Thomas Süssli, Chef der Führungsunterstützungsbasis der Armee, betonte in seiner Einführung das Ziel vom Anlass, dem Publikum einen Impuls zum Thema Führung zu geben. Bild ZVG Schweizer Armee
«Führung heisst: Einen Menschen so weit zu bringen, dass er das tut, was Sie wollen, nicht, weil er muss, sondern, weil er es will». Diese Definition des ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower stand im Mittelpunkt der Diskussionen an den Leadership-Talks 2019. An diesem Anlass, den die Armee Ende Oktober in St. Gallen organisierte, tauschten Führungskräfte ihre Erfahrungen, Eindrücke und Führungstipps mit den Kadern der Führungsunterstützungsbrigade 41 aus.
Mit 800 ausgebildeten Offizieren pro Jahr ist die Schweizer Armee die einzige Führungsschule der Schweiz, die es ermöglicht, die Theorie direkt in die Praxis umzusetzen. Diese militärischen Führungskräfte erwerben Fähigkeiten und Erfahrungen, die auch in ihrer zivilen Karriere nützlich sind. In einer sich ständig verändernden Welt verblassen traditionelle Hierarchien. Leadership, also die Fähigkeit, die Unterstützung einer Gruppe zu gewinnen, um festgelegte Ziele zu erreichen, wird unerlässlich. Aber wie kann man ein guter Führer sein? Wie kann die Armee ihre Kader am besten vorbereiten?
Um diese Fragen zu beantworten, wurden Monika Walser, Konzernchefin des Möbelunternehmens De Sede, Leadership-Coach Thomas Gelmi, Kriegs- und Schönheitschirurg Enrique Steiger, Gastronomieunternehmerin Meta Hiltebrand und Tonio Zemp, Gründer der Webagentur Liip, eingeladen, sich bei der zweiten Ausgabe der Leadership-Talks zu diesem Thema zu äussern. In Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion tauschten sie ihre Erfahrungen und Eindrücke mit mehr als tausend Managern der Führungsunterstützungsbrigade 41 aus: «Dies ist kein Managementseminar. Es geht darum, Ihnen einige Ideen zum Thema Führung zu geben», sagte Thomas Süssli, Leiter der Führungsunterstützungsbasis der Armee (FUB), in seiner Einleitung.
Das militärische Führungsausbildung ist ideal für die Entwicklung von Leadership
Die Referenten diskutierten dann auf dem Podium den Führungsstil in der Armee und mögliche Verbesserungen. Die Referentin und die Referenten hoben die vielen Vorteile der Führungskräfteausbildung im Militär hervor, wie das Stressmanagement, Methoden der Problemanalyse und -lösung sowie das Verantwortungsbewusstsein. Führung wird nicht aus Büchern gelernt, sondern durch die Praxis. Und Divisionär Thomas Süssli ist überzeugt: «Die militärische Ausbildung von Führungskräften ist den Aufwand immer wert».
Quelle: Schweizer Armee
18.11.2019
Monika Walser: «Erkläre die Bedeutung deiner Arbeit, und du wirst Berge versetzen»
Monika Walser, die seit 2014 an der Spitze des Möbelunternehmens De Sede steht, erzählte auf der Bühne davon, wie sie die Leitung des traditionsreichen Hauses übernahm. Finanzielle Probleme, das Fehlen eines langfristigen Projekts, Missverständnisse zwischen den verschiedenen Sektoren des Unternehmens… De Sede stand kurz vor dem Zusammenbruch. Monika Walser ist es gelungen, ein Klima des Vertrauens zu schaffen und die Mitarbeiter für die gleiche Vision zu begeistern. «Arbeite eng mit deinem Team zusammen, erkläre die Bedeutung deiner Arbeit, und du wirst Berge versetzen», sagte sie mit Überzeugung.
Leadership Talks, Monika Walser
Enrique Steiger: «Motivation und Werte»
Enrique Steiger, Kriegs- und Schönheitschirurg, sprach danach über die Führungsrolle in der humanitären Hilfe. Basierend auf seinen persönlichen Erfahrungen in Liberia im Jahr 2003 erinnerte er sich an die extremen Arbeitsbedingungen, unter denen er und sein Team Leben retten mussten. Es ist schwierig, 18 Stunden am Tag zu arbeiten, wenn es an Wasser und Nahrung mangelt und die Gefahr dauerhaft ist. Allerdings gab es in seinem Team noch nie Probleme mit Führung. «Man muss immer seine Mission erfüllen, Risiken eingehen, Motivation zeigen und Werte haben», erklärte Steiger.
Leadership Talks, Enrique Steiger
Thomas Gelmi: «Seien Sie positiv»
In der dritten und abschliessenden Präsentation betonte Leadership-Coach Thomas Gelmi, wie wichtig es sei, ein Klima der Sicherheit, des Verständnisses und des Vertrauens zu schaffen. Die Wertschätzung positiver Punkte und das Zeigen von Empathie hilft, eine solche Beziehung aufzubauen, so Gelmi. «Wenn du eine Führungskraft sein willst, dann musst du positiv sein und eher ermutigen als fordern.»