Luftpolizeidienst auf gutem Weg zur durchgehenden Bereitschaft

Walter Ludin

Wer fliegen will, muss den Mut haben, den Boden zu verlassen.

Walter Ludin

F/A 18

F/A 18

Bild ZVG Schweizer Armee

Seit Anfang 2019 ist der Luftpolizeidienst weiter vorangekommen. Die bereits zuvor bestehende Bereitschaft von 365 Tagen wurde auf die Randstunden von 06.00 bis 22.00 Uhr erweitert. Die Luftwaffe zieht eine erste positive Bilanz von diesem neuen Schritt. Die durchgehende Bereitschaft der Luftpolizei wird Ende 2020 erreicht werden. Ab dann werden rund um die Uhr zwei bewaffnete Flugzeuge einsatzbereit sein.

Das Projekt Luftpolizeidienst 24 (LP24) geht auf eine Motion von alt Ständerat Hans Hess (FDP/OW) aus dem Jahr 2009 zurück. Darin forderte er eine erhöhte Bereitschaft im Luftpolizeidienst auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten. Mit LP24 wird eine permanente Einsatzbereitschaft von zwei bewaffneten Kampfjets innert höchstens 15 Minuten umgesetzt.

Aktuell stehen die Jets von 6 bis 22 Uhr bereit. Während diesen Zeiten findet mehr als 90 % des gesamten Flugverkehrs im schweizerischen Luftraum statt. Die bisherigen Aufbauphasen im Hinblick auf die Permanenz im Luftpolizeidienst konnten, wie im Projekt geplant, stets zeitgerecht erfolgreich umgesetzt werden. Die letzten für die Umsetzung zusätzlich benötigten Mitarbeiter wurden angestellt und befinden sich in der Ausbildung, so dass der definitive Übergang in den 24h-Betrieb per Ende 2020 sichergestellt ist.

LP24 ist im heutigen Ausbauschritt bereits sehr gut eingespielt und die Prozesse im operationellen Bereich sind eintrainiert. Das heisst, die in Alarmbereitschaft stehenden Flugzeuge sind zu den geforderten Zeiten stets abrufbereit.

Die beiden bewaffneten Flugzeuge werden hauptsächlich für «Hot Missions» und «Live Missions» eingesetzt. Bei ersteren handelt es sich um «Blaulicht-Einsätze» welche aufgrund von Luftfahrzeugen, die die Lufthoheit der Schweiz oder die Luftverkehrsregeln in schwerwiegender Weise verletzen, ausgelöst werden. Die «Live Missions» hingegen sind stichprobenweise Kontrollen von ausländischen Staatsluftfahrzeugen, welche die Schweiz nur mit einer diplomatischen Freigabe (Diplomatic Clearance) überfliegen dürfen.

Im Jahr 2019 konnten dank LP24 bis dato bereits 11 solche «Hot Missions» und 166 «Live Missions» durchgeführt und somit ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit und Souveränität in unserem Luftraum beigesteuert werden.

Der Hauptstandort für das Projekt LP24 ist der Militärflugplatz Payerne. Unter besonderen Umständen (bspw bei Pistensperre in Payerne) erfolgen die Luftpolizeieinsätze ab Emmen oder Meiringen. Da aufgrund der Bereitschaftszeiten LP24 nun während sieben Tagen pro Woche und zu ausgedehnten Zeiten für die Alarmbereitschaft technisches Personal - wie zum Beispiel Flugzeug-Mechaniker - zur Verfügung steht, können zusätzliche Wartungsarbeiten an der F/A-18 Flotte durchgeführt werden. Dank dieser Synergie wird die Flottenbereitschaft nun laufend erhöht, was wiederum der Ausbildung sowie der Einsatzbereitschaft der Luftwaffe zugutekommt.

Um unter anderem diese Synergie noch zu optimieren und auf die neuen Gegebenheiten anzupassen, werden auf dem Militärflugplatz Payerne zurzeit diverse notwendige infrastrukturelle Anpassungen umgesetzt. Diese umfassenden baulichen Massnahmen sowie die zusätzlichen Arbeitsplätze haben einen durchaus positiven Effekt auf die regionale Volkswirtschaft.

Durch LP24 wird es in Zukunft bei Bedarf auch ausserhalb der bisher gewohnten militärischen Flugbetriebszeiten zu Flugbewegungen mit Kampfjets, wenn notwendig auch mit Überschallgeschwindigkeit, kommen. Dies ist nötig, um die Sicherheit im Luftraum permanent zu gewährleisten und die hoheitlichen Rechte der Schweiz rund um die Uhr durchzusetzen.

Quelle: Schweizer Armee

9.9.2019

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