Wilhelm Bernhard von Muralt hielt die Franzosen vor Genf in Schach

Ludwig XVI.

Welch unreines Blut fliesst in unseren Adern.

Ludwig XVI.

Wilhelm Bernhard von Muralt

Wilhelm Bernhard von Muralt

Bild ZVG Schweizer Armee

Am 25. September 1792 wurde der Berner Wilhelm Bernhard von Muralt zum Oberbefehlshaber der Schweizer Armee mit Befehlsgewalt über die Truppen aller Kantone ernannt. Stationiert im Hauptquartier in Nyon, bereitete sich von Muralt darauf vor, mit den von ihm befehligten 20'000 aufgebotenen Soldaten und 12'000 Reservisten Genf vor der französischen Bedrohung zu schützen. Nach langen Verhandlungen versicherten die Franzosen am 27. Oktober, Genf nicht zu überfallen, und zogen ihre Truppen zurück. Am 30. November verliess die letzte Berner Garnison die Stadt und im Dezember wurde die Schweizer Armee demobilisiert.

Wilhelm Bernhard von Muralt wurde am 19. April 1737 in Bern geboren. Sein Vater Bernhard war Berner Grossrat und Landvogt. Im Alter von 22 Jahren trat Wilhelm Bernhard von Muralt als Offizier in den auswärtigen Dienst unter der Fahne Frankreichs. Im Jahr 1772 kehrte er als Major mit einem Verdienstkreuz in die Schweiz zurück. In Bern setzte er seine militärische Laufbahn parallel zu seiner zivilen Karriere fort: 1775 wurde er Berner Grossrat und 1776 bis 1778 Landvogt von Gottstatt. 1782 wurde er Oberstleutnant der Berner Miliz, und 1786 wurde er in den Berner Kleinen Rat gewählt. Drei Jahre später wurde er zum Schatzmeister für die französischsprachigen Berner Gebiete und 1790 zum Oberst der Berner Miliz im Waadtland ernannt.

Am 20. April 1792 erklärte König Ludwig XVI. von Frankreich Österreich den Krieg. Die Gefahr einer französischen Invasion, wenn nicht der gesamten Konföderation, so doch der verbündeten Republik Genf wurde real. An ihrer Versammlung vom 13. Mai erklärte die eidgenössische Tagsatzung in Frauenfeld ihre Neutralität. Am 7. September wurde ein französisches Bataillon an der Grenze zu Genf stationiert und drei Tage später wurden Bern und Zürich von Genf um militärische Hilfe ersucht. Am 25. September wurde Wilhelm Bernhard von Muralt zum General ernannt. Zwei Tage später begann die Schweizer Armee mit den Vorbereitungen für die Mobilmachung. Glücklicherweise wurde die Situation innerhalb weniger Monate auf diplomatischem Wege gelöst (unterstützt durch das Abschreckungspotential der 22 Bataillone, die zur Verteidigung Genfs bereitstanden) und die Schweizer Truppen konnten im Dezember demobilisiert werden.

Nach dem Sieg der Ersten Französischen Republik 1796 leitete von Muralt die von der eidgenössischen Tagsatzung für die Verhandlungen mit Frankreich eingesetzte Friedenskommission. Er starb kurz darauf, am 18. Dezember 1796, im Alter von 59 Jahren, nicht lange vor der Invasion der Eidgenossenschaft durch die Truppen der Französischen Republik.

Quelle: Schweizer Armee

29.12.2019

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